Eklat bei den Verhandlungen über Klimaschäden in Warschau
Eklat bei den Verhandlungen über Klimaschäden in Warschau
(pressrelations) -
Brot für die Welt erwartet von Minister Altmaier Unterstützung für Position der Entwicklungsländer
Brot für die Welt und das globale Kirchen-Netzwerk ACT Alliance fordern die Europäische Union und Deutschland sowie die USA dringend auf, den Entwicklungsländern beim Thema Klimaschäden deutlich entgegen zu kommen. In der Nacht zu Mittwoch hatten die Entwicklungsländer frustriert den zähen Verhandlungsmarathon über die künftige Bewältigung von Klimaschäden - in der Verhandlungssprache "loss and damage" - abgebrochen.
Die Gruppe der G77 und China verließen zusammen mit den kleinen Inselstaaten (AOSIS), den am wenigsten entwickelten Ländern (LDC) und den afrikanischen Staaten (African Group) den Verhandlungsraum. Sie protestieren damit gegen die kompromisslose und ablehnende Haltung einiger Industriestaaten, allen voran Australien, Kanada und Japan, die mit allen Mitteln die Vereinbarung über einen eigenständigen internationalen Mechanismus zu "loss and damage" verhindern wollen.
"Die Entwicklungsländer haben sich in den letzten Verhandlungstagen außerordentlich konstruktiv und kompromissbereit gezeigt und sind nun bitter enttäuscht", sagt Thomas Hirsch, entwicklungspolitischer Beauftragter von Brot für die Welt. "Es wäre ein fataler Fehler zu glauben, dass die Klimaverhandlungen in Warschau den erforderlichen Fortschritt mit Blick auf das Erreichen eines Klimaabkommens bis 2015 bringen, wenn ein richtiges und wichtiges Kernanliegen der Entwicklungsländer weiterhin derart missachtet wird."
Australien sei im Irrtum, wenn es glaube, durch eine harte Ablehnung erreichen zu können, das Thema Klimaschäden aus den Verhandlungen herausdrängen zu können.
"Wir erwarten von Minister Altmaier, dass er in seiner heutigen Rede anerkennt, wie sehr Schäden in der Folge des Klimawandels die Anpassungskapazitäten vieler Entwicklungsländer überfordern und eine massive Bedrohung für den natürlichen Lebensraum besonders verwundbarer Menschen darstellen. Das Ausmaß wirtschaftlicher sowie nicht-wirtschaftlicher Schäden schließt den Verlust von Ökosystemen, kultureller Identität, indigenem Wissen und Land ein. Deshalb muss ein robuster internationaler Mechanismus geschaffen werden, der Entwicklungsländer in die Lage versetzt, Klimaschäden künftig einzudämmen und zu bewältigen", sagt Sabine Minninger, Klimaexpertin von Brot für die Welt.
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Datum: 20.11.2013 - 15:01 Uhr
Sprache: Deutsch
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