dena startet Netzstudie III
(ots) - Ziel: Systemansatz in Stromnetzplanung stärken
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) untersucht in ihrer dritten
Netzstudie, wie die Netzausbauplanung für die nächste Stufe der
Energiewende angepasst werden kann. Das dreijährige Vorhaben hat das
Ziel, die Weiterentwicklung von einem Netz- zu einem
Systementwicklungsplan zu prüfen. Ab dem Jahr 2030 könnten zum
Beispiel auch die Standorte von Erzeugungskapazitäten und ein an
Engpässen ausgerichtetes Marktdesign in die Planung einbezogen
werden. Die dena hat bereits in den Jahren 2005 und 2010 zwei große
Studien mit Maßnahmen für die Weiterentwicklung des Stromnetzes
vorgelegt.
"Mit der Netzstudie III wollen wir neue Wege für die Netzplanung
aufzeigen", sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der
dena-Geschäftsführung. "Dass dies notwendig ist, zeichnet sich schon
jetzt an verschiedenen Stellen ab: Der Netzausbau kommt nur langsam
voran, manche Neubauprojekte werden von Anwohnern infrage gestellt,
die Kosten für die Vermeidung von Engpässen und für Eingriffe in den
Betrieb von Kraftwerken steigen. In Zukunft gilt es, zusätzliche
Daten aus Praxis und Forschung zu nutzen und Aspekte wie
Flexibilitätspotenziale, Marktentwicklung und technologische
Innovationen in den Planungsprozess einzubeziehen. Die Entwicklung
deutet auf einen Paradigmenwechsel hin: von der reinen Netzplanung
hin zu einem ganzheitlichen Systemansatz."
An der Netzstudie III arbeitet die dena gemeinsam mit den
Übertragungsnetzbetreibern, großen Verteilnetzbetreibern, dem BET
Büro für Energiewirtschaft und technische Planung und mit weiteren
Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Dafür werden kontinuierlich
Dialogforen und Expertenworkshops stattfinden. Gefördert wird das
Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Die dena-Netzstudien I und II
2005 entwickelte die dena in ihrer ersten Netzstudie Strategien,
um einen Anteil von 20 Prozent erneuerbaren Energien an der
Stromerzeugung in Deutschland zwischen 2015 und 2020 zu erreichen.
Sie empfahl unter anderem, bis zum Jahr 2015 rund 400 km
Höchstspannungsleitungen zu verstärken und rund 850 km neu zu bauen.
Die neuen Trassen wurden später als vordringliche Netzausbauprojekte
in das Energieleitungsausbaugesetz aufgenommen.
2010 folgte die dena-Netzstudie II, die Maßnahmen für die
Integration von 39 Prozent erneuerbaren Energien bis zum Zeitraum
2020 bis 2025 entwickelte. Berechnet wurden verschiedene Varianten
mit Leitungsausbau, Freileitungsmonitoring,
Hochtemperaturleiterseilen und weiteren Optimierungsmöglichkeiten.
Ergebnis der Studie war unter anderem die heute verfolgte
Doppelstrategie von Netzausbau und optimierter Netzauslastung.
Stromnetze und die integrierte Energiewende sind auch Thema auf
dem dena Energiewende-Kongress am 26. und 27. November in Berlin. Die
branchenübergreifende Konferenz bietet die Gelegenheit, über
Strategien und Lösungsansätze zu diskutieren. Weitere Informationen
unter www.dena-kongress.de.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein,
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
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Datum: 19.11.2018 - 14:10 Uhr
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