Energieverbrauch 2015 mit leichtem Zuwachs / Aktueller Bericht zum Energieverbrauch 2015 / Erdgas und Erneuerbare legen zu
(ots) - Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte
2015 eine Höhe von 13.306 Petajoule (PJ) oder 454,0 Millionen Tonnen
Steinkohleneinheiten (Mio. t. SKE) und lag damit um gut ein Prozent
über dem Vorjahr. Der Zuwachs geht im Wesentlichen auf die gegenüber
dem sehr milden Vorjahr etwas kühlere Witterung und den damit
verbundenen höheren Heizenergiebedarf zurück, erklärte die
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) anlässlich
der Vorlage ihres aktuellen Berichts zur Entwicklung des
Energieverbrauchs in Deutschland. Auch die positive
Konjunkturentwicklung sowie der Bevölkerungszuwachs führten nach den
Berechnungen der AG Energiebilanzen zu einem Anstieg des
Energieverbrauchs, der allerdings durch Zugewinne bei der
Energieeffizienz nahezu ausgeglichen wurde. Ohne die
verbrauchssteigernde Wirkung der kühleren Witterung wäre der
Energieverbrauch um 0,4 gesunken, teilte die AG Energiebilanzen
weiter mit. Bei den CO2-Emissionen wird es nach Ansicht der AG
Energiebilanzen nur zu einem geringfügigen witterungsbedingten
Anstieg gegenüber dem Vorjahr kommen, da der Verbrauchszuwachs vor
allem auf emissionsarme oder emissionsfreie Energieträger entfiel und
der Verbrauch von Stein- und Braunkohle rückläufig war.
Unterschiedliche Entwicklung bei den einzelnen Energieträgern
Der Mineralölverbrauch lag 2015 praktisch unverändert auf dem
Niveau des Vorjahres und betrug insgesamt 4.511 PJ oder 153,9 Mio. t
SKE. Während der Verbrauch an Dieselkraftstoff vornehmlich infolge
der höheren Nachfrage aus den Bereichen Verkehr und Bauwirtschaft
deutlich anstieg, kam es bei den Ottokraftstoffen zu einem leichten
Minus, weil der Bestand an PKW mit Benzinmotoren rückläufig war. Der
Absatz an Flugkraftstoffen lag auf Vorjahreshöhe. Beim leichten
Heizöl blieb ein Absatzanstieg aus, da die Verbraucher ihren
Mehrbedarf trotz günstiger Preise überwiegend aus den Beständen
gedeckt haben.
Der Erdgasverbrauch stieg um 5 Prozent auf 2.812 PJ
beziehungsweise 95,9 Mio. t. SKE. Hauptursache war die im Vergleich
zum sehr milden Vorjahr kühlere Witterung im ersten Halbjahr und der
damit verbundene höhere Einsatz von Erdgas zu Wärmezwecken. Die im
vierten Quartal erneut sehr milde Witterung dämpfte den Zuwachs
allerdings merklich.
Der Verbrauch an Steinkohle sank 2015 leicht auf 1.691 PJ oder
57,7 Mio. t. SKE. Rund zwei Drittel des gesamten Verbrauchs an
Steinkohle in Deutschland entfallen auf die Stromerzeugung. Der
Einsatz von Steinkohle ging bei insgesamt gestiegenem Strombedarf und
trotz sehr niedriger Weltmarktpreise für Steinkohle leicht zurück.
Der Absatz an die Eisen- und Stahlindustrie lag auf der Höhe des
Vorjahres.
Der Verbrauch an Braunkohle blieb 2015 knapp unter dem Wert des
Vorjahres und erreichte eine Höhe von 1.567 PJ beziehungsweise 53,5
Mio. t. SKE. Rund 90 Prozent der Förderung wurden in Kraftwerken zur
Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt. Die Stromerzeugung aus
Braunkohle lag mit rund 155 Terawattstunden (TWh) ebenfalls auf dem
Niveau des Vorjahres.
Bei der Kernenergie gab es ein Minus von rund 6 Prozent, was auf
die Außerbetriebnahme des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld Mitte 2015
zurückzuführen ist.
Die erneuerbaren Energien erhöhten ihren Beitrag um insgesamt
knapp 10 Prozent auf 1.669 PJ oder 56,9 Mio. t SKE. Während die
Stromerzeugung aus Biomasse um rund 2 Prozent zunahm, sank der
Beitrag der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) leicht ab. Bei der
Windkraft an Land und auf See kam es zu einem Plus von mehr als 50
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Beitrag der Solarenergie
(Photovoltaik und Solarthermie) stieg um 7 Prozent. Bei den
Biokraftstoffen gab es einen Rückgang um 6 Prozent.
Der Ausfuhrüberschuss beim Strom stieg erheblich an. Bei den
sonstigen Energieträgern, vorwiegend Siedlungs- und
Industrieabfällen, kam es zu einem Plus von rund 2 Prozent.
Die inländische Energiegewinnung stieg 2015 um 1,6 Prozent auf
4.131 PJ oder 137,3 Mio. t SKE an. Während die erneuerbaren
Energiequellen ihren Beitrag zur heimischen Energiegewinnung weiter
erhöhten, kam es zu Rückgängen bei der Förderung von Steinkohle und
Erdgas im Inland. Mehr als 80 Prozent der heimischen Energiegewinnung
entfallen auf erneuerbare Energiequellen und Braunkohle. Insgesamt
deckte die heimische Energieproduktion im vergangenen Jahr 31 Prozent
des Gesamtverbrauchs.
Der Jahresbericht der AG Energiebilanzen bietet zusätzlich zu den
präzisen Daten der Verbrauchsentwicklungen Detailinformationen zum
temperaturbereinigten Verbrauch, der Energieeffizienz, den
Importanteilen, der inländischen Produktion, zur Preisentwicklung
sowie eine erste Abschätzung der energiebedingten CO2-Emissionen. Der
Jahresbericht ist damit eine wichtige Daten- und Arbeitsgrundlage für
das von der Bundesregierung beschlossene Monitoring zur Energiewende.
Hinweis für die Redaktionen: Der ausführliche Bericht zur
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs 2015 steht ab sofort auf der
Internetseite www.ag-energiebilanzen.de zum Download bereit.
http://ots.de/FwYAg
Pressekontakt:
Uwe Maaßen
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.
c.o.
DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln
Max-Planck-Straße 37
50858 Köln
T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18
mailto: Uwe.Maassen(at)braunkohle.de
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Datum: 18.03.2016 - 10:05 Uhr
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