NABU: Studie ernst nehmen ? Zulassung von Genmais und Glyphosat aussetzen
NABU: Studie ernst nehmen - Zulassung von Genmais und Glyphosat aussetzen
(pressrelations) -
Tschimpke: Unabhängige Risikoforschung zu Gentechnik überfällig
Berlin - Der NABU hat an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und die Landesumweltminister appelliert, die neue Studie aus Frankreich über krebserregenden Genmais, die erstmals einen genmanipulierten Mais (NK603) zusammen mit dem dazugehörenden Pestizid Glyphosat getestet hat, ernst zu nehmen. "Die Befunde bestätigen, dass die Kriterien der Risikobewertung bei der Zulassung in Brüssel nicht ausreichen. Der NABU fordert schon lange, dass die Studien zu gentechnisch veränderten Organismen an Ratten nicht nur über 90 Tage, sondern einen längeren Zeitraum erfolgen müssen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich des Treffens der Agrarminister von Bund und Ländern. Die Studie zeige auch, dass eine unabhängige Risikoforschung überfällig sei. Bis heute würden gentechnisch veränderte Pflanzen so behandelt, als ob sie jungfräulich auf dem Feld stünden und ohne jede Belastung mit Pestiziden auf den Markt kommen.
Das Gegenteil ist Realität: Der gentechnisch veränderte Mais NK603 ist nur dafür gezüchtet, dass er hohe Konzentrationen von Glyphosat toleriert. Deshalb muss dieser Mais zwingend mit einer entsprechenden Glyphosat-Konzentration getestet werden. Glyphosat wird auch in Deutschland mit mindestens 9.000 Tonnen pro Jahr auf Feldern versprüht. Der Wirkstoff steht im begründeten Verdacht, krebserregend und erbgutschädigend zu sein. Die zuständige Behörde, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), weist jedoch wissenschaftliche Studien, die entsprechende Befunde bestätigen, als nicht relevant zurück. Dabei ist das BVL nicht irgendeine beliebige Behörde mit einer nationalen Meinung, sondern die zuständige Behörde in Europa für die Bewertung des Wirkstoffes Glyphosat. Dieser sollte bereits 2012 einer Neubewertung unterzogen worden sein.
"Die europäischen Landwirtschaftsminister müssen die Interessen und die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher über die rein ökonomischen Interessen von Monsanto stellen. Solange der berechtigte Verdacht besteht, dass NK 603 krebserregend sein könnte, muss die Zulassung ausgesetzt werden. Das erfordert das Vorsorgeprinzip", so Tschimpke.
Hintergrund: Die Sorte NK603 ist ein in Europa zum Import als Futter- und Lebensmittel zugelassener Mais, dessen besondere Eigenschaft darin besteht, dass er resistent gegen das Breitbandherbizid Roundup (Wirkstoff Glyphosat) ist. Die Forscher um Gilles-Eric Séralini an der Universität Caen hatten Daten publiziert, dass Ratten, die mit gv-Mais NK 603 gefüttert wurden, häufiger Tumore entwickelten und starben als die Kontrollgruppe. Séralini hat im Gegensatz zu den üblichen Prüfungen die Ratten über zwei Jahre statt nur 90 Tage mit gv-Mais und Roundup gefüttert. Dies entspricht eher der statistischen Lebenserwartung eines Menschen.
Weitere Informationen zu Glyphosat im Internet zu finden unter www.nabu.de/themen/landwirtschaft/pflanzenschutz/roundup/14613.html
Für Rückfragen:
Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, Tel. 030-284984-1612, mobil 0172-5254198
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse(at)NABU.de
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Iris Barthel
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Datum: 26.09.2012 - 12:15 Uhr
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