IndustrieTreff - Eröffnung der Deutschen Phosphor-Plattform DPP

IndustrieTreff

Eröffnung der Deutschen Phosphor-Plattform DPP

ID: 981927


(PresseBox) - Unter der Schirmherrschaft des Bundesumweltministers wird am 15.11. 2013 die Deutsche Phosphor-Plattform in der Vertretung des Freistaats Bayern beim Bund in Berlin aus der Taufe gehoben. Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Marcel Huber, wird zusammen mit namhaften Vertretern aus Forschung und Wirtschaft die DPP eröffnen und in einer »Gemeinsamen Erklärung« die Unterstützung der Ziele und Aufgaben der neuen Einrichtung, die Politik, Wissenschaft, Produzenten und Nutzer an einen Tisch holen wird, bekunden. Erreicht werden soll ein verantwortungsbewussterer Einsatz des lebenswichtigen und gleichzeitig kritischen Elements Phosphor. An der Eröffnung der Einrichtung wird Arnoud Passenier, Präsident der Europäischen Phosphorplattform ESPP teilnehmen.
Phosphor ist ein besonderer Stoff im Naturhaushalt. Phosphorverbindungen finden sich in den Trägermolekülen der Erbinformation aller Lebewesen, sie spielen eine zentrale Rolle beim Energiestoffwechsel biologischer Zellen und bei einer Vielzahl anderer biologischer Vorgänge. Auch das Wachstum von Pflanzen ist an eine ausreichende Versorgung mit diesem Element gebunden. Entsprechend hoch ist die Bedeutung von Phosphorverbindungen beim Düngemitteleinsatz für die landwirtschaftliche Produktion. Darüber hinaus wird Phosphor in erheblichen Mengen auch in industriellen Anwendungen genutzt, u.a. in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, der Baustoff- und Waschmittelindustrie, der Halbleiter- und Leuchtstoffindustrie. Phosphor wird vielfach und in großen Mengen eingesetzt, mit erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt wie Überdüngung und Gewässerbelastung durch die landwirtschaftliche Nutzung. Neben diesen Problemen stehen heute weitere Fragen im Vordergrund - wie lässt sich der steigende Bedarf in der Nahrungsmittelproduktion durch eine wachsende Weltbevölkerung langfristig befriedigen, wie die wachsende Nachfrage in technischen Anwendungsbereichen?
Die Notwendigkeit, politisch auf diese Herausforderung zu reagieren, bekräftigt der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Marcel Huber: »Die neue Phosphor-Plattform ist ein wichtiger Meilenstein für den Schutz natürlicher Ressourcen. Ein sparsamer und effizienter Umgang mit Rohstoffen ist unverzichtbar. Ziel ist es, wertvolle Rohstoffe weitestmöglich zurückzugewinnen und damit den Einsatz neuer Rohstoffe zu vermeiden. Ein Schwerpunkt der bayerischen Recyclingpolitik ist die Rückgewinnung von Phosphor. Der Freistaat wird dazu eine Bayerische Phosphorstrategie auflegen. Der Bund könnte mit klaren Signalen das Phosphorrecycling ebenfalls forcieren, beispielsweise mit geeigneten Pilotprojekten oder mittelfristig einer Recyclingquote für Phosphor.« Die Umweltministerkonferenz hatte auf ihrer 80. Sitzung am 7. Juni 2013 auf die kritische Situation der gegenwärtigen Phosphornutzung reagiert und die Initiative begrüßt, eine Deutsche Phosphor-Plattform unter dem Dach der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS einzurichten.




»Die Verfügbarkeit von Phosphor ist kritisch. Die exportorientierte Phosphorgewinnung ist auf wenige Länder beschränkt, und die Versorgungssicherheit hängt damit von geopolitischen Bedingungen ab - mittelfristig nicht von den faktisch noch für ca. 250 Jahre abbaubaren Lagerstätten« verdeutlicht Prof. Rudolf Stauber, Geschäftsführer der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, unter deren Dach die Deutsche Phosphorplattform DPP angesiedelt ist. Hinzu kommt, dass einige Lagerstätten unerwünschte Verunreinigungen mit Schwermetallen und im Extremfall mit Uran enthalten; der Einsatz dieser kontaminierten Phosphorverbindungen kann zu neuen Umweltbelastungen führen.
Das Problem der Versorgungssicherheit und die Belastungen der Naturhaushalte, erfordern politisch gestützte Strategien, die eine effiziente Phosphornutzung sowie insbesondere die Phosphorrückgewinnung durch effektive Recycling- und Reprocessingverfahren fördern und in der industriellen Produktion die Substitution von Phosphor zum Ziel haben. Prof. Gerhard Sextl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC und Gründungsvater der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS, schildert eine der großen Herausforderungen auf diesem Weg: »Die heute üblichen Nutzungsstrategien in den hauptsächlichen Anwendungsbereichen, insbesondere in der Agrar- und Baustoffwirtschaft, verteilen bzw. immobilisieren den Phosphor so, dass die Rückgewinnung bzw. die Rückführung in den Phosphorkreislauf kaum möglich ist.« Die Nutzung bzw. der Einsatz von Phosphor ist also mit hohen Dissipationsraten und im Falle der Agrarwirtschaft zusätzlich mit Belastungen der Böden und Gewässer sowie mit negativen Auswirkungen auf die Biodiversität, auf die Futter- und nachfolgend auf die Nahrungsmittel verbunden.
Zielsetzung der DPP ist, in Deutschland ein nachhaltiges Phosphormanagement im Zusammenwirken mit der Europäischen Phosphor-Plattform und mit internationalen Phosphor-Netzwerken zu entwickeln. »Ein erster wesentlicher Baustein werden Aufbau und Pflege einer interaktiven Informations- und Monitoring-Datenbank sein, um der Basis der Dokumentation der Phosphorstoffflüsse Transparenz und Qualitätssicherung in der Phosphornutzung zu erreichen« so Dr. Walter Schindler aus dem Expertenkreis der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS. Neben der Vernetzung der Akteure aus den einschlägigen Industrien, öffentlichen und privaten Organisationen sowie aus Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und dem Zusammenführen von Wissen und Erfahrungen im Hinblick auf einen effizienteren Phosphoreinsatz steht das Thema Rückgewinnung und Bereitstellung sekundärer Phosphorressourcen auf der Agenda der DPP. Hierzu erklärt der Leiter der DPP, Prof. Stefan Gäth: »Es geht vor allem auch um die Entwicklung, den Austausch und die Koordination von Vorhaben und Konzepten zur Optimierung von Recyclingverfahren. Wir werden für die zentralen Aufgaben der DPP ein branchen- und technologieübergreifendes Phosphor-Forum einrichten zur Stärkung der Kommunikation zwischen den Technologieentwicklern, den Unternehmern und den politischen Akteuren.«
Auch in Europa ist das Interesse an der Zusammenarbeit mit der DPP groß. Neben Arnoud Passenier, dem Präsidenten der European Sustainable Phosphorus Platform und Vertreter der Dutch Nutrient Platform nehmen Dirk Halet von der Nutrient Platform of Flanders und Aida Tunovic von der holländischen Botschaft in Berlin an der Eröffnung der DPP teil.

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 60 Institute an Standorten in ganz Deutschland. Mehr als 20 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 1,8 Milliarden Euro. Davon fallen 1,5 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung. Über 70 Prozent dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft aus Aufträgen der Industrie und öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Internationale Niederlassungen sorgen für Kontakt zu den wichtigsten gegenwärtigen und zukünftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen.
Das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg erschließt als Materialforschungsinstitut im Kundenauftrag neue Werkstoffpotenziale ? im Blick die effiziente und sichere Energienutzung, den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und eine bezahlbare Gesundheitsversorgung. Der Fokus liegt dabei in der Entwicklung neuer nichtmetallischer Materialien und Technologien für innovative Produkte.
Die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS mit Standorten in Alzenau und Hanau wurde im Jahr 2011 von der Fraunhofer-Gesellschaft unter dem Dach des Fraunhofer ISC gegründet. In den Geschäftsbereichen Ressourcenstrategie, Recycling und Wertstoffkreisläufe und Substitution wird daran gearbeitet, die Rohstoffversorgung unserer Industrie langfristig zu sichern und damit eine führende Position in der Hochtechnologie auch zukünftig zu ermöglichen. Dafür werden zusammen mit Industriepartnern innovative Trenn-, Sortier-, Aufbereitungs- und Substitutionsmöglichkeiten erforscht.


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Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 60 Institute an Standorten in ganz Deutschland. Mehr als 20 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 1,8 Milliarden Euro. Davon fallen 1,5 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung. Über 70 Prozent dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft aus Aufträgen der Industrie und öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Internationale Niederlassungen sorgen für Kontakt zu den wichtigsten gegenwärtigen und zukünftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen.
Das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg erschließt als Materialforschungsinstitut im Kundenauftrag neue Werkstoffpotenziale ? im Blick die effiziente und sichere Energienutzung, den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und eine bezahlbare Gesundheitsversorgung. Der Fokus liegt dabei in der Entwicklung neuer nichtmetallischer Materialien und Technologien für innovative Produkte.
Die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS mit Standorten in Alzenau und Hanau wurde im Jahr 2011 von der Fraunhofer-Gesellschaft unter dem Dach des Fraunhofer ISC gegründet. In den Geschäftsbereichen Ressourcenstrategie, Recycling und Wertstoffkreisläufe und Substitution wird daran gearbeitet, die Rohstoffversorgung unserer Industrie langfristig zu sichern und damit eine führende Position in der Hochtechnologie auch zukünftig zu ermöglichen. Dafür werden zusammen mit Industriepartnern innovative Trenn-, Sortier-, Aufbereitungs- und Substitutionsmöglichkeiten erforscht.



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Datum: 15.11.2013 - 17:00 Uhr
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