IndustrieTreff - Siegener Verzinkerei verzinkt 2.000 Tonnen Stahlbauteile der Lärmschutzeinhausung der A1 in Köln-L

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Siegener Verzinkerei verzinkt 2.000 Tonnen Stahlbauteile der Lärmschutzeinhausung der A1 in Köln-Lövenich

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1A für die A1


(PresseBox) - Die Autobahn A1 wird im Bereich Köln-Lövenich auf einer Länge von ca. 1,5 Kilometer mit einer Lärmschutzeinhausung in Leichtbauweise versehen, die als ästhetische und moderne Stahl-Glas-Dachkonstruktion umgesetzt wird. Stahlbau Queck hat die Siegener Verzinkerei (SVG), Kreuztal, mit der Verzinkung von ca. 2.000 Tonnen Stahlelementen beauftragt, die im Nachgang dreifach beschichtet werden, damit diese der Projektvorgabe von 100 Jahren Haltbarkeit gerecht werden!
Segment-Manager Serie Teodoro Calzone war von dem Projekt bereits in der Akquisitionsphase begeistert: "Bei einem so umfangreichen und wegweisenden Piloten dabei sein zu dürfen, ist wohl für jeden Oberflächenveredler eine Herausforderung. Aber speziell die hohen Anforderungen, was die Vermeidung von Verzug, die Passgenauigkeit, DASt-Richtlinien-Konformität und hohe Sicherheit an ein Tunnelbauwerk betreffen, haben unser gesamtes Team enorm motiviert." Bei dem Auftrag handelt es sich um die Verzinkung einzelner Stahlelemente mit Gewichten zwischen 0,8 und 1,2 Tonnen und Abmessungen von 7 x 2,50 bzw. 7 x 4,0 Meter. Die zusammengeschraubten Konstruktionen wurden nach dem Verzinkungs- und Beschichtungsprozess mit Glasscheiben versehen und als endmontierte Elemente jede Nacht in Einheiten à 10 Stück des Nachts just-in-time zur Baustelle geliefert.
Wie Calzone sieht das auch Ingo Miletic, Geschäftsführer von Stahlbau Queck, der den Auftrag zur Verzinkung vergeben hatte: "Unsere Entscheidung für die SVG war schnell getroffen, denn Glas ist ein sehr starres Produkt, für das die Genauigkeit in der Passung extrem wichtig ist. So wichtig, dass der Toleranzbereich der Verzinkung bei unseren Bauteilen bei 0,7 Millimeter liegt". Hier kann die SVH auf viel Expertise zurückgreifen - vor allen Dingen auf Grund der Erfahrung mit der SVH-eigenen Hochtemperaturverzinkung. Es gab auch viele weitere Gründe, die die Entscheidungsfindung für Miletic einfach machten: "Die SVG hat uns im gesamten Bereich der Lagerung und Logistik sehr unterstützt, nicht nur mit ihren Lagerkapazitäten, sondern auch mit Ihrer Flexibilität und der Termineinhaltungstreue - die war und ist einfach sehr wichtig, wenn mehr als hundert Personen sechs Tage in der Woche rund um die Uhr auf einer Baustelle arbeiten", so Miletic weiter.




Die Lärmschutzeinhausung in Leichtbauweise ist ein innovatives Projekt, weil die hohen Sicherheitsstandards die Entwicklung neuartiger Lagerkonstruktionen erforderte. Aber nicht nur das: Durch die Integration von 30.000 Quadratmetern Glaselementen werden das Tageslicht genutzt und die Betriebskosten dabei gleichzeitig deutlich reduziert. Mit der Planung und Untersuchung von weiteren Lärmschutzeinhausungen, unter anderem der in Aschaffenburg auf Betonbauweise - hatte man übrigens schon 1986 begonnen. Man entschied sich dann schlussendlich für die Stahl-Glas-Konstruktion in Leichtbauweise, weil diese nicht nur vom Gewicht her "leicht", sondern auch leicht aufbaubar und leicht demontierbar ist, so dass eventuell auftretende Schäden leicht behoben werden können. Das Projekt, das offiziell am 21.12.2012 dem Verkehr übergeben wurde, hat auf Grund des hohen industriellen Vorfertigungsgrad eine verkürzte Bauzeit für die Dachkonstruktion und die Verkehrsbeeinträchtigung minimiert. Die Lärmschutzeinhausung der A1 in Köln-Lövenich wird somit im mehrfachen Sinne dem Nachhaltigkeits-Gedanken gerecht.
Weitere Hintergrundinformationen zum Pilotprojekt Lärmschutzeinhausung in Leichtbauweise (BAB A1 bei Köln)
Projektablauf
Im Zuge des sechsspurigen Ausbaus des Kölner Autobahnrings wurde bereits im Jahr 1984 ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet, das, begründet in dem hohen Verkehrsaufkommen von täglich 128.000 Fahrzeugen, eine Lärmschutzmaßnahme beinhaltet. Die Maßnahme umfasst einen etwa 1,5 Kilometer langen Autobahnabschnitt der A1 zwischen dem Kreuz Köln-West und der Anschlussstelle Bocklemünd und schließt die AS Köln-Lövenich ein. Als Pilotprojekt für das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMV) wurde 1990 entschieden, die Lärmschutzeinhausung in Leichtbauweise zu erstellen, um eine schnelle und einfache Montierbarkeit zu erreichen. Dies sollte durch eine Stahl-Glas-Konstruktion realisiert werden unter der Vorgabe einer Reduzierung des Schallpegels um mindestens 20 Dezibel. Nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens 1999 wurde mit der Planung und Umsetzung begonnen. Anfang 2007 erfolgte dann die Vergabe durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW für das BMV an die Bilfinger Construction GmbH, ehemals Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH. Für die Umsetzung der Stahl-Glas-Arbeiten wurden die Firmen Stahlbau Queck und Scheffer beauftragt.
Konstruktion
Die Lärmschutzeinhausung besteht aus drei 7,5 Meter hohen Ortbetonwänden, jeweils seitlich und in der Mitte der Fahrbahnen, auf denen Dachbinder mit Spannweiten von 16 bis 26 Meter in einem Abstand von 7,0 Meter aufliegen. Diese bogenförmigen Stahlbetonbinder in Fertigbauweise bilden die Tragkonstruktion für das Stahl-Glas-Dach. Auf den Wänden sind Servicewege angeordnet, auf denen ein 12 Tonnen-Fahrgestell betrieben wird, das für die Montage des Stahl-Glas-Daches und gegebenenfalls später für Revisionszwecke genutzt wird. Das Dach der Einhausung besteht aus 1461 Stahl-Glas-Elementen mit einer Länge von 7,0 Meter und einer Breite von 2,8 Meter. Diese Rahmenelemente aus warmgewalzten Quadratrohren 160 x 6,3 Millimeter der Stahlgüte S355 haben eine Gesamttonnage von 1200 Tonnen. Für die Verglasung der Dachelemente wurde ein 20 Millimeter Verbundsicherheitsglas als dreifach teilvorgespanntes Glas eingesetzt, für dessen Befestigung rund 67 Kilometer eines Aufsatzprofilsystems auf die Stahlkonstruktion geschweißt wurde. Das Eigengewicht eines Dachelementes, inklusive Glas, beträgt ca. 2,5 Tonnen.
Innovation
Die geplante Einhausung gilt als Sonderform eines Tunnelbauwerks, mit den hieraus resultierenden hohen Anforderungen an Brandschutz und Korrosionsschutz. Daher wurden Brandversuche anhand von Musterbauteilen und Reibwertuntersuchungen für im Brandfall auftretende Verschiebungen durchgeführt. Hieraus wurde für die rund 4000 Auflagerpunkte der Dachelemente auf den Stahlbetonbindern ein Lagerkörper entwickelt, der horizontale Verschiebungen von bis zu 50 Millimeter im Brandfall aufnehmen kann. Um dies zu ermöglichen und gleichzeitig eine gelenkige Auflagerung der Stahl-Glas-Konstruktion sicherzustellen, wird ein pilzförmiger Edelstahlbolzen auf eine PTFE gelagerte Gleitplatte aufgesetzt. Aufgrund der hohen Immissionswerte in Verkehrstunneln, insbesondere des hohen Chlorid-Anteils, wurden die insgesamt 450 Tonnen Lagerkonstruktion aus Edelstahl der Güte 1.4362 gefertigt. Die Stahlkonstruktion wurde entsprechend der ZTV-Ing mit einer Duplexbeschichtung in DB 701 versehen. Zur natürlichen Be- und Entlüftung des Tunnels werden 188 Schalldämmlüfter aus rund 800 Tonnen aluminiertem Feinblech eingebaut, das bei diesem Projekt erstmalig außerhalb der Automobilindustrie eingesetzt wurde. Dieses Feinblech garantiert eine extrem hohe Lebensdauer, selbst unter dem Einfluss hoher Immissionen. Für die 7,0 x 4,5 Meter großen und 2,0 Meter hohen Lüfter-Elemente, mit einem Gewicht von 5,5 Tonnen, wurden eigene Stahlrahmen entwickelt, welche auf die gleiche Lagerkonstruktion aufgesetzt werden, wie die Stahl-Glas-Elemente.


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Datum: 26.03.2013 - 12:04 Uhr
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