IndustrieTreff - Neue BDI/VCI-Studie: Deutsche Steuerlast für Unternehmen im europäischen Vergleich im oberen Dritt

IndustrieTreff

Neue BDI/VCI-Studie: Deutsche Steuerlast für Unternehmen im europäischen Vergleich im oberen Drittel

ID: 940792

(ots) -
- Unternehmensteuern steigen bis 2017 überproportional um fast 20
Prozent auf rund 134 Milliarden Euro
- Zehn Prozent der Steuerpflichtigen leisten etwa 50 Prozent des
Einkommensteueraufkommens
- Vermögensabgabe und Erbschaftsteuer gefährden unternehmerische
Substanz

Deutschland liegt im internationalen Vergleich der Tarife und der
tatsächlichen Steuerbelastung für Unternehmen im europäischen
Vergleich im oberen Drittel. Und die Unternehmensteuern werden von
112 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 134 Milliarden Euro im Jahr 2017
überproportional steigen - um fast 20 Prozent. Das ergibt die neue
Studie "Die Steuer-belastung der Unternehmen in Deutschland", die der
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Verband der
Chemischen Industrie (VCI) am Montag in Berlin präsentierten.

"Statt neuer Steuern brauchen wir investitionsfreundliche
steuerliche Rahmenbedingungen: Als große Exportnation sind wir auf
international kompatible Lösungen angewiesen. Wir dürfen nicht durch
neue Substanzsteuern ins Hintertreffen geraten", sagte BDI-Präsident
Ulrich Grillo anlässlich der Vorstellung des Zahlenwerks.

"Es ist doch grotesk, dass in Zeiten von Rekord-Steuereinnahmen
nicht über das staatliche Ausgabenproblem diskutiert wird, sondern
über die Einführung von Vermögensteuern oder eine höhere
Erbschaftsteuer", sagte VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley "Was im
Wahlkampf als Perlenkette verkauft wird, ist in Wahrheit eine
Schlinge um den Hals der vielen Familienunternehmen. Sie zieht sich
zu, wenn das Geschäft an die nächste Generation weitergeben werden
soll."

Kley kritisierte auch den staatlich verursachten Anstieg der
Energiekosten: "Die Abgaben und Steuern für Strom haben sich seit
2001 fast vervierfacht. Nicht nur Privathaushalte leiden unter dieser




Kostenexplosion. Die Industrie büßt im internationalen Vergleich
erheblich an Wettbewerbsfähigkeit ein. Wenn wir nicht wollen, dass in
vielen Betrieben die Lichter ausgehen, ist ein Umsteuern in der
Energiepolitik dringend geboten."

Die oberen zehn Prozent der Steuerpflichtigen tragen der Studie
zufolge weit über 50 Prozent des Aufkommens der Einkommensteuer.
Aktuell greift der Spitzensteuersatz bereits beim 1,8-fachen des
Durchschnitts-einkommens. 1975 war es noch das 5,9-fache.

Im internationalen Vergleich der tariflichen Steuerbelastung für
Unternehmen liegt Deutschland im oberen Drittel. Die tarifliche
Gesamtbelastung von Kapitalgesellschaften hierzulande beträgt
31,2 Prozent. Zum Vergleich: In Dänemark und den Niederlanden liegt
die Belastung bei 25 Prozent, im Vereinigten Königreich bei 24 und in
Griechenland bei 20 Prozent.

Fast 40 Prozent des ertragsteuerlichen Aufkommens in Deutschland
fließen aus den Unternehmensteuern. Allein in den vergangenen vier
Jahren sind die Einnahmen hieraus um fast 30 Prozent gestiegen. Das
Aufkommen aus Unternehmensteuern wächst deutlich schneller als das
aus der Lohnsteuer: Seit 2009 stieg ersteres um 53 Prozent, letzteres
dagegen nur um 42 Prozent.

"Die positive Entwicklung des Steueraufkommens und der
Haushaltslage ist einmal mehr ein Beleg für die zentrale Bedeutung
der Wirtschaft für den Wohlstand unseres Landes. Politik und
Industrie müssen weiterhin gemeinsame Lösungen entwickeln, die den
Standort für Investoren attraktiver machen", betonte Grillo.

Auch die Kommunen belasten Unternehmen häufig über dem gesetzlich
Vorgegebenen. Die Zielmarke einer Ertragsbelastung von
Kapitalgesellschaften von unter 30 Prozent - so sieht es die
Unternehmensteuerreform von 2008 vor - wird beispielsweise nur bei
einem kommunalen Hebesatz der Gewerbesteuer von bis 405 Prozent
erreicht. Tatsächlich liegt dieser laut Studie in Gemeinden mit über
50.000 Einwohnern bei durchschnittlich 440 Prozent. In den vier
größten deutschen Städten gibt es Hebesätze von 410 Prozent (Berlin),
470 Prozent (Hamburg), 490 Prozent (München) und 475 Prozent (Köln).
Den höchsten Hebesatz verzeichnet Oberhausen (520 Prozent). Rund
sechs Prozent der Unternehmen tragen über 92 Prozent des
Gewerbesteueraufkommens.

Die Studie "Die Steuerbelastung der Unternehmen in Deutschland"
können Sie hier abrufen:

http://www.bdi.eu/BDI-VCI-Steuerbelastung2013.pdf



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse(at)bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


Themen in dieser Meldung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



Kontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Produktwender: Kurzfilme demonstrieren Adaptierbarkeit und Effizienz individueller Murtfeldt Bauteile
Zwei neue Modelle: Canon komplettiert imagePROGRAF 8-Farben-Drucker-Sortiment
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 09.09.2013 - 10:10 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 940792
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Berlin


Telefon:

Kategorie:

Industrie


Anmerkungen:


Diese HerstellerNews wurde bisher 729 mal aufgerufen.


Die Meldung mit dem Titel:
"Neue BDI/VCI-Studie: Deutsche Steuerlast für Unternehmen im europäischen Vergleich im oberen Drittel
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

BDI Bundesverband der Dt. Industrie (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von BDI Bundesverband der Dt. Industrie