IndustrieTreff - EU-Abstimmungsrunde: Mit gutem Gewissen an Biokraftstoffen festhalten / EU-Biodieselproduktion sorgt

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EU-Abstimmungsrunde: Mit gutem Gewissen an Biokraftstoffen festhalten / EU-Biodieselproduktion sorgt auch für heimisches Proteinfuttermittel

ID: 894436

(ots) - In Brüssel liegt das Schicksal der konventionellen
Biokraftstoffe jetzt auf dem Tisch. Heute (20.6.) stimmt der
Industrie-Ausschuss des Europäischen Parlaments über die von der
Kommission geforderte Kehrtwende ab, am 10. Juli folgt der
federführende Umwelt-Ausschuss.

Vor dem Hintergrund der Teller-und-Tank-Debatte ermutigt OVID
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland die
Abgeordneten, neben verführerischen Botschaften auch klare Fakten
sprechen zu lassen. "Die Politik kann mit gutem Gewissen für die
Beibehaltung ihrer erst 2009 installierten
Erneuerbare-Energien-Richtlinie stimmen. Unsere Biokraftstoffe machen
uns unabhängiger vom Mineralöl, sorgen für saubere Luft und bieten
der Landwirtschaft vor allem eine neue Perspektive. Denn der
europäische Raps liefert mit dem Öl für die Biodieselproduktion
parallel auch das Schrot als dringend benötigtes, heimisches
Proteinfuttermittel", sagt OVID-Präsident Wilhelm F. Thywissen im
Vorfeld der Abstimmung. "Wer glaubt, mit der politischen Verbannung
von Raps die Menschen auf der Welt besser ernähren zu können, ist auf
dem Holzweg. Das Gegenteil ist der Fall", so Thywissen, der außerdem
vor dem Verlust von 225.000 Arbeitsplätzen in der EU warnt.

Geht es nach dem Vorschlag der EU-Kommission, sollen Pflanzen auf
Basis von Nahrungs- und Futtermittelstoffen wie eben Raps als
Biokraftstoffausgedient haben. Kritiker konventioneller
Biokraftstoffe führen den Konkurrenzgedanken "Teller-Tank" ins Feld.
Ein Argument, das einer Überprüfung nicht standhält. Denn:

In Ländern außerhalb der EU dienen meist weniger als 1 % der
landwirtschaftlichen Flächen dem Zweck der Kraftstoffherstellung.
Ausnahmen sind Argentinien (3%) und Paraguay (4%). Quelle:
Ecofys-Studie/ Report for the European Commission, September 2012





Nur 4,6 % des weltweiten Verbrauchs an Pflanzenölen wird in der EU
zu Biodiesel verarbeitet. Quelle: Eigene Berechnungen OVID/
Ecofys-Studie / Report for the European Commission, September 2012

Europa tankt vor allem Biodiesel aus Raps und füllt damit parallel
seine Futtertröge. Das bei der Biodieselherstellung anfallende
Rapsschrot ist ein wertvolles, dringend gebrauchtes
Proteinfuttermittel für Hühner, Schweine und Rinder.

Ohne die Biodieselproduktion würden 3,2 Mio Tonnen Rapsschrot
allein für Deutschland ausfallen. Sie müssten kompensiert werden mit
2,5 Mio Tonnen Soja-Importen, deren Bohnen auf einer Fläche so groß
wie Mecklenburg-Vorpommern angebaut werden müssten. Quelle: OVID

"Wir wollen der Debatte um die Ursachen von Hunger und Armut schon
deshalb nicht aus dem Weg gehen, weil wir Teil der Lösung sind", so
OVID-Präsident Wilhelm F. Thywissen. Die eigentliche Herausforderung
für die Landwirtschaft besteht darin, genügend Futtermittel für die
Nahrungskette zu produzieren, um den prognostizierten erhöhten
Fleischkonsum von aufstrebenden Ländern wie China decken zu können.

OVID wendet sich gegen die von der Kommission ins Spiel gebrachten
sogenannten indirekten Landnutzungsänderungen (ilUC). Akzeptieren die
Abgeordneten die Theorie, nach der der Rapsanbau wegen der
Biokraftstoffproduktion für Regenwaldrodungen mitverantwortlich ist,
unterschreiben sie damit das Aus für den Rapsanbau in Europa zum
Zweck der Biodieselerzeugung. Mit der Einführung von ilUC würde Raps
in seiner Klimabilanz mit einem CO2-Malus bestraft. Damit wäre Raps
hinsichtlich seiner Umweltwirkung schlechter als Mineralöl gestellt
und wäre als Basis für Biodiesel ausgemustert.

Führende Klimabilanzexperten, wie Prof. Matthias Finkbeiner von
der TU Berlin, lehnen die iLUC-Theorie als wissenschaftlich unhaltbar
ab.



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OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden
Industrie in Deutschland e.V.
Claudia Hamboch
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Datum: 20.06.2013 - 09:50 Uhr
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