IndustrieTreff - 'Landesregierung fährt Energiewende gegen die Wand'

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'Landesregierung fährt Energiewende gegen die Wand'

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"Landesregierung fährt Energiewende gegen die Wand"

(pressrelations) -
"Ein zusätzliches Braunkohlekraftwerke in Profen und die Energiewende: das passt nicht zusammen", sagt die energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking. "Mit solch einer Politik fährt die Landesregierung die Energiewende gegen die Wand. Jährlich würden zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid mehr ausgestoßen, weil das Kraftwerk so groß gebaut werden soll."

Schon jetzt produziert Sachsen-Anhalt mehr Strom als es benötigt - 45 Prozent werden exportiert. "Die Landesregierung hat vor, noch mehr Strom zu exportieren. Sie will damit eine Wertschöpfungsquelle erschließen. Aber das wird nicht funktionieren, denn viele andere Bundesländer richten ihre Stromproduktion bereits auf den Export aus. Zudem sollen nach den Vorstellungen der Landesregierung neben dem Braunkohlekraftwerk Profen auch noch Gaskraftwerke neu gebaut werden. Man fragt sich, wohin mit dem Strom? Die Strommenge wird also nicht entscheidend sein. Die können wir schaffen - auch mit Erneuerbaren Energien. Die Herausforderung liegt vielmehr darin, Angebot und Nachfrage der Erneuerbaren Energien zur Deckung zu bringen und ihre Schwankungen auszugleichen", erklärt die bündnisgrüne Politikerin Frederking. Aufgabe der Politik - im Sinne der Energiewende - sei es, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Dafür würden Energiespeicher, ein schneller Netzausbau und flexible Kapazitäten gebraucht. Diese Kapazitäten müssten auf der Nachfrageseite, bei Industrie und Gewerbe, erschlossen werden.

"Für diese drei Aufgaben muss die Landesregierung die Rahmenbedingungen schaffen", betont Frederking. Ein wesentlicher Schritt sei ein systematisches Nachfrage- bzw. Lastmanagement. "Große Verbraucher bei Industrie und Gewerbe sollten attraktive, finanzielle Anreize bekommen, wenn sie ihre Stromnachfrage in den Zeiten drosseln, wenn wenig erneuerbarer Strom erzeugt wird. Dieses Potenzial an Lastverschiebungen muss schnell ermittelt und erschlossen werden. Sollten wir in einer Übergangszeit bis zur erneuerbaren Stromvollversorgung dann noch den Neubau von fossilen Kraftwerken zum Ausgleich der schwankenden Erneuerbaren Energien brauchen, dann kann es nur ein effizientes Gaskraftwerk sein. Dieses ist flexibler und klimafreundlicher als ein Braunkohlekraftwerk und raubt keine Heimat durch den Aufschluss eines Tagebaus. Der Neubau eines Kohlekraftwerks ist absolut unnötig", so Frederking.





"BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern einen politischen Fahrplan für den Kohleausstieg. Das gibt Sicherheit für Investitionen in die Technologien für den Umbau des Energiesystems."

"Es ist ein Märchen, dass Deutschland die Kohleverbrennung braucht. Je mehr unterschiedliche Erneuerbare Energien in das System eingespeist werden, desto weniger unflexible Grundlastkraftwerke können noch sinnvoll betrieben werden. Die Stabilität des Stromnetzes hängt aber nicht am Grundlaststrom und wird in einem regenerativen Energiesystem nicht mehr durch Großkraftwerke, sondern durch intelligente Technik und flexible Kapazitäten bereitgestellt. Das heißt Leistungen müssen flexibel zu- und abgeschaltet werden."
"Je mehr Erneuerbare Energien in das Stromnetz einspeist werden, desto weniger unflexible Kohlekraftwerke verschmutzen die Umwelt."
Dorothea Frederking, energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÃœNDNIS 90/DIE GRÃœNEN

Hintergrund:

Kerngeschäft der Mibrag ist die Kohleförderung. Doch die Bedeutung der Kohle sinkt kontinuierlich. Nach einer Studie der Landesregierung beträgt die Verstromung der Kohle 29 Prozent an der Nettostromerzeugung - der Anteil der Erneuerbaren Energien liegt schon jetzt bei 44 Prozent. Frederking: "In dieser Situation sucht die Mibrag nach Absatzmärkten für ihre Braunkohle und will ein neues Kraftwerk in Profen bauen. Sie verfolgt damit allein ihr betriebswirtschaftliches Interesse - nicht aber das Interesse der Gesellschaft, der Umwelt und des Klimas."


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Gemeinsame Pressemitteilung von NABU, BUND, IFAW, WWF
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Datum: 10.01.2013 - 12:21 Uhr
Sprache: Deutsch
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