IHS-Studie zur Energiewende: VCI-Präsident Kley fordert ein Ende von Übersubventionierung, Fehlsteuerung und Ineffizienz in der Energiepolitik
(ots) - Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) 
hat eine neue Weichenstellung in der Energiepolitik gefordert, um die
Wettbewerbsfähigkeit des Industrielands Deutschland zu erhalten. 
VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley präsentierte in Berlin eine aktuelle 
Studie des US-Informationsunternehmens IHS, nach der Deutschland bis 
2030 ein massiver Verlust an Wirtschaftskraft und eine negative 
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt drohen, wenn der Ausbau erneuerbarer
Energien ungebremst voranschreitet, die Strompreise weiter anziehen 
und die Entlastungsregeln für energieintensive Betriebe abgeschmolzen
werden. Die Studie von IHS ist gemeinsam von mehreren Unternehmen und
Verbänden, darunter dem VCI, finanziert worden.
   Kley appellierte an die Parteien, die aktuell die Möglichkeiten 
einer Regierungsbildung sondieren: "Wer auch immer den neuen 
Koalitionsvertrag unterschreiben wird: Die industrielle 
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands muss erhalten bleiben. Dazu gehört 
ein Kostenstopp in der Energiewende." Alleine die Belastung der 
Chemischen Industrie aus dem EEG wachse 2014 auf über 1 Milliarde 
Euro - und das trotz der bestehenden Entlastungsregeln für 
energieintensive Chemiebetriebe. Die Studie von IHS lege aber dar, so
der VCI-Präsident, dass "eine Energiewende auch ohne exorbitante 
Kosten möglich ist. Die Politik hat damit durchaus Alternativen."
   IHS analysierte in der Studie "The Challenge to Germany's Global 
Competitiveness in a New Energy World" die wirtschaftlichen Folgen 
zweier gegensätzlicher energiepolitischer Rahmenbedingungen: Im 
"Hochpreis-Szenario" wird der Zubau von erneuerbaren Energien 
unverändert fortgesetzt und dafür die Härtefallregelung für 
energieintensive Betriebe abgeschmolzen. In einem zweiten 
"wettbewerbsfähigen Energie-Szenario" verläuft der Ausbau 
erneuerbarer Energien langsamer und die bestehenden Entlastungsregeln
für die energieintensiven Industriebetriebe bleiben gewahrt. Darüber 
hinaus werden weitere Änderungen im Energiemix angenommen: Erdgas, 
das gegenüber Kohle weniger CO2-Emissionen bei der Energieerzeugung 
verursacht, nimmt eine größere Rolle für die Stromproduktion ein.
   Die Studie kommt zu dem Schluss, dass bezahlbare Energiepreise für
alle und insbesondere das Festhalten an den Entlastungen für die 
energieintensiven Betriebe der Schlüssel zum Erhalt der 
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sind. Unter den Bedingungen des 
"wettbewerbsfähigen Energie-Szenarios" kann Deutschland bis 2030 ein 
um 6,2 Prozent oder 211 Milliarden Euro höheres Bruttosozialprodukt 
erreichen als im Hochpreis-Szenario. IHS prognostiziert unter 
wettbewerbsfähigen Bedingungen 1,3 Millionen mehr Arbeitsplätze und 
ein um 1.590 Euro höheres Durchschnittseinkommen der Bürger.
   Dieser Wachstumseffekt ist in allen Kernbranchen sichtbar: Alleine
in der Chemie könnten 40.000 Arbeitsplätze erhalten und 36 Milliarden
Euro mehr Umsatz bis 2030 generiert werden, da die Produktion im 
Vergleich zum Hochpreis-Szenario pro Jahr um 1,1 Prozent mehr zulegen
würde. Aber auch nachgelagerte Branchen wie der Automobil- und 
Maschinenbau könnten deutlich stärker wachsen und mehr Jobs schaffen.
   An die kommende Bundesregierung gerichtet forderte Kley die 
Umsetzung von fünf Kernpunkten in der Energiepolitik: eine 
grundlegende Reform des EEG, das Aussetzen der Förderung für 
Neuanlagen erneuerbarer Energien als sofortige Übergangsmaßnahme bis 
zur Realisierung der Reform, ein funktionierendes Projekt-Management 
zur Koordinierung der Energiewende sowie mehr Offenheit für 
Technologien wie die Förderung von heimischem Schiefergas. "Ich bin 
gegen Denkverbote. In einigen Jahrzehnten könnten wir Deutsche sehr 
dankbar sein, über eigene Gasvorkommen zu verfügen." Zudem müsse die 
Energiewende dringend auf Europa ausgerichtet werden. Kley betonte: 
"Deutschland ist keine Insel - das gilt natürlich auch für die 
Energiewende. Wir brauchen eine europäische Lösung, um Klimaschutz 
und eine bezahlbare Energiewende sinnvoll zu kombinieren."
   Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 
1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen 
ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für 
mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2012 
über 186 Milliarden Euro um und beschäftigte rund 434.000 
Mitarbeiter.
   Dieser Bericht wurde von IHS Inc. erstellt, dem führenden Anbieter
von strategischen Informationen und Analysen im Energiesektor und in 
den wichtigsten globalen Industrie- und Dienstleistungsbereichen. 
Unternehmen, Behörden und internationale Organisationen in mehr als 
165 Ländern weltweit vertrauen den integrierten, unabhängigen 
Lösungen und der strategischen Analyse von IHS bei ihren 
Entscheidungen und der Entwicklung ihrer Strategien. IHS wurde  1959 
gegründet und beschäftigt derzeit ca. 8.000 Mitarbeiter in 31 Ländern
weltweit. In Deutschland ist IHS mit Büros in Frankfurt, Düsseldorf 
und München vertreten.
INFORMATION 
Zur Pressemitteilung auf VCI-Online mit Studie, Grafiken und mehr: 
http://bit.ly/VCI-IHS-Studie-Energiewende
Zum IHS-Report (PDF,21 Seiten, in deutscher Sprache): 
http://bit.ly/IHS-Studie-Energiewende
HINWEIS: 
Nachrichten des VCI auch auf Twitter: 
http://twitter.com/chemieverband
Pressekontakt:
VCI-Pressestelle
Telefon: 069 2556-1496
E-Mail: presse(at)vci.de
      
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Datum: 09.10.2013 - 11:07 Uhr
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