Erdgas: Energie mit großer Zukunft
(ots) - Im April wurde in den USA zum ersten Mal in der 
Geschichte mehr Erdgas als Kohle für die Stromgewinnung eingesetzt. 
Noch liegen die beiden Energieträger mit 31 zu 30 Prozent dicht 
beisammen, aber die Schere wird sich künftig weiter öffnen. Der 
Hauptgrund für den Wechsel: Gas ist sehr viel weniger belastend für 
unsere Umwelt. Kraftwerke, die auf diese Weise betrieben werden, 
setzen höchstens halb so viel Treibhausgase frei wie Kohlekraftwerke.
Diese Gase verursachen eine zunehmende Erwärmung der Erde und damit 
auch der Weltmeere. Das führt besonders in Afrika zum verstärkten 
Auftreten von Dürreperioden, aber andererseits auch zu 
außergewöhnlichen Regenmengen und heftigen Überschwemmungen. Der 
Anstieg der Ozeane durch das Abschmelzen der Eismassen an den Polen 
und in den Hochgebirgen kann sich zur Bedrohung der Küstenstädte 
auswachsen.
   Unter diesen Umständen wird Erdgas zur bevorzugten 
"Überbrückungsenergie", weil es den Wechsel von der Kohle zu 
erneuerbaren Energieträgern wie Sonne, Wasser und Luft, erleichtert. 
Vor zehn Jahren machte der Anteil der Kohle an der 
Elektrizitätsproduktion in den USA, der jetzt auf 30 Prozent gefallen
ist, mehr als die Hälfte der eingesetzten Energieträger aus. 633 
Kohlekraftwerke gab es dort im Jahr 2002. Bis 2013 war ihre Zahl 
schon auf 518 gesunken. Dieser Trend hält nicht nur an, sondern wird 
sich weiter verstärken. Im laufenden Jahr wird die Kohleproduktion 
der USA voraussichtlich 7,5 Prozent niedriger liegen als 2014.
   Kraftwerke sind weltweit der bedeutendste unter den Faktoren, die 
für den Klimawandel verantwortlich sind. Experten haben berechnet, 
dass der Anteil der Kraftwerke an den Treibhausgas-Emissionen der USA
bei 32 Prozent, also fast einem Drittel der Gesamtmenge, liegt. Es 
folgt die Transportwirtschaft mit 28 Prozent und die Industrie mit 20
Prozent. Ein weiteres Fünftel entfällt auf verschiedene andere 
Bereiche.
   Bei der Belastung der Erdatmosphäre durch den Schadstoff CO2, 
Kohlendioxid, liegt China seit 2006 vor den USA. Drittgrößter 
Verursacher der Erderwärmung ist Indien. Allerdings haben diese 
beiden asiatischen Länder sehr viel mehr Einwohner als die USA. Pro 
Kopf umgerechnet sind die Vereinigten Staaten immer noch mit großem 
Abstand der führende CO2-Produzent. Ihr Pro-Kopf-Ausstoß an 
Treibhausgasen ist rund zehn Mal so hoch wie der Indiens, das wegen 
seiner außergewöhnlich "schmutzigen" Kohlekraftwerke, die dort bei 
weitem den Hauptanteil der Stromerzeugung tragen, heftig kritisiert 
wird.
   Präsident Barack Obama weiß, dass die USA mit eigenen Leistungen 
zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen vorangehen müssen, wenn 
sie dieses Ziel glaubwürdig in der internationalen Gemeinschaft 
vertreten wollen. Er hat deshalb schon im Dezember 2009 einige 
Eckdaten vorgelegt: Bis 2020 soll der Kohlendioxid-Ausstoß der USA 
gegenüber dem Stand von 2005 um 17 Prozent gesenkt werden. Bis 2030 
sollen es 42 Prozent sein, und die Zielmarke für 2050 liegt bei 83 
Prozent. Ein entscheidendes Instrument zur Realisierung dieses 
Projekts sieht Obama in der Ablösung der Kohlekraftwerke durch Erdgas
und Solarenergie. Am 3. August des laufenden Jahres gab Obama dieses 
Ziel als "Clean Power Plan" offiziell bekannt.
   Das entspricht zugleich auch einem weltweiten Trend, bei dem 
naturgemäß die hochentwickelten Industrienationen führend sind. 1990 
beruhte die globale Stromerzeugung erst zu 15 Prozent auf Erdgas. Bis
2013 war dessen Anteil auf 22 Prozent gestiegen. Damit hatte Erdgas 
die erneuerbaren Energien überflügelt. Im selben Zeitraum nahm 
allerdings auch der Anteil der Kohle an der weltweiten 
Elektrizitätsproduktion zu: von 37 auf 41 Prozent. Damit blieb die 
Kohle global betrachtet der größte Faktor. Hauptursache dafür ist, 
dass die überdurchschnittlich schnell wachsenden und zugleich 
bevölkerungsreichsten Länder Indien und China sehr viel Kohle 
verarbeiten. Beide besitzen große Mengen an diesem Rohstoff und 
können ihn zu relativ niedrigen Kosten abbauen. In China setzt sich 
der Energieverbrauch deswegen aus 66 Prozent Kohle, 20 Prozent Öl und
5 Prozent Erdgas zusammen. In Indien sind es 44 Prozent Kohle, 22 
Prozent Öl, 7 Prozent Erdgas sowie, im weltweiten Vergleich ganz 
ungewöhnlich, 22 Prozent Biomasse und Abfälle. Indien will seine 
Kohleförderung bis 2020 sogar noch verdoppeln. Die indische Regierung
sagt auch offen, dass der CO2-Ausstoß ihres Landes voraussichtlich 
noch bis 2050 ansteigen wird. Ein wesentlicher Hintergrund dieser 
Prognose ist der hohe Nachholbedarf Indiens bei der Stromproduktion. 
300 Millionen Inder, ein Viertel der Bevölkerung, ist ohne eigenen 
Zugang zum Stromnetz.
   Sowohl Indien als auch China sind jedoch zu einer Umorientierung 
auf Erdgas und andere weniger umweltschädliche Energieträger 
gezwungen, um die gesundheitlichen Schäden für ihre Bevölkerung 
einzudämmen und zu verringern. In der chinesischen Hauptstadt Peking 
wurde Anfang Dezember zum ersten Mal in der Geschichte die höchste 
Alarmstufe angeordnet. Die Luftverschmutzung lag um mehr als das 
Zehnfache über dem von der Weltgesundheitsorganisation WHO 
empfohlenen Höchstwert. Privatautos wurden von den Straßen verbannt, 
viele Schulen und Baustellen blieben geschlossen. Hauptverursacher 
der chinesischen Treibhausgas-Emissionen ist neben den 
Kohlekraftwerken auch die Tatsache, dass Kohle in den 
Privatwohnungen, aber auch in Schulen und öffentlichen Gebäuden der 
am meisten benutzte Heizstoff ist.
   Auch die indische Bevölkerung ist vom CO2-Ausstoß schwer 
betroffen. Von den 20 Städten, die die WHO weltweit als die mit der 
gefährlichsten Umweltverschmutzung ausweist, liegen 13 in Indien. 
Internationale Experten gehen deshalb davon aus, dass China und 
Indien künftig einen weit höheren Bedarf an dem relativ sauberen 
Energieträger Gas haben werden als heute. Das wird nicht ohne 
Rückwirkungen auf den Preis dieses Energieträgers bleiben. Sein 
derzeitiges Niveau ist nicht ausreichend, um neben dem natürlichen 
Rückgang der Fördermengen den künftigen, erhöhten Bedarf 
kostendeckend durch neu zu erschließende Reserven abzudecken.
Pressekontakt:
Dr. Sönke Harrsen
TEXXOL Mineralöl Aktiengesellschaft
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Datum: 14.12.2015 - 10:03 Uhr
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