IndustrieTreff - Vier Länder starten EU-Projekt FLOW MS unter Dach der IKSMS

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Vier Länder starten EU-Projekt FLOW MS unter Dach der IKSMS

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Vier Länder starten EU-Projekt FLOW MS unter Dach der IKSMS

Margit Conrad: "Kommunale Hochwasserpartnerschaften über Grenzen sind gelebte Solidarität an Mosel und Saar "

(pressrelations) - Die weitere Verbesserung der Hochwasservorsorge im Gebiet von Mosel und Saar ist Ziel eines internationalen Projektes, das mit EU-Unterstützung umgesetzt wird: Kommunen, die am selben Fluss liegen, gründen Hochwasserpartnerschaften und arbeiten beim Hochwasserschutz eng zusammen. Zur Unterstützung wird ein internationales Kompetenzzentrum an der Universität Kaiserslautern zur Vermeidung von Hochwasserschäden eingerichtet.

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad, der saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf, der Luxemburger Innenminister Jean-Marie Halsdorf und der Präfekt der Region Lothringen, Bernard Niquet haben heute in Schengen/Luxemburg das gemeinsame Vier-Länder-Projekt FLOW MS der Internationalen Kommissionen zum Schutz der Mosel und der Saar (IKSMS) gestartet.

Das Projekt FLOW MS findet im Rahmen des Interreg IV-A-Programms der EU statt und folgt auf das Vorgänger-Projekt TIMIS. Beteiligt sind Rheinland-Pfalz und das Saarland in Deutschland, Luxemburg und Lothringen in Frankreich. Das Budget beträgt 3,35 Millionen Euro. Der rheinland-pfälzische Anteil beträgt 1,3 Millionen Euro. Die Förderung durch die EU liegt bei 50 Prozent. Das Projekt läuft über 5 Jahre bis zum 31. Dezember 2013.

"Ziel ist es, die Möglichkeiten des Hochwasserrisikomanagements vor Ort auszuschöpfen", sagte Umweltministerin Margit Conrad. "Das neue Projekt knüpft an das ebenfalls grenzüberschreitende Vorgängerprojekt TIMIS an. Mit diesem wurden ein neues Hochwasserfrühwarnsystem auch für kleine Flüsse entwickelt und umfangreiche Hochwassergefahrenkarten für Rheinland-Pfalz und Luxemburg erarbeitet. Damit verfügen Kommunen und Anrainer nun über wichtige Informationen, um sich vor Hochwasser besser zu schützen. Jetzt geht es darum, den Solidargedanken an den Flüssen weiter zu stärken: FLOW MS initiiert und unterstützt Aktivitäten, damit Kommunen als Ober- und Unterlieger grenzüberschreitend ihre Hochwasserprobleme gemeinsam lösen können."





Das Handeln in den Einzugsgebieten der Gewässer und damit über die Staats- und Ländergrenzen hinweg biete die Voraussetzungen für ganzheitliche Lösungen. "Gerade die Hochwassersituation könnte sich durch den Klimawandel noch verschärfen, und wir müssen gut vorbereitet und gut aufgestellt sein. Dazu trägt das Projekt FLOW MS wichtige Bausteine bei", so Conrad.

Die Inhalte von FLOW MS:

? Einrichtung von Hochwasserpartnerschaften im internationalen Moseleinzugsgebiet,
? Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Bauvorsorge an der TU Kaiserslautern,
? Weitere Verbesserung des Hochwasservorhersagesystems an der Mosel,
? Ermittlung der Auswirkungen der Klimaänderungen auf die Hoch- und Niedrigwasserverhältnisse im Moseleinzugsgebiet,
? Entwicklung einer Wissenssoftware und IKSMS-Internetplattform

FLOW MS baut auf TIMIS auf

Das Projekt TIMIS hat im Herbst 2008 Hochwasserwarnungen auch für kleinere Gewässer und damit in ganz Rheinland-Pfalz ermöglicht. Über Landesgrenzen hinweg wurde die Hochwasservorhersage für das Gebiet der Mosel vereinheitlicht. Flussanrainer können sich anhand von Hochwassergefahrenkarten für alle größeren Flüsse in Luxemburg und Rheinland-Pfalz umfassend informieren. Das gilt auch für alle größeren Nebenflüsse der Mosel, die Nahe und ihre Nebengewässer sowie Schwarzbach und Hornbach in der Westpfalz (insgesamt 710 Flusskilometer).

Das Land Rheinland-Pfalz hatte einen zusätzlichen Auftrag vergeben, um für weitere 59 Flüsse an 1.070 Fluss-Kilometern in der Westeifel, im Westerwald, in Rheinhessen und in der Vorderpfalz Gefahrenkarten zu erstellen. Zusammen mit früheren Projekten hat Rheinland-Pfalz bis heute fast 8 Millionen Euro (inklusive europäischer Fördermittel) für die Erstellung von Hochwassergefahrenkarten investiert.

Die Bausteine des Projektes FLOW MS

Das Projekt FLOW MS zum "Hoch- und Niedrigwassermanagement im Mosel und Saareinzugsbiet (FLOW MS)" läuft unter Federführung der Internationalen Kommissionen zum Schutz der Mosel und der Saar (IKSMS) mit Sitz in Trier.

Partner sind ? wie schon bei TIMIS - das Umweltministerium Rheinland-Pfalz, das Umweltministerium des Saarlandes, DIREN Lorraine (Umweltverwaltung Lothringen/Frankreich) und die Administration de la Gestion d?Eau Luxembourg.

1. Einrichtung von Hochwasserpartnerschaften

In Hochwasserpartnerschaften lösen die Städte und Gemeinden als Ober- und Unterlieger an einem Fluss ihre Hochwasserprobleme. Ab 2009 sollen grenzüberschreitend Hochwasserpartnerschaften von Kommunen in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Luxemburg gegründet werden.

In den Partnerschaften geht es um die Weiterentwicklung der Alarm- und Einsatzpläne zur Hochwasserabwehr auf der Grundlage der neuen Hochwassergefahrenkarten. Eine weitere Aufgabe ist die Einbeziehung der verbesserten Hochwasservorhersagen und der Hochwasserfrühwarnung in die örtliche und überörtliche Gefahrenabwehr. Um die Hochwasservorsorge aktuell zu halten, sollen regelmäßige Hochwasserübungen durchgeführt werden. Um die Eigenvorsorge ihrer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern, ist Beratung notwendig, was diese zur Hochwasservorsorge tun können und wie sie sich gegen Hochwasserschäden versichern können.

Unterstützung bietet die internationale Geschäftsstelle in Trier, die ab Mai 2009 im Sekretariat der IKSMS eingerichtet wird. Die Geschäftsstelle organisiert Veranstaltungen, in denen die Kommunen und kommunalen Verbände über die Hochwasserrisiken vor Ort aufgeklärt und Möglichkeiten aufgezeigt werden, was speziell vor Ort getan werden kann, um zum Beispiel auch gegen extreme Hochwasser vorzusorgen. Sie versorgt die Kommunen mit Informationen und unterstützt sie bei Bürger-Veranstaltungen.

2. Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Bauvorsorge

Am 1. Januar 2009 hat ein Wissenskompetenzzentrum an der Technischen Universität Kaiserslautern, Fachbereich Wasserbau und Wasserwirtschaft, seine Arbeit aufgenommen. Die größten Hochwasserschäden entstehen in der bestehenden Bebauung. Die Betroffenen müssen daher Eigenvorsorge betreiben. Hier bietet das Zentrum Beratung und Unterstützung.

Es befasst sich mit allen Fachfragen zur Bauvorsorge bei Hochwassergefahren, veranlasst Untersuchungen, berät die Kommunen und Anwohner und stellt Informationen bereit. Architekten, Ingenieure und Handwerker werden fortgebildet. Ziel ist die Verbesserung der Ausbildung an Hochschulen und beim Handwerk.

3. Erweiterte Hochwasservorhersage im Moselgebiet

Im internationalen Erfahrungsaustausch sollen wissenschaftliche Vorhersagemodelle und Hoch- und Niedrigwassersimulationen weiter entwickelt werden, um so schneller aussagekräftige Informationen über drohende Hochwasser geben zu können. Frankreich plant eine Untersuchung über die Wirksamkeit seiner Überschwemmungsgebiete. Luxemburg wird ein Hochwassermeldezentrum einrichten.

4. Untersuchung zum Klimawandel im Moseleinzugsgebiet

Die Untersuchung der regionalen Auswirkungen der Klimaveränderungen auf den Wasserhaushalt im Moseleinzugsgebiet soll Erkenntnisse über zu erwartende Hochwasserereignisse und Niedrigwasserperioden bringen. Grundlage sind die Berechnungen von Klimaszenarien durch die Wetterdienste. Über die Ergebnisse werden die Kommunen unterrichtet.

5. Informationen im Internet

Kontinuierlicher Wissensaustausch ist wichtiger Bestandteil des Projektes. Eine offene, web-gestützte Arbeitsplattform wird für die Zusammenarbeit der IKSMS-Mitglieder geschaffen und auch anderen Nutzer über das Internet zugänglich gemacht.

Bürgermeisterämter, Gebietskörperschaften und alle Interessierten können zukünftig sich unter www.iksms-cipms.orgüber das Projekt FLOW MS informieren.


Hochwasserschutz in Rheinland-Pfalz

Allein am rheinland-pfälzischen Mosel-Abschnitt kann bei einem Hochwasser, wie es sich alle 200 Jahre ereignet, ein Schaden von einer halben Milliarde Euro entstehen. Am Oberrhein sind Schäden von bis zu 13 Milliarden Euro möglich.

Rund eine Million Menschen leben an den großen und kleinen Flüssen in Rheinland-Pfalz. Für sie ist Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz eine Frage der Sicherheit und Lebensqualität. Seit Anfang der 90er Jahre setzt Rheinland-Pfalz zur Hochwasservorsorge ein beispielhaftes integriertes Hochwasserschutzkonzept um, das auf den 3 Säulen: Förderung des natürlichen Wasserrückhaltes in der Fläche, technischer Hochwasserschutz durch sichere Deiche, Rückhalteräume und örtliche Schutzmaßnahmen und weitergehende Hochwasservorsorge zur Vermeidung von Schäden und Stärkung der Eigenvorsorge beruht. Die Gesamtausgaben betrugen bis heute über 540 Millionen Euro.


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Datum: 27.04.2009 - 12:21 Uhr
Sprache: Deutsch
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