Deutsche KMU geben jährlich mindestens 4,1 Milliarden Euro zu viel an Stromkosten aus (FOTO)
(ots) -
Unternehmen des deutschen Mittelstandes haben deutlich zu hohe
Energiekosten. Das ergibt eine Studie der
Energie-Einkaufsgemeinschaft e.optimum gemeinsam mit dem
Marktforschungsinstitut Splendid Research. Demnach sind sich die
Unternehmen zwar ihrer Einsparpotentiale bewusst, nutzen aber nicht
alle Hebel, sie umzusetzen. Insbesondere üben sie nicht genug
Wechseldruck auf die Stromversorger aus und fühlen sich nicht gut
über Einsparpotentiale informiert.
Energie einer der größten Kostentreiber im Mittelstand
In regelmäßigen Abständen beklagen Branchenverbände und Medien
steigende Energiekosten für Unternehmen. Danach soll sich der
Strompreis bis 2025 für viele Unternehmen um über 50 Prozent
erhöhen[1]. Laut dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI)
werden Energiepreise damit zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor für
den deutschen Mittelstand. Eine BDI-Umfrage attestierte sogar eine
regelrechte Angst des Mittelstands vor steigenden Energiekosten[2].
Die e.optimum AG hat untersucht, wie der deutsche Mittelstand mit 2,4
Millionen Unternehmen auf diese drohende Kostenexplosion reagiert und
Einsparpotentiale wahrnimmt.
Feldstudie zeigt: Einsparpotential ist gewaltig
In einer Feldstudie ermittelte die e.optimum AG das
Einsparpotential von Unternehmen mit einem Stromverbrauch zwischen
10.000 kWh und 6 Mio. kWh pro Jahr. Das Ergebnis: Viele KMUs könnten
über 10.000 Euro jährlich einsparen, allein indem sie ihren
Energieeinkauf anders organisieren. Das durchschnittliche
Einsparpotential pro Unternehmen liegt so bei 1.730 Euro pro Jahr
(allein bei Strom), geht allerdings für die einzelnen Unternehmen
weit auseinander. Es kann zwischen wenigen 100 bis 80.000 Euro pro
Jahr betragen, und hängt unter anderem ab von der Branche, dem
Verbrauch und der spezifischen Situation des Unternehmens.
Umfrage offenbart: Lücke zwischen Wissen und Handeln
Zusätzlich zur Feldstudie befragte das Marktforschungsinstitut
Splendid Research Energieentscheider aus KMU in Deutschland zu ihrer
gegenwärtigen Energiesituation. Die Ergebnisse decken sich zunächst
mit denen der Feldstudie: 75 Prozent der Entscheider glauben, dass
sie ihre Energiekosten weiter senken können, vor allem durch
Verbrauchsverhalten und günstigere Energieanbieter. Knapp ein Viertel
der Unternehmen geht davon aus, mindestens 5.000 Euro pro Jahr an
Energiekosten sparen zu können - teilweise sogar bis zu 250.000 Euro.
Unternehmen müssten öfter den Anbieter wechseln
Doch beim Ausschöpfen des Einspar-Potentials zeigen sich Lücken.
Um Energiekosten zu sparen, versuchen KMU in Deutschland vor allem,
ihren Verbrauch zu senken. Die zweithäufigste Maßnahme ist der
Anbieterwechsel - doch schon dabei lassen Unternehmen viel Potential
ungenutzt: lediglich 32 Prozent haben in den letzten zehn Jahren mehr
als einmal den Anbieter gewechselt; 38 Prozent nur einmal und 28
Prozent nie. Der Wechseldruck auf die Stromversorger ist so momentan
offensichtlich nicht ausreichend: Der Erzeugungspreis für die
Stromversorger sinkt seit Jahren, doch nur die wenigsten haben diese
Preissenkungen an ihre Kunden weitergegeben[3]. Mehr Wechselaktivität
könnte hier die Energieversorger zu günstigeren Konditionen drängen.
Energieentscheider haben nur geringe Kenntnis des Energiemarktes
In den meisten KMU liegt das Thema Energieversorgung bei den
Geschäftsführern oder Inhabern. Diese bescheinigen sich selbst, nicht
genügend über Einsparmöglichkeiten beim Strompreis informiert zu
sein; und offenbaren in der Umfrage, passend dazu, Wissenslücken bei
der Strompreisbildung. Energiekosten werden in Zukunft ein immer
größerer Teil der Ausgabenseite werden. Viele Unternehmen wären gut
beraten, das Thema strukturierter und mit eigens dafür
verantwortlichem Personal anzugehen.
Über die Studie:
In einer Feldstudie überprüfte die e.optimum AG das tatsächlich
versäumte Einsparpotential (in einem Zeitraum von 12 Monaten) von
1.392 Unternehmen mit einem Jahresverbrauch zwischen 10.000 kWh und 6
Mio. kWh Strom in den Jahren 2016 und 2017.
Befragt wurden zudem 262 Energieentscheider aus kleinen und
mittelständischen Unternehmen in Deutschland (bis 500 Mitarbeitern
Größe sowie ab 10.000 kWh jährlicher Stromverbrauch). Die
Energieentscheider arbeiten überwiegend im produzierenden Gewerbe. In
60 Prozent der Unternehmen sind die Energieentscheider die
Geschäftsführer.
Die gesamte Studie zum Download finden Sie hier:
https://www.eoptimum.de/studie-energiesituation/
[1] Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI):
https://bdi.eu/artikel/news/der-mittelstand-ist-unter-druck/
[2] Markt und Mittelstand:
http://ots.de/ly4eqW
[3] Handelsblatt:
http://ots.de/CQwnHT
Pressekontakt:
Daniel Ockenfuss
e.optimum AG
+49 781 28940 0400
daniel.ockenfuss(at)eoptimum.de
Anton Martic
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anton.martic(at)rotwand.net
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Datum: 05.06.2018 - 09:40 Uhr
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