Koalitionsvertrag bei Klima- und Umweltschutz voller Leerstellen. CDU/CSU und SPD steigen bei der Energiewende auf die Bremse
(ots) - "Was die Umweltthemen betrifft, bleibt dieses 
Regierungsprogramm weit hinter den Möglichkeiten zurück. Der 
Koalitionsvertrag ist nicht geeignet, den Schutz unserer 
Lebensgrundlagen zu sichern. Nicht nur, dass der Ausbau der 
erneuerbaren Energien deutlich gebremst werden soll, der Vertrag 
enthält auch weder ein Klimaschutzgesetz noch ein Verbot des Anbaus 
gentechnisch veränderter Pflanzen", kommentierte Hubert Weiger, 
Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 
den heute vorgestellten schwarz-roten Koalitionsvertrag. Im 
Regierungsprogramm von Schwarz-Rot fehlten außerdem klare Regeln für 
eine naturverträgliche Land- und Forstwirtschaft sowie Maßnahmen 
gegen den viel zu hohen Flächenverbrauch in Deutschland.
   "Schon im Wahlkampf wurde der Schutz von Umwelt und Natur 
vernachlässigt. Der Koalitionsvertrag enttäuscht in diesem Bereich 
ebenfalls vor allem durch Leerstellen. Wenn dies Grundlage für die 
Arbeit der neuen Bundesregierung ist, dann braucht Deutschland in den
nächsten Jahren dringend eine stärkere öko-soziale 
außerparlamentarische Bewegung. Sie muss die Energiewende, den 
Klimaschutz und die erforderlichen Reformen in der Agrarpolitik noch 
energischer als bisher gegen deren Gegner voranbringen. Damit nicht 
Steuergelder in Milliardenhöhe für die Kohleindustrie und für 
fragwürdige Verkehrsinvestitionen verschleudert werden, muss der 
Protest zunehmen", sagte Weiger.
   Besonders enttäuschend sei, dass die potentiellen Koalitionäre das
von vielen geforderte Klimaschutzgesetz nicht in ihr 
Regierungsprogramm aufgenommen hätten und auch in der EU nicht für 
mehr Klimaschutz eintreten wollten. Ohne ein Anheben der 
Klimaschutzziele und ohne eine grundlegende Reform des 
Emissionshandels fehlten die Anreize, verstärkt in erneuerbare 
Energien, in mehr Energieeffizienz und in Maßnahmen zum Energiesparen
zu investieren. Eine gerechtere Kostenverteilung bei der Energiewende
sei ebenfalls nicht in Sicht.
   "Mit diesem Koalitionsvertrag drohen vier Jahre große Koalition 
für große Stromkonzerne", sagte Weiger. "Die fossilen Stromerzeuger 
sollen ihre alten Kraftwerke problemlos weiter betreiben können. Ein 
besonders gefährliches Signal ist auch das deutliche Abbremsen des 
Ausbaus erneuerbarer Energien. In Süddeutschland droht der 
Windenergieausbau komplett zum Erliegen zu kommen. Zur Senkung des 
Energieverbrauchs hingegen fehlen konkrete Maßnahmen und 
Kohlekraftwerken werden Subventionen in Aussicht gestellt. CDU, CSU 
und SPD steigen bei der Energiewende leider voll auf die Bremse", 
kritisierte der BUND-Vorsitzende.
   Ein fatales Signal sei auch die geplante Einführung einer 
Pkw-Vignette. Leider habe die CSU deren Einführung zu ihrem 
Schwerpunkt gemacht anstatt auf den Schutz von Landwirtschaft und 
Verbrauchern vor den Risiken der Gentechnik zu dringen. Eine 
Pkw-Vignette lenke lediglich davon ab, dass nach wie vor zuviel Geld 
in ein fragwürdiges Planungssystem fließe. "Jetzt ist eine intensive 
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an den Entscheidungen über die
Verkehrsinvestitionen gefragt. Mehr Geld im falschen Planungssystem 
führt nur dazu, dass der Schutz der Natur und ökologische 
Alternativen noch stärker unter die Räder kommen als bisher", warnte 
Weiger.
   "Wir stützen uns auf die Zusagen vieler Bundestagskandidaten, die 
sich mit deutlichen Mehrheiten sowohl für die Beschleunigung der 
Energiewende, für mehr Bürgerbeteiligung und gegen die 
Massentierhaltung ausgesprochen haben", sagte Weiger. "An die Zusagen
der Abgeordneten, die sich für mehr Umwelt- und Naturschutz einsetzen
wollen, werden wir anknüpfen und vor allem die Rolle des Parlaments 
und die des Bundesrates gegenüber der Regierung stärken", so der 
BUND-Vorsitzende.
   Hinweis: Im Internet lassen sich unter 
http://www.bund.net/oekoabgeordnete die Aussagen einer großen Zahl 
von Bundestagsabgeordneten zu den Themen Energiewende, Agrarpolitik 
und Bürgerbeteiligung nach Wahlkreis, Wohnort und Namen 
recherchieren.
   Den schwarz-roten Koalitionsvertrag bekommen Sie auch beim BUND im
Internet unter: http://is.gd/koalitionsvertrag
Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher: 
Tel. 030-27586-425, Fax: -440 
E-Mail: presse(at)bund.net
Internet: www.bund.net
      
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 27.11.2013 - 12:22 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 988800
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin
Telefon:
Kategorie:
Energiewirtschaft
Anmerkungen:
Diese HerstellerNews wurde bisher 885 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Koalitionsvertrag bei Klima- und Umweltschutz voller Leerstellen. CDU/CSU und SPD steigen bei der Energiewende auf die Bremse
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
BUND (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Alle Meldungen von BUND
- Klimatransition im DAX40: Fortschritt erkennbar, Tempo zu niedrig
- TEAG Mobil nimmt 1000. Ladepunkt in Betrieb– öffentliche Ladeinfrastruktur in Thüringen wächst systematisch
- Viessmann, N-ERGIE und iKratos laden am 19.11.25 nach Lauf ein
- Marc Barthel zieht blank: Schauspieler engagiert sich mit neuem PETA-Motiv gegen Pelz - seine Botschaft: "Ink not Mink!"
- Boxenstopp– Mehrwegverpackungen für eine nachhaltigere Lebensmittelindustrie




