IndustrieTreff - Neue Energieeinsparverordnung bleibt völlig wirkungslos

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Neue Energieeinsparverordnung bleibt völlig wirkungslos

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(ots) - Das Bundeskabinett hat heute eine Novelle der
Energieeinsparverordnung (EnEV) beschlossen, nachdem diese bereits am
vergangenen Freitag den Bundesrat passiert hatte. Unter anderem
müssen Hausbesitzer bis 2015 Öl- und Gasheizungen, die vor dem 1.
Januar 1985 eingebaut wurden, gegen zeitgemäße Heizsysteme
austauschen. Leider gibt es für viele Altanlagen Ausnahmen. "Mit
jedem Heiztag verpufft durch diese Museumsstücke bares Geld",
kritisiert Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes
Erneuerbare Energie (BEE).

80 Prozent der Deutschen heizen mit veralteter Technik. Dennoch
erfasst die EnEV 2014 nur wenige dieser überholten Heizungen. Dem
Bundesverband Erneuerbare Energie gehen die Änderungen deshalb auch
nicht weit genug: "Der neue Stichtag zum verpflichtenden
Heizungstausch erfasst gerade einmal 13 Prozent dieser
Energieschleudern", so Falk.

Rund 11 Millionen alte Niedertemperaturheizungen fallen nicht
unter die Austauschpflicht, entsprechen aber auch nicht dem Stand der
Technik. Die Bundesländer haben zwar erkannt, dass "das hohe
Energieeinsparpotenzial im Gebäudebestand zurzeit nur unzureichend
genutzt wird". So steht es im Bundesratsbeschluss von Freitag.
"Dennoch passiert nichts. Auch die EnEV 2014 bleibt wirkungslos und
ist nicht geeignet, endlich die Energiewende im Wärmesektor
voranzutreiben", bedauert Falk.

Heizkessel für Öl oder Gas müssen künftig nach spätestens 30
Jahren ausgetauscht werden. "Die Stichtagsregelung bleibt damit weit
hinter Expertenempfehlungen zurück", kritisiert Falk. Bereits nach 15
bis 20 Jahren gelten Heizungen in der Regel als nicht mehr auf dem
Stand der Technik. Moderne Heiztechnik ist effizienter und entlastet
mit Erneuerbaren Energien die Umwelt und den Geldbeutel. "Statt die
Energiewende im Wärmesektor endlich einzuleiten, werden die Deutschen




weiterhin große Teile ihres Einkommens verheizen. Diese Minireform
sieht weder echte Nachrüstpflichten noch verschärfte Einsparregeln
für den Gebäudebestand vor. Der Sanierungsstau in deutschen
Heizungskellern wird immer dramatischer Die neue Bundesregierung muss
sich endlich dem Thema Erneuerbare Wärme mit Engagement widmen, sonst
wird Deutschland seine Klimaziele für das Jahr 2020 nicht erreichen",
warnt Falk.

Heizkosten machen heute mit durchschnittlich mehr als 1000 Euro im
Jahr rund ein Drittel der Energiekosten eines Durchschnittshaushalts
aus. "Überholte Heiztechnik treibt die Verbraucher in eine
Kostenspirale. In den vergangenen 15 Jahren haben sich für die
Haushaltskunden die Erdgaspreise verdoppelt und die Heizölpreise
vervierfacht. Die EnEV könnte mit wirksamen Anreizen für den
Heizungstausch Verbraucher erheblich entlasten", argumentiert Falk.
Sogar halbieren kann eine Familie ihre Heizkosten durch eine
umweltfreundliche Kombiheizung mit Solarthermie und Pellets. Die
meist überfällige Heizungsmodernisierung wird mit Zuschüssen
gefördert: Für den Einbau eines neuen Heizkessels plus Solaranlage
gibt es über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
mindestens 2000 Euro dazu. Zusätzlich hilft die staatliche Förderbank
KfW bei der Finanzierung mit bis zu 50 000 Euro zu attraktiven
Kreditkonditionen.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie arbeitet beim Thema Wärme
eng zusammen mit den Mitgliedsverbänden Bundesverband
Solarwirtschaft, Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband und
Bundesverband BioEnergie.



Pressekontakt:
Bundesverband Erneuerbare Energie,
Pressesprecher Jens Tartler,
Tel.: 030/2758170-16,
E-Mail: presse(at)bee-ev.de


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Datum: 16.10.2013 - 14:00 Uhr
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