World Health Summit: Blitzschnelle Genom-Analysen bringen individuelle Krebstherapien voran / Hasso-Plattner-Institut präsentiert neue Technologie
(ots) - Personalisierte Medizin flächendeckend nutzbar zu 
machen, verspricht eine neue Datenbank-Technologie des deutschen 
Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik (HPI). Vorgestellt
wird sie auf dem World Health Summit am 24. Oktober in Berlin. Die 
ursprünglich für Unternehmenssoftware entwickelte und mit dem 
Deutschen Innovationspreis 2012 ausgezeichnete In-Memory-Technologie 
soll künftig auch helfen, riesige Mengen medizinischer Daten in 
Echtzeit zu analysieren und auszuwerten. Komplizierte und teure 
Behandlungen, zum Beispiel bei Krebserkrankungen, können dann 
schneller und passender auf jeden Patienten individuell zugeschnitten
werden.
   "Die personalisierte Medizin zielt darauf ab, 
Behandlungsentscheidungen auf Basis aller patientenspezifischen 
Informationen zu treffen. Dazu müssen künftig mehr und mehr Daten bei
der Behandlung verarbeitet und zum Beispiel der 'Bauplan' eines jeden
Menschen, die DNS, auf genetische Veränderungen untersucht werden", 
sagt HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel. Dabei fallen nach Angaben 
des Informatikwissenschaftlers riesige Datenmengen an, denn jeder 
Mensch trägt rund 3,2 Mrd. Erbinformationen in sich.
   Forscher rund um Dr. Matthieu-Patrick Schapranow aus dem 
Fachgebiet des HPI-Stifters Prof. Hasso Plattner rücken den riesigen 
Datenbergen mit einem 1.000-Kerne-Hochleistungsrechner zu Leibe, 
einem von weltweit drei Exemplaren dieser Art. "Um genetische 
Veränderungen in Echtzeit zu analysieren, kombinieren wir die 
Forschungsergebnisse weltweiter medizinischer Datenbanken in einer 
Wissensdatenbank. Hochleistungsrechner kombiniert mit riesigen 
Arbeitsspeichern helfen uns so, bekannte genetische Dispositionen zu 
identifizieren und behandlungsrelevante Zusatzinformationen 
interaktiv binnen Sekunden statt wie bisher manuell über Tage hinweg 
zu ermitteln", berichtet Schapranow, der sehr eng mit der Charité 
zusammenarbeitet. Die Folge: Genomdaten können über eine 
Cloud-Anwendung blitzschnell analysiert werden.
   Bisher mussten Mediziner und Forscher über Wochen hinweg wertvolle
Zeit mit Literatur- und Internetrecherchen verbringen. Dank der 
HPI-Technologie dauert die Genomdatenanalyse nur noch wenige 
Sekunden. Werden dabei krankheitsrelevante Mutationen entdeckt, 
erspart die Technologie den Onkologen viele umständliche 
Einzelabfragen in wissenschaftlichen Datenbanken. Stattdessen werden 
die Resultate automatisch ihrer Relevanz nach sortiert im Vergleich 
mit allen international bekannten Forschungsergebnissen angezeigt. 
Dadurch kann stets das aktuellste Wissen über eine Erkrankung in 
deren Behandlung einfließen.
   Zusätzlich bekommen die Ärzte im Genom-Browser des HPI 
entscheidende Zusatzinformationen zu jeder Mutation angezeigt, etwa 
deren Häufigkeit, verbundene Krankheiten, Hinweise auf 
pharmakologische Zusammenhänge , mögliche Wirkstoffe sowie klinische 
Studien, die eine spezifische Behandlung ermöglichen.
   Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
   Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) 
in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für 
IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in 
Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang 
"IT-Systems Engineering" an - ein besonders praxisnahes und 
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 460 
Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas 
erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder
d.school, bietet 120 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt zehn 
HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte 
und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente 
universitäre Forschung - in seinen neun Fachgebieten, aber auch in 
der HPI Research School für Doktoranden mit ihren 
Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt 
der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen 
großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das 
Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle 
Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf
Spitzenplätze. Mit openHPI bietet das Institut seit Anfang September 
2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen 
steht.
Pressekontakt:
HPI-Pressesprecher Hans-Joachim Allgaier, M.A., Telefon 0331 
5509-119,
E-Mail: presse(at)hpi.uni-potsdam.de
      
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Datum: 19.10.2012 - 09:50 Uhr
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