EEMO: Versorgungsunternehmen vielfach unter Druck - für Energiewende notwendige Investitionen in Infrastruktur bleiben aus
(ots) - Als Konsequenz aus dem Fukushima-Vorfall, der
eingeleiteten Energiewende sowie EU-Regulationen haben Regierungen
und Behörden den Druck auf Versorgungsunternehmen erhöht.
Gleichzeitig führten die wirtschaftlichen Turbulenzen im Weltmarkt zu
Preisvolatilität und einer Stagnation des Energieverbrauchs in
Europa. Aufgrund des daraus resultierenden Abwärtstrends bei Umsatz
und Aktienkurs zögern Versorger mit notwendigen Investitionen in die
Energieinfrastruktur.
Zu diesem Schluss kommt die 14. Ausgabe des "European Energy
Markets Observatory" (EEMO). Der EEMO untersucht jährlich den
Elektrizitäts- und Gasmarkt in den 27 EU-Ländern sowie der Schweiz
und Norwegen und wird von Capgemini in Zusammenarbeit mit dem CMS
Bureau Francis Lefebvre, Exane BNP Paribas und dem Think Tank
VaasaETT erstellt. "Die Regierungen müssen Acht geben, dass sie mit
ihren Forderungen nicht die Bestrebungen der Versorgungsunternehmen
unterlaufen, dringend benötige Investitionen in die Infrastruktur
durchzuführen", erklärt Andreas Weiler, Leiter Energy & Utilities bei
Capgemini Consulting in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Das
Ausbleiben der Modernisierung der bestehenden Infrastruktur könnte
sich als sehr kostspielig erweisen, wenn die Wirtschaft in Europa
wieder anzieht und damit auch die Elektrizitäts- und Gasnachfrage
steigt."
Die Energiewende wird teuer
Europaweit sind nach einer EU-Schätzung, die bereits vor dem
Fukushima-Vorfall getroffen wurde, Infrastruktur-Investitionen in
Höhe von mindestens einer Billion Euro bis zum Jahr 2020 notwendig,
um veraltete Kraftwerke zu ersetzen und das Netz für die Energiewende
zu modernisieren. Hinzu kommen nach Schätzungen der deutschen
Staatsbank KfW allein in Deutschland 350 Milliarden Euro, die nach
dem Atomausstieg an Investitionen in die Elektrizitätsproduktion und
Stromnetze nötig werden. Die Versorgungsunternehmen sind dabei von
mehreren Seiten unter Druck. Während ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis im
Beobachtungszeitraum abnahm, belasten neue Vorgaben die Versorger: So
müssen sie im Rahmen des EU-Kompromisses zur Energie-Effizienz dafür
sorgen, dass ihre eigenen Kunden ab dem Jahr 2014
Energie-Einsparungen erzielen oder mit einer Strafe rechnen. Hinzu
kommen die allgemein volatile Wirtschaftslage, schwierige
Verbrauchsprognosen bei Strom und Gas sowie die unsichere Zukunft der
Eurozone, die zusammengenommen dazu führen, das
Versorgungsunternehmen derzeit mit den notwendigen Ausgaben in die
Infrastruktur zögern.
EU-Emmisionsziele in Reichweite, andere EU 2020-Ziele in Gefahr
Die für das Jahr 2020 angepeilte Obergrenze für den CO2-Ausstoß
wird voraussichtlich erreicht, jedoch liegt hier der Hauptgrund in
der abnehmenden Produktion durch die Wirtschaftskrise sowie in der
Verlagerung von Industrieanlagen in den asiatischen Raum. Anders als
in Deutschland, wird es dagegen für die gesamte EU großer
Anstrengungen bedürfen, das Ziel hinsichtlich des geplanten Anteils
von 20 Prozent erneuerbarer Energiequellen bis zum Jahr 2020 zu
erreichen. Infolge der Schuldenkrise sind subventionierte
Einspeisetrarife und finanzielle Anreize, die das Wachstum der
erneuerbaren Energien antrieben, spürbar abgesenkt worden.
Mit Blick auf den deutschen Markt erklärt Andreas Weiler:
"Deutschland liegt beim Ausbau der erneuerbaren Energien weit vorne,
zahlt aber hierfür aufgrund der fehlenden Marktintegration und der
damit einhergehen Entwertung des konventionellen Erzeugungsportfolios
einen hohen Preis. Die Politik ist hier gefordert, schnellstens
Abhilfe zu schaffen, andernfalls wird das gravierende Auswirkungen
auf die Energiekosten und die Versorgungssicherheit haben."
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Datum: 19.11.2012 - 09:32 Uhr
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