IndustrieTreff - Wissmann: Deutsche Automobilindustrie will auch 2013 schneller wachsen als der US-Markt

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Wissmann: Deutsche Automobilindustrie will auch 2013 schneller wachsen als der US-Markt

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(ots) - Zum Auftakt der North American
International Auto Show (NAIAS) führte der Verband der
Automobilindustrie (VDA) am Montag in Detroit/Michigan, USA, eine
Pressekonferenz durch. Nachfolgend das Statement von VDA-Präsident
Matthias Wissmann:

Meine Damen und Herren,

in diesem Januar kommen wir besonders gern hierher an den Detroit
River: Der US-Automobilmarkt hat sich erstaunlich schnell und
dynamisch revitalisiert. Im vergangenen Jahr schaltete er gleich
mehrere Gänge hoch. Besonders freuen wir uns, dass die deutschen
Hersteller 2012 sowohl im Pkw- als auch im Light-Truck-Segment
schneller unterwegs waren als der jeweilige US-amerikanische Markt.

So steigerten die deutschen Hersteller ihren Pkw-Absatz im Jahr
2012 um gut 22 Prozent auf 920.400 Einheiten, während der gesamte
Pkw-Markt in den USA um knapp 19 Prozent auf gut 7,2 Mio. Einheiten
wuchs. Wir haben damit im Pkw-Segment unseren Marktanteil auf 12,7
Prozent erhöht. Mehr als jeder achte Pkw, der 2012 in den USA neu
verkauft wurde, trägt ein deutsches Markenzeichen. Im
Light-Truck-Segment haben die deutschen Hersteller im vergangenen
Jahr ihren Absatz um über 19 Prozent auf 345.000 Einheiten kräftig
gesteigert. Ihr Wachstum war damit mehr als doppelt so hoch wie das
des gesamten Light-Truck-Marktes, der um gut 8 Prozent auf 7,2 Mio.
Einheiten zulegte. Das Light-Truck-Segment steht für rund die Hälfte
des gesamten US-Marktes. Es ist eindrucksvoll, wie die deutschen
Hersteller auch in diesem Bereich ihren Marktanteil konsequent
ausbauen.

Insgesamt wuchs der US-amerikanische Light-Vehicles-Markt (Pkw und
Light Trucks) 2012 um gut 13 Prozent auf über 14,4 Mio. Fahrzeuge.
Diese Dynamik hatte vor einem Jahr niemand erwartet. Wie kräftig der
Hochlauf ist, zeigt der Vergleich mit dem Krisenjahr 2009: Seither
hat der US-Light-Vehicles-Markt um über 4 Mio. Einheiten oder fast 40




Prozent zugelegt! Die deutschen Marken haben auch in der
Gesamtbetrachtung ein sehr gutes Ergebnis erzielt: Sie steigerten
2012 ihre Light-Vehicles-Verkäufe um über 21 Prozent auf rund 1,27
Mio. Einheiten. Ihr Marktanteil bei Light Vehicles erhöhte sich um
0,6 Prozentpunkte auf 8,8 Prozent. Das Autojahr 2012 ist damit für
unsere Hersteller das bislang erfolgreichste überhaupt auf dem
US-Markt. Alle deutschen Marken, die hier aktiv sind, haben ihren
Light-Vehicles-Absatz zweistellig erhöht.

Angesichts der Modelloffensive, die unsere Mitgliedsunternehmen in
Detroit zeigen, spricht alles dafür, dass wir auch im achten Jahr in
Folge in Nordamerika zulegen werden. Ich greife den Premieren des
heutigen Tages nicht vor, wenn ich einen Trend nenne: Die
"Faszination Auto" ist in den USA wieder quicklebendig! Die Freude am
sportlichen und eleganten Auto ist auf dieser Messe deutlich spürbar
- und sie wird durch günstige Verbrauchswerte beim Kraftstoff noch
gesteigert! Es sind die deutschen Hersteller, die hier in Detroit bei
Premium und Effizienz die Richtung vorgeben! Im laufenden Jahr wird
die Drehzahl auf dem US-Markt zwar etwas zurückgenommen, doch
Nordamerika bleibt auf Wachstumskurs.

Das Bruttoinlandsprodukt wird - so die Prognosen - um rund 2
Prozent zulegen. Der Immobilienmarkt erholt sich langsam, das belegt
auch der S&P/Case-Shiller Home Price Index, die Häuserpreise steigen
wieder etwas. Der Preis für die Gallone Benzin (Gasoline, Regular),
der sich im vergangenen Jahr mehrmals der 4-Dollar-Marke näherte, hat
sich entspannt und lag im Dezember bei rund 3,30 US-Dollar. Auch das
wirkt eher positiv auf Autofahrer und Neuwagenkäufer. Hinzu kommt,
dass der US-Light-Vehicles-Markt auch 2012 noch nicht sein
langjähriges Durchschnittsniveau erreicht hat, das - gemessen an den
Absatzahlen der vergangenen zwölf Jahre, also seit 2000 - bei gut 15
Mio. Einheiten liegt.

Neben dem Nachholeffekt durch die Krisenjahre, als viele US-Kunden
den Neuwagenkauf aufschieben mussten, ist noch ein weiterer Punkt zu
berücksichtigen: In den Jahren 1999 bis 2003 wurden in den
Vereinigten Staaten jährlich im Schnitt knapp 17 Mio. Light Vehicles
neu zugelassen, der Absatz lag stets über 16,5 Mio. Autos. Dieser
hohe Bestand kommt nun in ein Alter, in dem der Neukauf immer
notwendiger wird. Es spricht vieles dafür, dass die
Bestandserneuerung auf dem US-Markt auch noch in den nächsten ein,
zwei Jahren vorangehen wird. Die Light Vehicles auf dem US-Markt
hatten 2012 ein Durchschnittsalter von 11,2 Jahren, 2007 waren es
noch 10,0 Jahre.

Auch mittel- und langfristig stehen die Chancen für den
nordamerikanischen Markt gut. Dafür sprechen die fundamentalen Daten
und langfristigen Wachstumsindikatoren: Die US-Bürger sind im
Durchschnitt 37 Jahre alt und damit deutlich jünger als die deutsche
Bevölkerung (45 Jahre). Zudem weisen die Vereinigten Staaten ein
Bevölkerungswachstum auf, das mit 1 Prozent signifikant höher liegt
als in Deutschland (+/- 0 Prozent). Mehr junge Menschen brauchen also
künftig mehr neue Autos. Wir erwarten daher, dass der
US-Light-Vehicles-Markt 2013 auf über 15 Mio. Einheiten wachsen wird.

Clean Diesel-Absatz bei Light Vehicles um mehr als ein Viertel
gesteigert

Bei Diesel-Pkw sind die deutschen Hersteller in den USA die
führenden Pioniere. Ihr Marktanteil beträgt seit Jahren 100 Prozent.
Die Vorteile des effizienten Clean Diesel erkennen immer mehr
US-Kunden. Gegenüber dem Jahr 2009 haben die deutschen Hersteller
ihren Diesel-Pkw-Absatz in den Vereinigten Staaten mehr als
verdoppelt: In den ersten zehn Monaten des Jahres 2012 setzten die
deutschen Hersteller insgesamt über 77.300 Diesel-Pkw ab; im gleichen
Zeitraum 2009 waren es erst gut 34.300 Einheiten. Das entspricht
einem Plus von 125 Prozent. Im Vergleich zu 2011 konnten unsere
Hersteller ihre Diesel-Pkw-Verkäufe um 22 Prozent steigern.

Noch eindrucksvoller sind die Zuwachsraten, die die deutschen
Hersteller beim Absatz von Light Trucks mit Dieselantrieb erreichten:
In den ersten zehn Monaten des Jahres 2012 haben sie 38.900
Diesel-Light-Trucks verkauft. Damit hat sich das Volumen gegenüber
dem Vergleichszeitraum des Jahres 2009 (10.800 Einheiten) fast
vervierfacht; gegenüber dem Vorjahr (2011) ist das ein Plus von 37
Prozent. Wir bauen bei Diesel-Light-Trucks unseren Marktanteil
kontinuierlich aus: Mit gut 16 Prozent (2012) hat er sich gegenüber
2009 (7,5 Prozent) mehr als verdoppelt; auch gegenüber 2011 (13,5
Prozent) hat er zugelegt. Jeder sechste Diesel-Light-Truck, der heute
in den Vereinigten Staaten verkauft wird, trägt ein deutsches
Markenzeichen. Natürlich wissen wir, dass der Diesel-Anteil am
gesamten Light-Vehicles-Markt (Pkw und Light Trucks) in den USA -
verglichen mit Westeuropa - noch gering ist. Doch entscheidend sind
die Veränderungsraten. Und diese zeigen beim Diesel seit Jahren nach
oben: Der Marktanteil von Diesel-Fahrzeugen am gesamten
Light-Vehicles-Markt steigt stetig, seit 2009 hat er sich um mehr als
ein Viertel erhöht (auf 2,7 Prozent). Die deutschen Hersteller
konnten dabei ihren Marktanteil an den Diesel-Light-Vehicles
ebenfalls kontinuierlich steigern: Von einem Viertel im Jahr 2009
über ein Drittel in 2011 auf aktuell knapp 37 Prozent. Allein
gegenüber dem Vorjahreszeitraum haben die deutschen Marken ihre
Light-Vehicles-Verkäufe von Clean-Diesel in den ersten zehn Monaten
des Jahres 2012 um mehr als ein Viertel (plus 26 Prozent) auf 116.200
Einheiten erhöht.

Alles spricht dafür, dass die deutschen Hersteller sowohl beim
Absatz als auch beim Marktanteil von Clean-Diesel-Light-Vehicles
weiter vorankommen werden. Denn die Zahl der Modelle mit Clean Diesel
- ob Pkw oder Light Truck -, die die deutschen Marken auf dem
US-Markt anbieten, nimmt stetig zu. Als Beispiel nenne ich hier nur
die Marke Audi, die vor kurzem auf der Automobilmesse in Los Angeles
zahlreiche weitere Clean-Diesel-Modelle für den US-Markt angekündigt
hat.

Gemeinsame Informationskampagne für Clean Diesel

Auch kommunikativ gehen wir beim Clean Diesel in eine neue
Offensive. So haben sechs deutsche Automobilunternehmen - die
Pkw-Hersteller Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen sowie der
Zuliefererkonzern Bosch - vor einem Monat in den USA erstmals eine
gemeinsame Informationskampagne zu "Clean Diesel" gestartet. Unter
dem Slogan "Clean Diesel. Clearly Better." werden online die Vorteile
der aktuellen Diesel-Pkw-Technologie im Vergleich zum Ottomotor
hinsichtlich Sauberkeit, Verbrauch und Leistung vor Augen geführt.

Die "Clean Diesel. Clearly Better."-Kampagne, die vom VDA
gemeinsam mit unseren Mitgliedsunternehmen entwickelt wurde, besteht
aus einer Website (www.clearlybetterdiesel.org) und begleitenden
Offline-Aktionen der beteiligten Unternehmen im US-Markt. Gemeinsames
Ziel ist es, dem Clean Diesel in der US-Bevölkerung eine
markenübergreifende Informationsplattform zu geben und die klaren
Vorteile dieser Technologie aus erster Hand noch bekannter zu machen.

Anhand von kurzen Beispielen aus dem automobilen US-Alltag werden
auf der Website nicht nur Fakten zur Dynamik des Dieselantriebs sowie
zu den Vorteilen bei Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen, zu den
niedrigen Geräuschemissionen und Tankkosten leicht verständlich
erläutert. Mittel zum Zweck sind kleine Online-Animationen, die auch
Nutzer mobiler Endgeräte spielerisch über Clean Diesel und seine
Effizienz ins Bild setzen. So kann der Anwender den Verbrauchsvorteil
eines Selbstzünders auf der Website blitzschnell errechnen. Und er
kann zudem sogar hören, wie leise ein moderner Clean Diesel-Antrieb
heute ist, verglichen mit einem Pkw aus den 90er Jahren.

Weiterhin stellen die beteiligten Unternehmen ihre aktuellen
Pkw-Modelle vor, die das "Clean Diesel. Clearly Better."-Logo als
Prädikat verdienen. Diese Clean-Diesel-Fahrzeuge halten die sehr
anspruchsvollen Umweltstandards in allen 50 US-Bundesstaaten ein. Sie
haben eine durchschnittlich 18 Prozent höhere Kraftstoffeffizienz als
die entsprechenden Modelle mit Ottomotor. Mit dem Anspruch der
Kampagnenteilnehmer, interessierten Autofahrern in den USA die
Clean-Diesel-Alternative möglichst umfassend zu vermitteln, hält die
Webseite auch Hintergrundinformationen zur aktuellen Forschung und
Entwicklung sowie zu Umwelt-Rahmenbedingungen in den USA bereit.
Darüber hinaus verlinkt sie zu US-Initiativen, die bei Clean Diesel
in den Vereinigten Staaten aktiv sind. Die Kampagne ist übrigens für
weitere Hersteller und Zulieferer offen.

Zahlreiche neue Hybrid-Modelle

Wir stellen den Clean Diesel heute klar in den Vordergrund, aber
unsere Hersteller sind auch beim Hybrid zuversichtlich unterwegs. Der
Anteil von Hybrid-Fahrzeugen am gesamten Light-Vehicles-Markt hat
sich 2012 von 2 auf 3 Prozent erhöht. Der Absatz von
Hybrid-Fahrzeugen ist damit um 64 Prozent auf 427.700 Einheiten
gestiegen. In den USA entwickelt sich also ein Hybridmarkt. Auch hier
bauen die deutschen Hersteller ihren Marktanteil aus. Bei den Light
Trucks beträgt er gut 7 Prozent. Die jüngste Entwicklung stimmt uns
sehr zuversichtlich: Die deutschen Marken haben in jüngster Zeit
zahlreiche Hybrid-Modelle auf dem US-Markt eingeführt, die jetzt
Schritt für Schritt ihre Wirkung entfalten. Dazu zählen u. a. der
Audi Q5, der BMW 3er, 5er und 7er, die E- und S-Klasse von
Mercedes-Benz, der Porsche Panamera und Cayenne sowie die
Volkswagen-Modelle Jetta und Touareg.

Neben dem klassischen US-Benziner-Markt sind die deutschen
Hersteller also auch beim zu erwartenden Hochlauf im Clean-Diesel-
und Hybrid-Bereich dabei! Wir verfolgen also konsequent unsere
Fächerstrategie weiter: Wir setzen nicht nur auf eine Technologie,
sondern optimieren den klassischen Verbrennungsmotor und entwickeln
gleichzeitig alternative Antriebe.

Erfolgreiche Zwei-Säulen-Strategie: mehr Export und mehr Fertigung
vor Ort

Die Zwei-Säulen-Strategie, die unsere Hersteller auch auf dem
US-Markt verfolgen - sowohl Export aus Deutschland als auch Fertigung
hier vor Ort - zahlt sich aus: So erhöhte sich der US-Absatz von im
Nafta-Raum (USA, Kanada, Mexiko) gefertigten Light Vehicles um ein
Drittel auf 500.000 Fahrzeuge, auch die Importe aus Europa in die USA
nahmen zu. Damit macht sich die deutsche Automobilindustrie auch
unabhängiger von Währungs-schwankungen. Zugleich unterstreicht diese
Entwicklung die große Bedeutung Nordamerikas im globalen
Produktionsverbund und als Exportdrehscheibe. Insgesamt haben die
deutschen Hersteller im vergangenen Jahr im Nafta-Raum rund 1,27 Mio.
Light Vehicles produziert, ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2011.
Damit lief jeder sechste von deutschen Herstellern im Ausland gebaute
Neuwagen von Montagebändern in den Nafta-Ländern. Der Großteil davon
ging in den Export; 40 Prozent wurden in den USA abgesetzt.

Allein in den USA konnten die deutschen Hersteller 2012 ihre
Produktion um über ein Drittel auf 650.000 Light Vehicles steigern.
Hierzu trugen vor allem das Volkswagen-Werk in Chattanooga/Tennessee,
der BMW-Standort Spartanburg/South Carolina und das
Mercedes-Benz-Werk in Tuscaloosa/Alabama bei. Auch von diesen
Fahrzeugen geht ein Großteil in andere Märkte, unter anderem über ein
Viertel nach Europa.

Die deutschen Hersteller erhöhten 2012 ihren Export aus heimischer
Fertigung in die USA um 20 Prozent auf 630.000 Pkw. Hinzu kommen noch
gut 150.000 Fahrzeuge, die an Standorten außerhalb des Nafta-Raumes
produziert und ebenfalls in die USA exportiert wurden. Mit einem
Anteil von 15 Prozent an den gesamten deutschen Pkw-Exporten sind die
Vereinigten Staaten der zweitwichtigste Ausfuhrpartner für die
deutschen Automobilhersteller (nach Großbritannien). Wertmäßig
betrachtet, ist für die deutschen Hersteller der Export in die USA
sogar auf Platz 1 (mit rund 19 Mrd. Euro).

Jeder sechste Mitarbeiter bei deutschen Herstellern beschäftigt -
und jeder siebte bei deutschen Zulieferern

Die deutschen Hersteller beschäftigten in ihren Werken in den USA
rund 31.200 Arbeitnehmer (Stand: Oktober 2012). Das sind 2.400
Arbeitsplätze mehr als im Vorjahr. Die deutschen Hersteller haben
damit einen schnelleren Personalaufbau als die gesamte
Automobilindustrie: Die Zahl der Mitarbeiter bei den
Automobilherstellern insgesamt in den USA stieg um 6 Prozent auf
172.700 Beschäftigte. Damit entfiel mehr als jeder sechste
Arbeitsplatz bei Automobilherstellern in den USA auf einen deutschen
Automobilkonzern.

Die gesamte US-Automobilindustrie (also Hersteller, Zulieferer und
Nutzfahrzeugindustrie) beschäftigte im Oktober 2012 mit 776.000
Personen (plus 6 Prozent) etwas mehr Mitarbeiter als die
Automobilindustrie in Deutschland. Davon entfielen 478.500 (plus 5
Prozent) auf Zulieferer. Die Zahl der Mitarbeiter bei deutschen
Zulieferunternehmen in den USA ist auf 68.000 gestiegen - das ist
jeder siebte Beschäftigte aller Zulieferer-Mitarbeiter in den
Vereinigten Staaten. Insgesamt sind also bei deutschen Herstellern
und Zulieferern in den USA rund 100.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Aus der Sicht des Produktions- und Beschäftigungsstandortes
Deutschland sind vor allem die richtigen Rahmenbedingungen für den
Export von höchster Bedeutung. Daher setzen wir uns für den
weltweiten Abbau von Handelshemmnissen ein, sind aber auch selbst
offen. Die deutsche Automobilindustrie wird stets dort präsent sein,
wo es spannende Märkte gibt. "Made in Germany" bleibt jedoch
weiterhin wichtig für das hohe internationale Ansehen unserer Marken
und Produkte. Hier muss die Politik den richtigen Rahmen setzen.

Geplantes US-Handelsabkommen: Chancen nutzen durch gemeinsame
Standards

Hier auf der Detroit Motor Show wird deutlich, wie sehr offene
Märkte dem Verbraucher nutzen und welche Bedeutung damit die
Handelspolitik für Staaten, ihre Bürger und Unternehmen gewonnen hat.
Wir sehen es als Erfolg an, dass die europäische Politik inzwischen
erkannt hat, wie notwendig der weltweite Abbau von Handelshemmnissen
ist, um die Industriestandorte nicht nur in Europa zu stärken.
Deshalb werden nach den erfolglosen Bemühungen zur Vollendung der
Doha-Runde nun verstärkt Freihandelsabkommen verhandelt. Wir
unterstützen dies grundsätzlich, doch wir plädieren auch dafür, dass
jetzt die Schwerpunkte richtig gesetzt werden: Deutschland und die EU
sollten Abkommen vor allem mit den Ländern anstreben, die
wirtschaftliches Wachstum und große Zukunftsmärkte bieten. Dort
sollten sämtliche Handelshemmnisse abgebaut werden.

Besonders positive Effekte versprechen wir uns deshalb von einem
Abkommen der EU mit den USA. Die Verhandlungen sollten in diesem
Frühjahr wirklich aufgenommen werden. Dabei kommt es darauf an, vor
allem die regulatorischen Hemmnisse abzubauen. Noch ist es eine
Vision: ein gemeinsamer Markt EU-USA mit einem
Light-Vehicles-Weltmarktanteil von rund 40 Prozent! Die Politik in
USA und Europa sollte diese Vision zu ihrem gemeinsamen
Verhandlungsziel machen. Wenn wir hier gemeinsame Standards und
Normen finden könnten, uns also in Richtung Harmonisierung bewegen,
wird das neue wirtschaftliche Kräfte in beiden Kontinenten
freisetzen. Das hätte überdies eine enorme Wirkung auf den "Rest der
Welt". Besonderes Potenzial verbirgt sich dort, wo Standards völlig
neu definiert werden, etwa bei der Elektromobilität. Diese Regeln
sollten wir von vornherein gemeinsam gestalten.

Die EU braucht den Bündnispartner USA - und die USA den
Bündnispartner EU, um in anderen Ländern der Erde mit Erfolg für den
Abbau von Marktzugangshemmnissen zu werben.

Die Automobilindustrie ist heute eine globale Industrie. Gerade
vor dem Hintergrund, dass der Welt-Pkw-Markt aller Voraussicht nach
in diesem Jahr die 70-Millionen-Marke ins Auge fassen wird - nachdem
er bereits im vergangenen Jahr um 4 Prozent auf über 68 Mio.
Einheiten zugelegt hat -, kommt es entscheidend darauf an, dass die
Rahmenbedingungen für alle ein "Level-Playing-Field" ermöglichen.

Zusammenfassung

Ich fasse kurz zusammen: Die Bilanz des Autojahres 2012 hier in
den USA ist für die deutschen Hersteller und Zulieferer durchweg
positiv. Wir gewinnen sowohl im Pkw- als auch im Light-Truck-Segment
Marktanteile und bauen damit kontinuierlich unsere Position auf
diesem sehr vitalen Markt weiter aus. Das Potenzial ist noch längst
nicht ausgeschöpft: Der US-Markt lag auch 2012 noch unter seinem
langjährigen Durchschnitt. Es besteht also auch für die nächsten ein,
zwei Jahre ein Nachholbedarf.

Das sind gute Perspektiven für die deutschen Hersteller. Die
Premieren, die wir auf dieser Detroit Motor Show sehen werden, geben
allen Anlass zur Zuversicht: Ob hoch aufladender Benziner, ob Clean
Diesel oder Hybrid: In allen Antriebsarten zeigen die deutschen
Marken spannende neue Angebote, die mit ihrem Premiumanspruch und
ihrem effizienten Kraftstoffverbrauch überzeugen. Die Ampel auf dem
US-Markt steht für die deutschen Hersteller auf "grün": Wir wollen
alles daran setzen, um auch in diesem Jahr unseren Marktanteil zu
steigern.



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Eckehart Rotter
VDA - Abteilung Presse
Tel. (030) 897842-120
E-Mail: rotter(at)vda.de


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Datum: 14.01.2013 - 14:42 Uhr
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