Nächste Bundesregierung muss Schutz der Lebensgrundlagen ins Zentrum ihrer Politik stellen. Zwölf anspruchsvolle Umwelt-Ziele für eine neue Regierungskoalition
(ots) - "Die kommende Bundesregierung muss die Energiewende
vorantreiben, eine anspruchsvolle Agrarreform umsetzen und den 
Klimawandel bekämpfen. Und sie muss die Beteiligung der Bürgerinnen 
und Bürger an allen Entscheidungen stärken", sagte Hubert Weiger, 
Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
   Wichtigste Aufgabe des nächsten Bundesumweltministers sei es, die 
positiven Wirkungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes abzusichern, 
sagte Weiger. So könne der Anteil erneuerbarer Energien im deutschen 
Strommix in der nächsten Legislaturperiode um mindestens 50 Prozent 
steigen. Zugleich müsse der Anteil des Atomstroms auf Null reduziert 
werden. Der Ausstoß von Klimagasen müsse im Durchschnitt um drei 
Prozent pro Jahr sinken. Um die langfristigen Klimaziele erreichen zu
können, sei ein nationales Klimaschutzgesetz erforderlich. Auf 
EU-Ebene müsse die neue Regierung eine Verschärfung der 
CO2-Grenzwerte für Pkw durchsetzen. Nur dann ließen sich die 
CO2-Emissionen im Verkehrsbereich um ein Viertel verringern.
   "Schwarz-Gelb hat die ökologische Ausrichtung des Verkehrs 
sträflich vernachlässigt. Die neue Bundesregierung muss im 
Bundesverkehrswegeplan auf Neubau-Prestigeprojekte verzichten", sagte
der BUND-Vorsitzende. Der weitaus größte Teil der Finanzmittel im 
Etat des Bundesverkehrsministers müsse für den Erhalt vorhandener und
nicht für den Bau neuer Verkehrswege eingesetzt werden. "Der 
Verkehrsetat muss endlich umgeschichtet werden. 7,5 Milliarden Euro 
sind jährlich für die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur 
einzusetzen", forderte Weiger.
   Vor großen Herausforderungen stünden auch die Agrar- sowie die 
Naturschutzpolitik. "Eine neue Agrarministerin oder ein neuer 
Agrarminister muss dafür sorgen, dass der Antibiotikaeinsatz in der 
Tierhaltung in den nächsten vier Jahren mindestens halbiert wird. 
Mindestens verdoppelt werden muss der Anteil des Ökolandbaus - von 
jetzt sieben auf 15 Prozent bis zum Ende der Legislatur", sagte 
Weiger. Nur dann sei Deutschland in der Lage die steigende Nachfrage 
nach Bio-Lebensmitteln überwiegend aus heimischer Produktion zu 
decken. Bis 2017 müsse in einem ersten Schritt der Pestizideinsatz in
der Landwirtschaft halbiert werden. Die besonders giftigen 
Neonikotinoide seien endgültig zu verbieten.
   Erforderlich sei außerdem, zehn Prozent des Waldes dauerhaft aus 
der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. Der Flächenverbrauch 
müsse von derzeit 81 auf höchstens 30 Hektar pro Tag verringert 
werden. Ein nationales Hochwasserschutz-Programm müsse den Flüssen 
mindestens 30 Prozent ihrer früheren Überschwemmungsflächen 
zurückgeben.
   Sowohl im Ministerium für Landwirtschaft- und Verbraucherschutz 
als auch im Umweltministerium liege die Verantwortung für den Schutz 
der Menschen vor riskanten Chemikalien. "Die Bundesregierung muss 
dringend dafür sorgen, dass vor allem Kinder und werdende Mütter vor 
gefährlichen Chemikalien geschützt werden. Lebensmittelverpackungen 
und Kosmetika dürfen spätestens in vier Jahren keine hormonell 
wirksamen Substanzen mehr enthalten", forderte Weiger.
   Der BUND werde in den kommenden Wochen daran arbeiten, dass die 
künftigen Koalitionäre diese 12 umweltpolitischen Zwischenziele in 
ihr Regierungsprogramm aufnähmen. Dabei stütze sich sein Verband auf 
die Zusagen vieler Bundestagskandidaten, die sich mit deutlichen 
Mehrheiten sowohl für die Beschleunigung der Energiewende als auch 
gegen die Massentierhaltung ausgesprochen hätten.
   Achtung Redaktionen: Ein BUND-Hintergrundpapier zu den 12 
umweltpolitischen Zwischenzielen für eine neue Regierungskoalition 
finden Sie im Internet unter: www.bund.net/umweltziele2017
   Hinweis: Im Internet lassen sich unter 
www.bund.net/kandidatencheck die Aussagen einer Vielzahl der   
Parlamentsmitglieder zu den Themen Energiewende, Agrarpolitik und 
Bürgerbeteiligung nach Wahlkreis, Wohnort und Namen recherchieren.
Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher: 
Tel. 030-27586-425/-489, Fax: -440 
E-Mail: presse(at)bund.net
Internet: www.bund.net
      
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 24.09.2013 - 12:18 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 950304
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin
Telefon:
Kategorie:
Energiewirtschaft
Anmerkungen:
Diese HerstellerNews wurde bisher 712 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Nächste Bundesregierung muss Schutz der Lebensgrundlagen ins Zentrum ihrer Politik stellen. Zwölf anspruchsvolle Umwelt-Ziele für eine neue Regierungskoalition
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
BUND (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Alle Meldungen von BUND
- Hiltpoltsteiner setzen auf Autarkie durch Wärmepumpe und Photovoltaik
- PORR: Innovation und Nachhaltigkeit für den Straßenbau der Zukunft
- Vermögensanlage für die unabhängige Energiewende: Erfolgreicher Start der Crowdinvesting-Kampagne von FENECON
- TRITON flora: Das neue Montagesystem für Gründächer von T.Werk
- Ucore Rare Metals: G7-Initiative stärkt Versorgungssicherheit für Seltene Erden – Rückenwind für Nordamerika




