IndustrieTreff - NABU: UN-Klimakonferenz in Doha auf Abwegen

IndustrieTreff

NABU: UN-Klimakonferenz in Doha auf Abwegen

ID: 776286

NABU: UN-Klimakonferenz in Doha auf Abwegen

(pressrelations) -
Tschimpke: Mehr politischer Wille für Zwei-Grad-Ziel erforderlich

Doha - Anlässlich der morgen beginnenden Ministerverhandlungen auf der UN-Klimakonferenz in Doha/Katar hat der NABU kritisiert, dass der Großteil der Teilnehmerländer die Fortsetzung des Kyoto-Protokolls sowie eine stärkere Reduktion der globalen Treibhausgas-Emissionen behindert. "Statt die dramatische Beschleunigung des Klimawandels abzuwenden, versuchen die meisten Staaten immer noch, zusätzlichen Anstrengungen zum Klimaschutz auszuweichen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke vor Ort in Doha.

So gebe es mittlerweile unter dem Kyoto-Protokoll überschüssige Emissionsrechte für rund 13 Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Aufgrund der Blockadehaltung Polens schafft es die Europäische Union bislang nicht, diese Altlast für das Weltklima zu beseitigen. "Selbst Russland, Ukraine und Japan, die ab 2013 keine weiteren Klimaschutzverpflichtungen unter dem Kyoto-Protokoll übernehmen wollen, kämpfen vehement dafür, alte Emissionsrechte auch in Zukunft verwenden zu dürfen. Eine manipulierte Klimabilanz auf Papier schützt uns aber nicht vor einer unkontrollierbaren Erderwärmung", warnte Tschimpke.

Während viele Entwicklungs- und Schwellenländer mittlerweile eigene Klimaschutzprogramme verfolgen, weigerten sich Industrieländer ohne Kyoto-Verpflichtungen wie die USA, Kanada und Neuseeland sogar, ihre tatsächlich erzielten Emissionsminderungen künftig nachvollziehbar messen und überprüfen zu lassen. "Damit das vereinbarte Zwei-Grad-Ziel erreichbar bleibt, ist deutlich mehr politischer Wille erforderlich. Stattdessen wird über neue Märkte für den internationalen Emissionshandel diskutiert, obwohl dieser ohne ambitionierte Ziele zur Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen wirkungslos bleibt und der Kohlenstoffpreis gegen Null sinkt", so NABU-Präsident Tschimpke.

Auch wenn es in Doha leider wohl keine verbindlichen Zusagen der Industrieländer zur weiteren Aufstockung der Finanzmittel für die Zusammenarbeit im internationalen Klimaschutz geben wird, müsse zumindest der dringend benötigte UN-Anpassungsfonds erhalten und aufgestockt werden. "Angesichts der immer stärker auch finanziell spürbaren Folgen der Erderwärmung sollte sich Bundesumweltminister Peter Altmaier in Doha für einen Beschluss der Klimakonferenz einsetzen, dass besonders betroffene Entwicklungsländer künftig Kompensationszahlungen für die erlittenen Schäden erhalten", forderte Tschimpke. Ein solches Instrument würde aus NABU-Sicht auch den Druck auf alle Länder erhöhen, ihre Anstrengungen zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen auszuweiten und so die notwendigen Kosten für Entschädigungen möglichst gering zu halten.





NABU-Präsident Olaf Tschimpke nimmt am Ministersegment der UN-Klimaverhandlungen in Doha teil und steht für Fragen und Interviews zur Verfügung.(Kontakt über die NABU-Pressestelle, Tel. 030-284984-1510, -1952, 1722)


Für Rückfragen:
Carsten Wachholz, NABU-Klimaexperte, in Doha mobil erreichbar unter 0172-41 79 727,
E-Mail: Carsten.Wachholz(at)NABU.de



Themen in dieser Meldung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



Kontakt / Agentur:

Carsten Wachholz, NABU-Klimaexperte, in Doha mobil erreichbar unter 0172-41 79 727,
E-Mail: Carsten.Wachholz(at)NABU.de



drucken  als PDF  an Freund senden  SMA Auslandsgesellschaften in Chile und Südafrika nehmen Betrieb auf
Stadtwerke Konstanz GmbH und Grüner Strom Label e.V. setzen Zusammenarbeit fort
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 04.12.2012 - 10:51 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 776286
Anzahl Zeichen: 0

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese HerstellerNews wurde bisher 528 mal aufgerufen.


Die Meldung mit dem Titel:
"NABU: UN-Klimakonferenz in Doha auf Abwegen
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

NABU - Naturschutzbund Deutschland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von NABU - Naturschutzbund Deutschland