SurfaceTechnology: Neue Impulse aus dem "Reich der Zwerge" / Bereich Nanotechnologie gewinnt an Bedeutung
(ots) - Die Nanotechnologie entwickelt sich immer mehr 
zur Schlüsselbranche in Deutschland. Das belegt der nano.DE-Report 
des  Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Demnach 
beschäftigt die Nanoindustrie bereits etwa 64 000 Arbeitnehmer in der
Bundesrepublik. Rund 1 000 Unternehmen sind hier zu Lande mit 
Nanotechnologie befasst, und in etwa 600 öffentlichen 
wissenschaftlichen Einrichtungen forschen etwa 10 000 Wissenschaftler
an der Zukunft der Nanotechnologie. Vorsichtige Schätzungen geben den
weltweiten Umsatz der Nanobranche mit 93 Milliarden US-Dollar an. 
Angesichts dieser Bedeutung der Nanotechnologie ist es nicht 
verwunderlich, dass dieses Thema auch auf der HANNOVER MESSE breit 
vertreten ist.
   Weitere positive Signale für die Zukunft der Nanobranche sind 
diese: Der indirekte Wertschöpfungsbeitrag nanotechnologischer 
Anwendungen wird für das Jahr 2015 auf etwa drei Billionen US-Dollar 
geschätzt. Für diesen Zeitraum erwarten Experten, dass rund 15 
Prozent der globalen Wirtschaftsgüter unter Nutzung von 
Nanotechnologie produziert werden.
   "Die Nanotechnologie ist ein Beispiel für die wertvollen 
Synergien, die auf der HANNOVER MESSE wirksam werden", sagt Oliver 
Frese, Geschäftsbereichsleiter der HANNOVER MESSE. "Mit den 
Präsentationen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie im Rahmen 
der SurfaceTechnology decken wir ein breites fachliches Spektrum ab 
und bieten den Fachbesuchern aus zahlreichen Anwenderbranchen einen 
umfassenden Überblick."
   Auf der SurfaceTechnology, die Leitmesse für die 
Oberflächentechnik, präsentiert sich die Branche mit dem SchauPlatz 
NANO. Dort werden nanobasierte Anwendungen und Verfahren für 
Hightech-Oberflächen gezeigt. Als Partner der Initiative "Nano in 
Germany" ist der SchauPlatz NANO mit den Themenständen "World of 
Nano" und dem IVAM-Produktmarkt "Mikro, Nano, Materialien" auf der 
Research & Technology in der benachbarten Forschungshalle 2 eng 
vernetzt.
   In der Nanotechnologie, in der Millionstel Millimeter das Maß 
aller Dinge sind, kommt es unter anderem auf hochpräzise Messtechnik 
an. Genau diese zeigt am SchauPlatz NANO die SIOS Messtechnik aus 
Ilmenau, die den Nano Vibration Analyzer zur Schwingungsmessung an 
Mikrostrukturen zeigt. Das fasergekoppelte laserinterferometrische 
Vibrometer ist in ein technisches Mikroskop integriert und eignet 
sich hervorragend zur Messung des dynamischen Verhaltens und der 
statischen Auslenkung von Mikrostrukturen, MEMS und Cantilevern 
(Messnadeln von Rasterkraftmikroskopen). Die erreichbare Auflösung 
des Vibrometers liegt im Subnanometerbereich, wobei 
Schwingungsfrequenzen bis drei Megahertz analysiert werden können. 
Typische Anwendungsgebiete sind die Messung von Schwingungsamplituden
sowie die Bestimmung von Resonanzfrequenzen und Schwingungsmoden von 
Mikroobjekten.
   Als Modell präsentiert SIOS zudem die "NMM 1", ein universelles 
Gerät zur Topografieanalyse von Mikrostrukturen und MEMS. Durch die 
hohe Auflösung von 0,1 Nanometern in einem Messbereich von 25 mal 25 
mal  fünf Millimetern und durch die Möglichkeit, verschiedene 
Antastsysteme zu integrieren, können 2-D- und 3-D-Messungen in diesem
sehr großen Messbereich durchgeführt werden. Damit ergeben sich 
unterschiedliche Einsatzbereiche wie das Positionieren, Manipulieren,
Bearbeiten und Messen von Objekten der Mikroelektronik, 
Mikromechanik, Optik und Mikrosystemtechnik.
   Produktions- und Qualitätssicherung auf Nanoebene 
   Die Nanosurf GmbH aus Langen demonstriert live zwei ultra-kompakte
Rasterkraftmikroskope (AFM) für die Integration in Produktions- und 
Qualitätssicherungsprozesse. Während sich das NaniteAFM über eine 
sichere Halterung einfach in existierende Produktions- oder 
Prüfanlagen integrieren lässt, ergänzt das LensAFM als zusätzliches 
Okular ein optisches Messsystem - sei es ein optisches Mikroskop oder
3-D-Profilometer. Die Auflösung beider Systeme liegt dabei im 
Nanometerbereich, welche den immer höheren Anforderungen an 
Produktgenauigkeit und Miniaturisierung gerecht wird. Parameter wie 
Oberflächenrauigkeit, Schichtdicken und Korngröße lassen sich 
mithilfe der Rasterkraftmikroskopie in nie dagewesener Weise 
bestimmen.
   So konnte ein Hersteller von Kugelschreiberkügelchen durch den 
Einsatz des NaniteAFM erhebliche Ersparnisse erzielen, indem er das 
Rasterkraftmikroskop bereits früh im Produktionsprozess einsetzte. Wo
früher komplette Kugelschreiber hergestellt werden mussten, um die 
Rauigkeit der Kugeloberfläche und den idealen Tintenfluss zu 
überprüfen, lässt sich dies mit dem NaniteAFM einfach an Stichproben 
der produzierten Kügelchen erledigen. Dies erlaubt es dem Hersteller,
komplette Produktionsschritte zu überspringen - was Zeit- und 
Kostenersparnisse mit sich bringt. Das LensAFM kommt voll zur 
Geltung, wo optische 3-D-Profilometer versagen - dort wo die 
Beschaffenheit der Probe eine optische Erfassung schwierig macht. 
Dies ist etwa bei transparenten oder stark reflektierenden oder auch 
diffraktierenden Oberflächen der Fall.
   Ebenfalls im Nanobereich unterwegs ist die Panadur GmbH aus 
Halberstadt, die ein nanopartikel-basiertes Polyureamaterial 
entwickelt und gemeinsam mit der KraussMaffei Technologies GmbH und 
weiteren Partnern im ColorForm-Prozess zur Produktreife geführt hat. 
Im ColorForm-Verfahren, eine Kombination aus Spritzgieß- und 
Reaktionstechnik, lassen sich erstmals Mehrkomponentenbauteile mit 
Hochglanzoberfläche in einem einstufigen Produktionszyklus mit hoher 
Prozessintegration vollautomatisch und trennmittelfrei herstellen. 
Auf der HANNOVER MESSE zeigt Panadur das Vorhaben, im 
ColorForm-Verfahren Cappings, Blenden als Exterieurbauteile an 
Automobilen, mit nanomodifizierter klavierlackähnlicher 
hochkratzfester Oberfläche in Serie ausschussfrei zu produzieren. Das
Projekt wird gemeinsam mit der DURA Automotive Body & Glass Systems 
sowie der KraussMaffei Technologies und der Werkzeugbau Siegfried 
Hofmann GmbH  realisiert. Bewitterungsprüfungen, Prüfungen zur 
Chemikalienbeständigkeit und weitere vorgeschriebene Prüfungen der 
Automotive-Industrie, insbesondere zur extremen Steigerung der 
Kratzfestigkeit, bei hoher Kosteneffizienz wurden mit Bestnoten 
abgeschlossen, sodass einer Serienproduktion aus dieser Sicht nichts 
mehr im Wege steht. "Die einzigartige Trennmittelfreiheit, die durch 
den gezielten Einsatz von Nanopartikeln zu Stande kommt, führt zu 
einer hohen Materialeffizienz und Kostenminimierung bei hoher 
Produktivität", erklärt Dr. Thomas Moch, Geschäftsführer von Panadur.
   Beschichtungen mit Feinpulver durch neue Plasmatechnik 
   Ebenfalls hoch funktionale dünne Schichten sind das Thema des 
ersten gemeinsamen Messeauftritts der Plasmatreat GmbH (Steinhagen) 
und der EFC-Plasma GmbH (Ingolstadt). Plasmatreat ist Weltmarktführer
für atmosphärische Plasmadüsentechnologie, EFC-Plasma Spezialist für 
maßgeschneiderte Entwicklungen von FPC-Schichtprozessen (FPC steht 
für Fine Powder Coating). Die Kooperationspartner stellen auf dem 
Gemeinschaftsstand "SurfPlaNet", der in diesem Jahr auf einer 
gemeinsamen Fläche mit dem SchauPlatz NANO steht, eine neue 
Plasmatechnologie zur Feinpulverbeschichtung vor. Die Technik dient 
der ortsselektiven, homogenen und funktionalen Metallisierung und 
Feinbeschichtung von insbesondere Metallen und Kunststoffen. Das 
zukunftsweisende Verfahren positioniert sich mit seiner 
Inline-Fähigkeit, hohen Prozessgeschwindigkeit und millimetergenauen 
Anwendung zwischen der klassischen Niederdruckplasma-Methode und den 
thermischen Spritzprozessen. Die Basis der neuen Plasmatechnik ist 
die von Plasmatreat bereits vor rund 20 Jahren patentierte 
Plasmatechnologie Openair®. Dem neuen FPC-Openair®-Plasma-Prozess 
dient das Plasma allerdings nicht wie üblich nur zur mikrofeinen 
Reinigung und hohen Aktivierung der Materialoberflächen, sondern vor 
allem als sicheres und schnelles Transportmedium. Das Feinpulver wird
direkt in den Plasmastrahl eingegeben und von diesem auf die 
Oberfläche des Substrats befördert, wo er die vom Anwender gewünschte
Funktionsschicht bildet.
   Dünne und dünnste Schichten, neue Funktionalitäten und innovative 
Prozesse, die Kosten und Ressourcen sparen, sind ein generelles 
Anliegen der SurfaceTechnology in Halle 3. Die Besucher dürfen 
spannende Gespräche und informative Vorführungen erwarten - nicht 
nur, aber auch aus dem "Reich der Zwerge", das auch auf der Messe 
weiter an Bedeutung gewinnt.
   Über die HANNOVER MESSE
   Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 8. bis 12. 
April 2013 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2013 vereint 
elf Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Motion, Drive & 
Automation, Energy, Wind, MobiliTec, Digital Factory, ComVac, 
Industrial Supply, SurfaceTechnology, IndustrialGreenTec und Research
& Technology. Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2013 sind 
Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien, 
Antriebs- und Fluidtechnik, Industrielle Zulieferung, 
Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und 
Entwicklung. Russland ist Partnerland der HANNOVER MESSE 2013.
Pressekontakt:
Ansprechpartner für die Redaktion:
Onuora Ogbukagu
Tel.:   +49 511 89-31059
E-Mail:onuora.ogbukagu(at)messe.de
      
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Datum: 13.03.2013 - 09:30 Uhr
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