Vor dem Automobil-Gipfel am 2. August übt der 
baden-württembergische IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger 
Kritik an den Automobilherstellern. "Wenn sich herausstellt, dass man
sich technologisch abgestimmt hat, um weniger umweltfreundliche 
Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, wäre  ...

30.07.2017

Stuttgarter Zeitung: Baden-Württembergs IG-Metall-Bezirkschef Zitzelsberger kritisiert Autohersteller und Politik in Dieselkrise


Vor dem Automobil-Gipfel am 2. August übt der
baden-württembergische IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger
Kritik an den Automobilherstellern. "Wenn sich herausstellt, dass man
sich technologisch abgestimmt hat, um weniger umweltfreundliche
Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, wäre das eine Riesensauerei",
sagte er zu den Kartellvorwürfen gegen die deutschen Produzenten im
Interview dieser Zeitung. Zugleich warnt Zitzelsberger aber vor
Vorverurteilungen: "Dass in der Autobranche bei bestimmten Standards
und Normen zusammengearbeitet wird, ist auch ein Markenzeichen dieser
Industrie und hat manche technologische Innovation befördert."
Allerdings müssten dabei "die Grenzen gewahrt bleiben".

Auch die schleppende Aufarbeitung des Abgas-Skandals bemängelt der
Bezirkschef: "Bei der Aufklärung offensichtlicher Betrügereien im
Softwareeinsatz oder überschrittener Grenzwerte hätte man mehr Gas
geben können", sagte er. Ebenso wäre es zur Begrenzung der Emissionen
"besser gewesen, nicht den Vorschriften hinterher zu rennen, sondern
ihnen vorauszueilen." Daraus entstehe mittlerweile "eine Hysterie,
die sich insbesondere auf den Euro 5 konzentriert". Dabei würden
technologische Fortschritte in der jüngsten Diesel-Generation
verkannt. Das Ende des Dieselmotors sehe er nicht, versicherte
Zitzelsberger. Tatsächlich habe diese Technologie in jeder Phase
bewiesen, dass sie noch optimiert werden könne. "Und wenn wir die
CO2-Ziele erreichen wollen, wird es nicht ohne Diesel funktionieren."

Ferner moniert der IG-Metaller, dass das politische Handeln "dem
öffentlichen Hype hinterherhinkt". Das Urteil des Stuttgarter
Verwaltungsgerichts, das schärfere Maßnahmen gegen die
Luftverschmutzung angemahnt hatte, mache "im Wesentlichen deutlich,
dass es die Politik nicht geschafft hat, rechtzeitig für Klarheit zu


sorgen". Man hätte von vorneherein auf Bundes- wie auf Landesebene
deutlich machen müssen, dass die Fahrzeuge schnellstmöglich
nachgerüstet werden müssten, bevor man über Einfahrverbote rede.
"Wenn die Politik da eine klarere Kante gezeigt hätte, hätte es
dieses Urteil gar nicht gebraucht."

Für den Auto-Gipfel am Mittwoch fordert er daher einen
verbindlichen Zeitplan. Erst wenn die Nachrüstung der
Euro-5-Fahrzeuge nicht zu geringeren Stickoxidausstößen führe, "sehen
wir in einer bundesweiten blauen Plakette eine Lösung".



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