GSK und CureVac verkünden strategische mRNA-Technologiepartnerschaft
(ots) -
- Forschungskooperation zu mRNA-Impfstoffen und monoklonalen Antikörpern bei Infektionskrankheiten - GSK tätigt Eigenkapitalinvestition in Höhe von 130 Millionen £ (150 Millionen EUR) in CureVac sowie Einmalzahlung in Höhe von 104 Millionen £ (120 Millionen EUR)
GlaxoSmithKline plc (LSE/NYSE: GSK) und CureVac haben heute die Unterzeichnung einer strategischen Kooperationsvereinbarung zur Erforschung, Entwicklung, Erzeugung und Vermarktung von bis zu fünf mRNA-basierten Impfstoffen und monoklonalen Antikörpern (mAbs) zur Bekämpfung von Erregern von Infektionskrankheiten bekanntgegeben. Die Zusammenarbeit ergänzt die bestehende mRNA-Kompetenz von GSK um die integrierte mRNA-Plattform von CureVac.
Bei der mRNA- oder Boten-RNA-Technologie handelt es sich um eine sich rasch entwickelnde, hochinnovative Plattform für die Entwicklung neuer Impfstoffe und Arzneimittel. Damit sollen potenziell mehr Krankheiten als bisher verhindert oder behandelt werden bei einer gleichzeitigen Verkürzung der Entwicklungs- und Produktionszeiten. mRNA trägt den genetischen Code, der es Zellen erlaubt, zielgerichtet Proteine herzustellen. Durch die Verwendung der mRNA-Technologie in Impfstoffen und Arzneimitteln werden die körpereigenen Zellen in die Lage versetzt, spezifische Proteine (Antigene) herzustellen. Dadurch wird das menschliche Immunsystem angeleitet, Krankheiten vorzubeugen und zu bekämpfen.
CureVacs Führungsposition in der mRNA-Technologie und seine mRNA-Produktionskapazität ergänzen die wissenschaftliche Expertise von GSK bei Impfstoffen, darunter GSKs eigene sogenannte self-amplifying (selbstverstärkende) mRNA-Impfstofftechnologieplattform (SAM). Darüber hinaus erweitert GSK durch die Kooperation seine wachsenden Innovationsfähigkeiten im Bereich monoklonaler Antikörper, die auf den Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt in der Immunologie ausgerichtet sind. Die Weiterentwicklung mRNA-basierter Impfstoffe und Therapien könnte auch bei der Eindämmung künftiger Pandemien eine entscheidende Rolle spielen.
Roger Connor, Vorsitzender von GSK Vaccines, sagte: "Unsere self-amplifying mRNA-Impfstofftechnologie (SAM) hat das Potential der mRNA-Technologie in der Wissenschaft der Impfstoffentwicklung gezeigt. Die Erfahrung von CureVac ergänzt unsere eigene Expertise. Mithilfe der mRNA-Technologie, darunter SAM, hoffen wir, nun gemeinsam Impfstoffe und Therapien zu entwickeln und im großen Maßstab produzieren zu können, um Infektionskrankheiten schneller als bisher behandeln und verhindern zu können."
Dr. Franz-Werner Haas, amtierender Vorstandsvorsitzender von CureVac, fügte hinzu: "Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit GSK. Auf Grundlage dieser Kooperation gewinnen wir einen Partner von Weltrang, dessen Expertise und globale Ausrichtung es uns ermöglicht, unsere Plattform auszubauen und auf dieser Basis mögliche Produkte für die ganze Welt zu entwickeln."
Beide Unternehmen bündeln ihre mRNA-Expertise zur Bekämpfung einer Vielzahl von Erregern von Infektionskrankheiten. Diese Projekte wurden eigens ausgewählt, um die Vorteile dieser Plattformtechnologie umfassend auszuschöpfen, und gleichzeitig auch bislang nicht gelöste medizinische Bedürfnisse sowie damit verbundene volkswirtschaftliche Belastungen zu adressieren. Die beiden bestehenden klinischen CureVac-Entwicklungsprogramme zu mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19 und gegen Tollwut sind nicht Teil der heute angekündigten Kooperation.
Gemäß der Vereinbarung wird GSK eine Eigenkapitalinvestition von 130 Millionen £ (150 Millionen EUR) in CureVac tätigen, was knapp 10% der Anteile am Grundkapital von CureVac entspricht. Außerdem wird GSK eine Einmalzahlung in Höhe von 104 Millionen £ (120 Millionen EUR) und eine erstattbare Zahlung von 26 Millionen £ (30 Millionen EUR) leisten. Letztere wird fällig, sobald die derzeit in Deutschland im Bau befindliche industrielle Produktionsanlage von CureVac ihre GMP-Zertifizierung (Good Manufacturing Practice) durch die zuständigen Behörden erhalten hat.
CureVac stehen zudem Zahlungen für Entwicklungs- und Zulassungsmeilensteine in der Höhe von bis zu 277 Millionen £ (320 Millionen EUR) sowie für kommerzielle Meilensteine von bis zu 329 Millionen £ (380 Millionen EUR) zu. Darüber hinaus erhält CureVac gestaffelte Lizenzgebühren auf Produktverkäufe.
GSK wird auch die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von CureVac im Rahmen dieser Kooperation finanziell unterstützen. CureVac ist verantwortlich für die präklinische und klinische Entwicklung dieser Projekte bis einschließlich der Phase-1-Studien, während GSK die Verantwortung für die spätere Weiterentwicklung und Kommerzialisierung übernimmt. CureVac ist zudem verantwortlich für die GMP-Erzeugung der Produktkandidaten bis zur Kommerzialisierung und behält Vermarktungsrechte der entwickelten Produkte in ausgewählten Ländern.
Über GSK
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Über CureVacs mRNA-Technologieplattform
CureVacs mRNA-Technologieplattform stellt ihr Potenzial bei der Entwicklung und Herstellung von mRNA-basierten Impfstoffen und Therapeutika unter Beweis. Die RNAoptimizer-Plattform des Unternehmens zielt darauf ab, die Eigenschaften von mRNA-basierten Medikamenten auf der Grundlage von drei Kernelementen zu optimieren: Proteindesign, mRNA-Optimierung und mRNA-Verpackung/Transport. Die Technologie kann so maßgeschneidert werden, dass sie unterschiedlich starke Immunreaktionen gegen verschiedene Antigene auslöst. Das wiederum kann die Entwicklung potenter prophylaktischer Impfstoffe zur Prävention von Infektionserkrankungen wie Tollwut sowie von Immuntherapien zur Behandlung von Krebserkrankungen ermöglichen. Die Technologie kann aber auch so angepasst werden, dass eine Immunaktivierung vermieden wird, was Anwendungsmöglichkeiten für molekulare Therapien eröffnet. Damit kann sie unter anderem neue Therapien für Patienten bieten, die an seltenen Krankheiten leiden.
Über CureVac AG
CureVac ist ein führendes biopharmazeutisches Unternehmen auf dem Gebiet der mRNA-Technologie (Boten-RNA, von engl. messenger RNA). Mit 20 Jahren Expertise arbeitet CureVac daran, dieses vielseitige Molekül für den medizinischen Einsatz zu entwickeln, zu optimieren und in klinischen Studien zu testen. Das Prinzip der proprietären CureVac-Technologie basiert auf der Nutzung von mRNA als Informationsträger, um den menschlichen Körper zur Produktion der entsprechend kodierten Proteine anzuleiten, mit welchen eine Vielzahl von Erkrankungen bekämpft werden können. Das Unternehmen setzt seine Technologien zur Entwicklung von Krebstherapien, Antikörpertherapien, prophylaktischen Impfstoffen und zur Behandlung seltener Erkrankungen ein. CureVac hat signifikante Eigenkapitalinvestitionen erhalten, darunter von der dievini Hopp BioTech holding und der Bill & Melinda Gates Foundation. Am 15. Juni 2020 hat das deutsche Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 300 Millionen Euro in CureVac zu investieren. Zudem kooperiert CureVac mit multinationalen Konzernen und Organisationen wie Boehringer Ingelheim, Genmab, CRISPR Therapeutics, CEPI sowie der Bill & Melinda Gates Foundation. CureVac hat seinen Hauptsitz in Tübingen und verfügt über weitere Standorte in Frankfurt und Boston, USA.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.curevac.com/ oder bei Twitter unter (at)CureVacAG (https://twitter.com/CureVacAG) .
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Datum: 20.07.2020 - 08:29 Uhr
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