Klüh Stiftung zeichnet Düsseldorfer Uniprofessor für seine Forschungen nach dem Ursprung des Lebens aus (FOTO)
(ots) -
Den Preis 2018 der Klüh Stiftung zur Förderung der Innovation in
Wissenschaft und Forschung erhält Prof. Dr. William (Bill) Martin
(61) vom Institut für Molekulare Evolution der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf für seine Forschungen zur
Entstehung des Lebens auf der Erde. Der Wissenschaftler hatte
aufgrund genetischer Vergleiche heute lebender Zellen den gemeinsamen
Vorfahren allen Lebens geortet, das, so das Ergebnis der Forschungen,
an heißen Tiefseequellen seinen Ursprung habe. Der mit 25.000 Euro
dotierte Preis wurde gestern in einer feierlichen Zeremonie im Hotel
Adlon, Berlin, verliehen. SE Dr. Heiner Koch, Erzbischof von Berlin,
beleuchtete das Thema aus kirchlicher Sicht und ging bei der
Verleihung in seinem Vortrag "Das Verhältnis von Wissenschaft und
Religion" den elementaren Fragen auf den Grund.
Aus LUCA (Last universal common ancestor), so das weltweit
beachtete Forschungsergebnis des Düsseldorfers und seines Teams,
haben sich alle heute existierenden Bakterien, Pilze, Pflanzen, Tiere
und auch der Mensch entwickelt. Unser "Urvater" hatte es gern heiß
und gestaltete seinen Stoffwechsel mittels Kohlendioxid, Wasserstoff
und Stickstoff. Auch Eisen und Nickel, Schwefel und Selen könnten auf
dem Speiseplan des kernlosen Einzellers gestanden haben.
Die ZEIT zitiert den angesehenen Biophysiker Professor Dieter
Braun von der Ludwig-Maximilians-Universität in München, für den die
vorliegenden Forschungsergebnisse "die solideste Studie auf diesem
Feld" darstellen. Zum ersten Mal hätten Forscher versucht, aus allen
verfügbaren genetischen Informationen auf die allererste genetische
Sequenz zurückzuschließen. Dieses Feld - das ist das größte Rätsel
der Menschheit: Wie entstand das Leben auf unserem Planeten.
Mit der Konstruktion des sog. "Last Universal Common Ancestor" -
LUCA - ist Prof. Martin weltweit große Aufmerksamkeit zuteil
geworden. Prof. Coordt von Mannstein, Vorsitzender des Beirats der
Klüh Stiftung, sprach in seiner Laudatio von einem "Wissenschaftler
von Weltrang", den es auszuzeichnen gelte. Von Mannstein: "Er
publiziert regelmäßig und nahezu selbstverständlich in den
bedeutendsten Wissenschaftsjournalen Science und Nature. Die meisten
sind froh, wenn sie einmal in ihrem Wissenschaftsleben einen Aufsatz
in einem dieser Journale veröffentlichen, Bill Martin tut dies
jährlich".
Bill Martin, in Bethesda im US-Staat Maryland geboren, ist seit
1999 in Düsseldorf Professor für Ökologische Pflanzenphysiologie und
seit 2011 für Molekulare Evolution. Seine Originalarbeiten wurden
fast 30.000 Mal zitiert. Ihm wurden weltweit zahlreiche Ehrungen
zuteil, seit 2008 ist Martin Mitglied der Nordrhein-Westfälischen
Akademie der Wissenschaften und der Künste.
Evolution oder Schöpfung - das große Streitthema. Die Klüh
Stiftung bat als Co-Referenten zu dem weltberühmten Wissenschaftler
aus Düsseldorf den Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch, einen
gebürtigen Düsseldorfer, der das hohe kirchliche Amt in der
Hauptstadt seit 2015 bekleidet.
Für den Wissenschaftler Bill Martin gilt zum Thema Religion:
"Wissenschaft und Religion sind keine Alternativen innerhalb der
gleichen Kategorie. Sie betreffen ganz verschiedene Grundbedürfnisse
und Lebenserfahrungen der Menschen. Die Wissenschaft hilft uns die
Dinge im logischen Miteinander zu verknüpfen. Der Glaube gibt uns
Orientierung, Geborgenheit und Sinn. Ich sage gern jungen
Wissenschaftlern ''Pass vor allem auf deine Familie und deine Kinder
auf, denn eines ist sicher: die Wissenschaft wird dich niemals
lieben.''"
Die 1987 anlässlich des 75. Firmenjubiläums des Düsseldorfer
Familienunternehmens Klüh Service Management durch
Unternehmensinhaber Josef Klüh begründete Stiftung zur Förderung der
Innovation in Wissenschaft und Forschung hat seitdem Stiftungspreise
in einer Gesamthöhe von 735.000 Euro ausgeschüttet. Die Stiftung hat
in den letzten Jahren ein breites Spektrum an medizinischen
Forschungen unterstützt. Bisherige Förderpreise wurden in der Regel
für medizinische Forschungsarbeiten vergeben
Über Klüh:
Die Klüh Service Management GmbH ist ein weltweit agierender
Multiservice-Anbieter. Im Jahr 1911 gegründet, verfügt das
Unternehmen über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich
infrastruktureller Dienstleistungen und bietet gebündelte Services
mit hoher Fertigungstiefe. Tätigkeitsfelder sind neben Cleaning,
KlinikDienstleistungen, Catering, Gebäudemanagement, Security- und
Personal-Services, sowie AirportDienstleistungen. Das Unternehmen
setzt mit rund 49.500 Mitarbeitern in sieben Ländern 803,25 Mio. EUR
um (2017).
Pressekontakt:
osicom | Wolfgang Osinski | Tel.: 0211 15 92 62-60 |
wolfgang.osinski(at)osicom.de
Klüh Service Management: | Ivanka Pataca | Tel.: 0211 90 68-232 |
i.pataca(at)klueh.de
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Datum: 18.05.2018 - 12:00 Uhr
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