IEA sprichtüber die Möglichkeit einer Energierevolution in der Ukraine
(ots) -
Die Internationale Energieagentur hat eine umfangreiche
Untersuchung der ukrainischen Energiepolitik mit dem Titel "Ukraine
2012 Energy Policy Review" präsentiert. IEA-Exekutivdirektorin Maria
van der Hoeven betonte ausdrücklich, dass alle IEA-Experten die
Ukraine als einen riesigen Energiemarkt und einen bedeutenden
Produzenten von Kohle, Öl, Gas und Kernkraft sehen. Darüber hinaus
vertreten Experten laut BBC Ukraine die Ansicht, dass die
geografische Lage der Ukraine für den Gastransit von strategischer
Bedeutung ist.
Die Ukraine muss ihre Energieeffizienz im Bauwesen und der
Industrie erhöhen und die Zentralheizsysteme der Wohnungs- und
Kommunalwirtschaft modernisieren, sagte Maria van der Hoeven.
Glücklicherweise verfügt das Land laut iea.org jedoch über
"ausreichend Handlungsspielraum, um den Gasverbrauch im Wohnsektor zu
senken." Unbedingt notwendige Reformen würden für eine
Liberalisierung des inländischen Energiemarkts sorgen, das
Investitionsaufkommen erhöhen und den Wettbewerb ankurbeln.
Neben der Verbesserung ihrer Energieeffizienz kann die Ukraine
"die konventionelle und unkonventionelle Gasförderung weiter
ausdehnen, um langfristige Importunabhängigkeit zu erreichen." Ferner
ergeben sich für das osteuropäische Land "ungeahnte Möglichkeiten in
den Bereichen Biomasse und Energierückgewinnung aus Abfallstoffen",
die zur Erhöhung der inländischen Ressourcenproduktion beitragen.
Kürzlich gewährte die Ukraine den weltweit tätigen
Grossunternehmen ExxonMobil, Royal Dutch Shell und Chevron Zugang zum
Inlandsmarkt für Schiefergas. Die Unternehmen entschieden die
jeweiligen Ausschreibungen zur Erschliessung von Schiefergasfeldern
und eines Tiefsee-Erdgasfelds in der Ukraine für sich. Berichten
zufolge planen die Unternehmen, mehrere Hundert Millionen Dollar in
ihre Betriebe im osteuropäischen Land zu investieren. Laut The
Financial Times besitzt die Ukraine das viertgrösste geschätzte
Schiefergasvorkommen Europas.
Die Produktion von Synthesegas war die jüngste umweltfreundliche
Initiative der Ukraine, um das Energieversorgungssystem des Landes zu
reformieren. Dem ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch zufolge
wird der Bau von fünf Anlagen zur Produktion von Synthesegas aus
Kohle in der Ukraine im Jahr 2013 beginnen. Das 3,5 Mrd. USD schwere
Projekt wurde im Herbst 2012 verabschiedet. Die Konzeption der
Gasproduktionsanlagen läuft bereits.
Mit der Verabschiedung des staatlichen Energieeffizienzprogramms
2010-2015 begann die Ukraine mit der Reform ihres unwirtschaftlichen
Energieversorgungssystems. Im September 2012 wurde bekannt, dass die
ukrainische Agroholding-Gesellschaft Avangard beabsichtigt, zwei
ihrer Geflügelfarmen bis 2013 mit Produktionsstätten für Biogas
auszustatten. Bei der Umsetzung des Projekts wird das ukrainische
Unternehmen mit dem polnischen Staatsunternehmen PGNIG-energy
kooperieren.
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Datum: 23.10.2012 - 19:32 Uhr
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