IndustrieTreff - Edelstahl-Studie: Künftige Verfügbarkeit von Chrom und Edelstahlschrott kritischer als Rohöl

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Edelstahl-Studie: Künftige Verfügbarkeit von Chrom und Edelstahlschrott kritischer als Rohöl

ID: 724406

(ots) - Studie der TU Berlin zur "wahren"
Verfügbarkeit von Chrom, Nickel, Eisen und Schrott unter Einbeziehung
ökonomischer Gesichtspunkte

- Alleiniger Fokus auf geologische Reserven zur Einschätzung der
Versorgungssicherheit nicht ausreichend

- Steigende Nachfrage und Zugang zu Recyclingmaterial wichtigste
Größen für Verfügbarkeit von Chrom, Nickel und Eisen für die
Edelstahlindustrie

Chrom ist mit Abstand der Rohstoff für die Edelstahlproduktion,
dessen künftige ökonomische Verfügbarkeit für die Edelstahlindustrie
am kritischsten ist. Die Verfügbarkeit von Chrom, einem der
Hauptbestandteile von Edelstahl, ist sogar geringer als die von
Rohöl, das gemeinhin als knappes Gut eingeschätzt wird. Zu diesem
Ergebnis kommt das Team von Prof. Dr. Matthias Finkbeiner von der TU
Berlin, der im Auftrag der deutsch-niederländischen
Rohstoffhandelsgruppe Oryx Stainless wissenschaftlich die
Einflussfaktoren auf die Verfügbarkeit der Hauptelemente von
Edelstahl, nämlich Nickel, Chrom und Eisen, jenseits der geologischen
Reserven untersucht hat. Als wichtige Sekundärrohstoffquelle wurde
darüber hinaus Edelstahlschrott in die Studie miteinbezogen, der
heute mit einem Anteil von durchschnittlich 50 Prozent zur Produktion
neuen Edelstahls eingesetzt wird. Komplexere Versorgungsketten,
globalisierte Märkte wie auch Handelsbarrieren in Folge nationaler
Rohstoffpolitiken wirken sich immer stärker auf die tatsächliche
Verfügbarkeit von Rohstoffen aus, die bei einer konventionellen
Einschätzung, die ausschließlich auf die geologischen Reserven
abzielt, unberücksichtigt bleiben.

Die Studienergebnisse zeigen eindeutig, dass zur Beurteilung der
tatsächlichen künftigen Verfügbarkeit von Rohstoffen der alleinige
Fokus auf die geologischen Rohstoffreserven nicht ausreicht. "Chrom




wäre unter alleiniger Berücksichtigung der geologischen Reserven für
die Edelstahlindustrie unauffällig. Nickel dagegen erscheint
kritisch. Unter Einbeziehung ökonomischer Aspekte wird Chrom eher ein
knappes Gut. Der Zugang zu Nickel ist in dem erweiterten Szenario
stattdessen unkritisch", so Prof. Finkbeiner. Hauptursache für die
höhere Kritikalität von Chrom ist nach Angaben der TU Berlin das für
diesen Rohstoff prognostizierte Nachfragewachstum. Wichtige
begrenzende Faktoren sind darüber hinaus die relative geografische
Konzentration der natürlichen Reserven, der Zufluss von Chrom durch
den Sekundärrohstoff Schrott sowie die theoretische Reichweite des
Rohstoffs, der mit einem Anteil von knapp 19 Prozent zu den
wichtigsten Bestandteilen von Edelstahl zählt. Handelsbeschränkungen
wie auch die Unternehmenskonzentration spielen für Chrom eine eher
untergeordnete Rolle, ganz im Gegensatz zum Rohstoff Eisenerz, dessen
Verfügbarkeit aber in diesem Rahmen als eher unkritisch anzusehen
ist.

Eine Sonderrolle nimmt der Edelstahlbestandteil Schrott ein.
Wenngleich seine Verfügbarkeit nach Ansicht der TU Berlin auch eher
unkritisch gesehen wird, so ist sie doch stärker begrenzt als die von
Nickel, dem mit Abstand preisbestimmendsten Rohstoffbestandteil von
Edelstahl. Die relative Kritikalität von Edelstahlschrott ist vor
allem auf das prognostizierte Nachfragewachstum, die theoretische
Reichweite der Reserven sowie deren geografische Konzentration
zurückzuführen.

"Das Studienergebnis der TU Berlin unterstreicht die Notwenigkeit,
die Edelstahlrecyclingraten auch in Zukunft auf hohem Niveau zu
halten", so Roland Mauss, Vorstandsmitglied des weltweit führenden
Edelstahlschrotthandelsunternehmens Oryx Stainless. Durch
konsequentes Recycling sind die weltweiten Edelstahlschrottreserven
in den letzten 30 Jahren von gut 45 Mio. Tonnen auf rund 168 Mio.
Tonnen (2010) angewachsen. Bis 2020 sollen sie nach einschlägigen
Schätzungen um mehr als 45 Prozent ansteigen. Dem gegenüber steht
eine Edelstahlindustrie, deren Produktion allein in den vergangenen
zehn Jahren um knapp 70 Prozent gestiegen ist und nicht zuletzt durch
das anhaltende Wirtschaftswachstum in China weiter dynamisch zunehmen
wird. "Mit Blick auf die Wachstumsraten in der Edelstahlindustrie
gilt es, möglichst effizient auch mit der Rohstoffklasse Schrott
umzugehen. Hierzu gehören vor allem auch offene Weltmärkte für einen
barrierefreien Welthandel, damit der richtige Edelstahlschrott am
richtigen Ort sein kann. Nationale Marktabschottungen oder andere
protektionistische Maßnahmen wirken sich negativ aus und werden die
Verfügbarkeit von Rohstoffen wie Chrom weiter einschränken", so
Roland Mauss.

Nach Ansicht von Prof. Matthias Finkbeiner zeigen die vorliegenden
Ergebnisse auch, dass im Sinne eines professionellen
Risikomanagements die gesamte Rohstoffversorgungskette mit all ihren
Gliedern beachtet und bewertet werden muss. "Der Fokus auf die
geologischen Reserven ist nicht nachhaltig. Die Tatsache, dass es
bislang für die Rohstoffe Nickel, Chrom und Eisen keine umfassenden
Bewertung der Verfügbarkeit gab, zeigt, dass es auf diesem Feld noch
einen großen Nachholbedarf an Erkenntnisgewinnung gibt." Die Studie
unterstreicht auch, dass es angesichts der zunehmenden Komplexität
der Beschaffungswege auch von immer größerer Bedeutung sein wird, die
Versorgungssicherheit durch geeignete Maßnahmen wie den Aufbau
langfristiger Lieferbeziehungen zu gewährleisten.

Über die Ergebnisse der Studie und weitere Schlussfolgerungen
diskutieren am 19. September 2012 in Düsseldorf auf Einladung von
Oryx Stainless mehr als 20 internationale Rohstoffanalysten und
-einkäufer, Fondsmanager, Verbandsvertreter, Händler und weitere
Experten aus der Edelstahlindustrie.

Bemerkungen für die Redaktion

Die 1990 gegründete Oryx Stainless Group zählt zu den weltweit
führenden Handelsorganisationen für Rohstoffe zur Produktion
hochwertiger Edelstähle. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit des
Unternehmens, mit Standorten in Mülheim an der Ruhr und im
niederländischen Dordrecht, liegt im Handling und in der Aufbereitung
von Edelstahlschrotten zu Oryx Stainless Blends.



Pressekontakt:
Peter Dietlmaier, Partner, C4 Consulting GmbH, Königsallee 6, D-40212
Düsseldorf , Tel.: +49 211 51 60 22-11, Fax: +49 211 51 60 22-22
peter.dietlmaier(at)c4consulting.de


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Datum: 19.09.2012 - 10:00 Uhr
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