IndustrieTreff - Ministerin Conrad: Geothermie als Chance für Kommunen

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Ministerin Conrad: Geothermie als Chance für Kommunen

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Ministerin Conrad: Geothermie als Chance für Kommunen

(pressrelations) - Für die Kommunen bietet die Geothermie konkrete Chancen für regionale Wertschöpfung und Energiesicherheit. Dies machte Umweltministerin Conrad auf der Tagung "Geothermie für Kommunen" heute in Landau deutlich.

Strom und Wärme aus geothermischen Ressourcen kommen in Schwung. Süd- und Vorderpfalz sind heute die Schlüsselregionen in Deutschland für Technologieentwicklung rund um die Tiefengeothermie. Geothermie insgesamt ist eine bedeutende Säule der regenerativen Energien. Das Umweltministerium hatte deshalb in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau, dem Bezirksverband Pfalz sowie dem Verband Region Rhein-Neckar mit Unterstützung des Gemeinde- und Städtebunds, des Städte- und Landkreistags, der Architektenkammer und dem Fachverband Heizung, Sanitär, Klima zu der Tagung nach Landau eingeladen.

Umweltministerin Margit Conrad: "Die Geothermie ist ein wichtiger Baustein im rheinland-pfälzischen Energie- und Klimaschutzkonzept. Bis 2020 wollen wir den Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Rheinland-Pfalz auf mindestens 30 Prozent steigern, davon sind bis jetzt rund 14 Prozent errreicht. Im Wärmebereich wollen wir den Anteil Erneuerbarer Energien bis 2020 auf über 16 Prozent ausbauen", gab die Ministerin die Ziele vor. Geothermie sei dabei eine wesentliche Säule im Mix einer zukünftigen Energieversorgung, die sich in wachsenden Anteilen auf erneuerbare Energien stütze.

In Landau ging Ende 2007 das erste industrielle Geothermie-Kraftwerk Deutschlands offiziell in Betrieb. Es kann bei einer elektrischen Leistung von zirka 3 MW jährlich rund 22.800 MWh Strom liefern und bei einer thermischen Leistung von 3 bis 6 MW rund 300 Haushalte mit Wärme versorgen.

In Insheim bei Landau werden Bohrarbeiten für ein weiteres Geothermie-Kraftwerk ausgeführt, das im nächsten oder übernächsten Jahr in Betrieb gehen könnte. Eine Reihe weiterer Geothermieprojekte in Rheinland-Pfalz sind in der Entwicklung.





Die Landesregierung unterstützt die Erzeugung von Strom und Wärme durch den Ausbau der Geothermie durch:

? Finanzielle Förderung: 20 Millionen Euro stehen im Rahmen des Konjunkturprogramms II u.a. für Investitionen in kommunale Infrastruktur zur Verfügung, insbesondere für Nah- und Fernwärme auch in Verbindung mit geothermisch erzeugter Wärme. Dazu können Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro durch Zinszuschüsse unterstützt werden.

? Förderung der anwendungsnahen Forschung: Ein Beispiel ist das Institut für geothermisches Ressourcenmanagement (IGEM) am Institut für Transfer und Beratung (ITB). Das IGEM stellt mit Fördermitteln des Umweltministeriums Unternehmen seine Forschungsergebnisse im Bereich Vorerkundung und Reservoirserkundung zur Verfügung. Außerdem wurde ein Geothermieatlas erstellt, der Auskunft über die geothermi-schen Ressourcen in der Tiefe gibt.

? Verbesserung der geophysikalischen Methoden und geotechnischen Anlagen: Mit Unterstützung des Umweltministeriums werden an der Technischen Universität Kaiserslautern grundlegende Arbeiten zur Beschreibung des Wärmeflusses innerhalb der Erdkruste und zur seismischen Analyse und Interpretation des Untergrundes entwickelt. Die Universität Kaiserslautern verfügt im Rahmen der Energietechnik über ein breites Spektrum von Forschungskapazitäten, um die Effizienz der in den Geothermieanlagen eingesetzten Pumpen, Antriebsmotoren und Wärmetauscher zu verbessern. Hierauf aufbauend werden Konzepte entwickelt, die die Kosten geothermischer Anlagen vermindern und deren Einsatzbreite verbessern.

? Erarbeitung geothermischer Grundlagen: Das Landesamt für Geologie und Bergbau ist an der Erkundung des tieferen Untergrundes vielfältig beteiligt. Derzeit werden im Rahmen eines Interreg-IV-Projektes geologische und geophysikalische Informationen für den rheinland-pfälzischen Teil des Oberrheingrabens erfasst. Diese werden in ein grenzüberschreitendes, digitales, dreidimensionales Untergrundmodell überführt. Anhand des Modells werden sich vielseitige Aussagen vor allem zur geothermischen Nutzung und zur Thermal- und Mineralwassernutzung. Das Projekt endet 2011. Das Umweltministerium hat sich im Rahmen des Projektes mit 300.000 Euro engagiert. Beim geologischen Landesdienst wurde eine Stabsstelle für Geothermie eingerichtet. Die Maßnahmen sollen den Zugang zu qualifizierten geologischen Daten erleichtern und damit die Standortsuche für neue Geothermieprojekte unterstützen. Zur Unterstützung der oberflächennahen Geothermie wurde außerdem eine landesweite Geopotentialkarte
erarbeitet. Kern des neuen internetgestützten Informationsangebotes ist eine kostenfreie Standortanalyse zur Nutzung oberflächennaher Erdwärme. Damit erhalten Bauherren, Planer und Bohrfirmen eine Vielzahl wichtiger Informationen rund um das Thema "Heizung mit Wärmepumpen und Erdwärmesonden".

Die Kommunen können die Anlagen der Tiefengeothermie zur Wärmeversorgung nutzen. Ein gutes Beispiel ist das Geowärmenetz in Landau, das den Besuchern am Nachmittag bei der Exkursion vorgestellt wurde. Auch dieses Vorhaben wurde vom Umweltministerium mit 200.000 Euro unterstützt.
"Für die Erschließung von Erdwärme ist gerade in den besonders interessanten Gebieten des Oberrheingebietes wichtig, dass alle potenziellen Vebraucher erschlossen werden. Nur so werden sich die Nutzeffekte der Geothermie optimal realisieren lassen?, so Ministerin Conrad.

Die erneuerbaren Energieträger (Windkraft, Wasserkraft, Klärgas/Deponiegas, feste, flüssige und gasförmige Biomasse, biogener Anteil von Abfällen, Solarenergie, Umweltwärme/Geothermie) spielen im rheinland-pfälzischen Energiemix eine immer wichtigere Rolle. Der Anteil am Primärenergiebedarf hat sich in wenigen Jahren vervierfacht. Die Geothermie wird den künftigen Mix erneuerbarer Energien als unabhängig von Wetter und Jahreszeit verfügbare Ressource stärken.

Mit 15,3 Milliarden kWh oder 8,6 Prozent wurde 2007 erneut ein Höchststand der Erneuerbaren beim Primärenergieverbrauch erreicht. Aus Erneuerbaren wurden 2007 über 3,7 Milliarden kWh Strom gewonnen, wodurch ihr Anteil an der Stromerzeugung auf fast ein Viertel (24,9%) anwuchs. Die im Jahr 2007 gegenüber dem Jahr 2006 mehr erzeugte Strommenge wurde fast vollständig (92 %) aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt.

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger hat in den letzten vier Jahren besonders stark zugenommen. So konnte er sich gegenüber dem Niveau von 2002/2003 bereits vervierfachen.


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Datum: 07.05.2009 - 17:02 Uhr
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