Imtech setzt Konsolidierungskurs fort
(ots) -
- Imtech mit schwierigem ersten Quartal
- Reorganisation kostet 80 Millionen Euro; 1.300 Stellen entfallen
- Auftragseingang bleibt stabil
- Untersuchungen in Polen und Deutschland befinden sich in der
Endphase; Abschreibungsbedarf in Deutschland beläuft sich auf
ca. 220 Millionen Euro, in Polen unverändert auf ca. 150
Millionen Euro
- Gute Fortschritte bei der Einführung des neuen Managementmodells
- Erstellung des Jahresabschlusses für das Gesamtjahr 2012
erfordert mehr Zeit
- Vorstellung der Untersuchungsergebnisse und Gesamtjahreszahlen
für 2012 im Rahmen der Hauptversammlung am 28. Juni 2013
NICHT ZUR VERÖFFENTLICHUNG UND VERTEILUNG IN DEN VEREINIGTEN STAATEN,
KANADA, JAPAN UND AUSTRALIEN
Royal Imtech N.V. (IM-AE, technischer Dienstleister innerhalb und
außerhalb Europas) vermeldet ein schwieriges erstes Quartal 2013,
konnte jedoch seine Marktposition trotz widriger Rahmenbedingungen
halten. Gleichzeitig verzeichnet Imtech kontinuierliche Fortschritte
bei den Untersuchungen von Unregelmäßigkeiten in Polen und
Deutschland. Insgesamt befinden sich die Untersuchungen in der
Endphase, erfordern aber aufgrund ihrer Komplexität und der gebotenen
Sorgfalt noch etwas Zeit. Die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2012
werden voraussichtlich Anfang Juni veröffentlicht. Die Abschreibungen
in Deutschland scheinen höher auszufallen als ursprünglich erwartet.
Um seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und sich den
Marktbedingungen anzupassen, hat Imtech einen Restrukturierungsplan
beschlossen. Die angekündigte Kapitalerhöhung soll im Sommer
abgeschlossen sein.
Gerard van de Aast, CEO von Imtech: "Das letzte Quartal war
turbulent und schwierig für Imtech. Imtechs operative Lage ist
stabil, und die angekündigten Veränderungen im Management sind
bereits weitgehend umgesetzt. Die laufenden Untersuchungen in
Deutschland und Polen werden mit höchster Sorgfalt durchgeführt.
Positiv zu vermerken ist die stabile Auftragslage. Gleichzeitig
gestaltet sich die Situation in einigen unserer Märkte derzeit noch
schwierig. Aus diesem Grund und zur Stärkung unserer
Wettbewerbsfähigkeit haben wir eine Reorganisation beschlossen,
welche zu unserem großen Bedauern auch mit einem unvermeidlichen
Stellenabbau verbunden ist. Auf der Hauptversammlung am 28. Juni
werden wir mit unseren Aktionären die Ergebnisse der Untersuchungen
sowie die Gesamtjahreszahlen für 2012 besprechen."
Quartalszahlen Q1/2013
Aufgrund dieser Entwicklungen verzeichnete Imtech ein schwieriges
und turbulentes erstes Quartal. Dabei hatte die Kommunikation mit
unseren Kunden, Zulieferern, Mitarbeitern und Kapitalgebern, die wir
vom Zukunftspotenzial unseres Unternehmens überzeugen wollten,
höchste Priorität. Wichtige Voraussetzungen hierfür waren
ausreichende Liquidität und finanzielle Stabilität, die durch eine
Brückenfinanzierung unter Federführung von ING und Rabobank sowie
eine Übereinkunft mit den Hauptkreditgebern gewährleistet wurde. Die
Liquiditätslage ist stabil; aktuell wird von der Brückenfinanzierung
nur eingeschränkt Gebrauch gemacht. Die zuvor gemeldete
Kapitalerhöhung von 500 Millionen Euro soll für den Schuldenabbau
verwendet werden.
Der Auftragsbestand belief sich zum Ende des ersten Quartals 2013
auf 6,4 Milliarden Euro und war damit genauso hoch wie zum Jahresende
2012. Das Ergebnis war im ersten Quartal 2013 unter Druck. Um das
Ergebnis für das Gesamtjahr 2013 und die Folgejahre zu stärken, hat
Imtech zusätzliche Reorganisations- und Sparmaßnahmen beschlossen.
Zum aktuellen Zeitpunkt wird keine Prognose für das Gesamtjahr 2013
abgegeben.
Nachstehend eine kurze Zusammenfassung der Entwicklungen in den
wichtigsten Geschäftsbereichen von Imtech:
- In Großbritannien & Irland verzeichnete Imtech ein gutes
Quartal. Das Auftragsbuch ist gut gefüllt.
- In den nordischen Ländern fiel das erste Quartal akzeptabel aus.
Einige neue Projekte wurden zurückgestellt. Der Auftragsbestand
ist gestiegen.
- In den Niederlanden verzeichnete Imtech ein schwieriges erstes
Quartal 2013. Anhaltend widrige Marktbedingungen machen weitere
Reorganisationen unausweichlich. Der Auftragsbestand ging leicht
zurück.
- Imtech Deutschland & Osteuropa hatten ein schwieriges Quartal.
Ein Kostensenkungsprogramm und Umstrukturierungen werden zur
weiteren Verbesserung der Ergebnisse beitragen. Der
Auftragsbestand bleibt unverändert gut.
- Imtech ICT verzeichnete ein gutes Startquartal. Das Orderbuch
ist gut gefüllt.
- Imtech Marine ist verhalten ins Jahr gestartet. Der
Auftragsbestand hat sich leicht erhöht.
- Imtech Traffic & Infra hatten aufgrund von Überkapazitäten im
Infra-Geschäft einen schwierigen Start. Auf diesen Sachverhalt
zielen die geplanten zusätzlichen Reorganisationsmaßnahmen ab.
Der Auftragsbestand ist weiterhin stabil.
- Imtech Spanien verzeichnete ein solides erstes Quartal. Der
Auftragseingang ist stabil.
- Imtech Türkei verbuchte ein akzeptables Startquartal, das
Orderbuch hat sich gefüllt.
Reorganisation 2013
Angesichts der anhaltend schwierigen Marktbedingungen in den
Niederlanden hat Imtech eine Reorganisation beschlossen, um die
Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität seiner niederländischen
Unternehmen zu stärken. Zentrale Maßnahme ist der Kapazitätsabbau im
Markt für Bürogebäude und im Infra-Geschäft zur Anpassung an die
veränderten Marktbedingungen.
Als weiterer Bestandteil dieser Reorganisation wurde in
Deutschland ein Kostensenkungs- und Effizienzprogramm gestartet. Der
geplante Personal- und Kostenabbau wird zur Steigerung der
Effektivität und Rentabilität unserer Aktivitäten in Deutschland
beitragen.
Abhängig von den jeweiligen Markt- und Unternehmensbedingungen
sollen darüber hinaus in verschiedenen anderen Imtech-Einheiten
diverse kleinere Effizienzprogramme implementiert werden. Die
Gesamtkosten für die Reorganisation werden sich 2013 auf
voraussichtlich 80 Millionen Euro belaufen. Vom Personalabbau werden
1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen sein, überwiegend in
den Niederlanden und in Deutschland. Zur Umsetzung des
Reorganisationsvorhabens werden kurzfristig Gespräche mit dem
Betriebsrat und Gewerkschaften aufgenommen.
Untersuchung von Projekten in Deutschland und Polen in der
Endphase
Der nach wie vor andauernde Prüfprozess umfasst ausführliche
Analysen sämtlicher wichtiger Projekte, die sich entweder noch in der
Implementierungsphase befinden oder bereits im Laufe der letzten
Jahre abgeschlossen wurden. In Deutschland beschränken sich die
Herausforderungen weitgehend auf die bereits am 27. Februar genannten
Bereiche: auf die Bewertung von Altforderungen aus Lieferungen und
Leistungen, den fehlerhaften Vortrag von Projektverlusten auf
künftige Rechnung sowie auf die Wertberichtigung auf unfertige
Leistungen. Insbesondere letztere Summe dürfte höher ausfallen als
erwartet und zu einer Erhöhung der Abschreibungen in Deutschland auf
insgesamt rund 220 Millionen Euro führen.
Wie bereits erwähnt, wird sich die Abschreibung in Polen auf 150
Millionen Euro belaufen. Ein wichtiger Bestandteil dieser
Abschreibung betrifft das AWW-Projekt, für das am 12. März 2013 ein
außergerichtlicher Vergleich zur Beendigung der Zusammenarbeit
geschlossen wurde. Außerdem wurde in Polen die Bewertung von
Altforderungen auf Lieferungen und Leistungen nach unten korrigiert
und diverse kleinere Posten zu unfertigen Leistungen wurden
abgeschrieben.
Die Abschreibungen in Deutschland und Polen sind nicht
zahlungswirksame Posten und haben keine direkten Auswirkungen auf die
Liquiditätsposition. Nach Abschluss der Untersuchungen wird Imtech
eine Entscheidung treffen, ob bei den zuständigen Justizbehörden in
Polen und Deutschland im Zusammenhang mit Handlungen, die als
betrügerisch oder irreführend gelten könnten, Rechtsmittel eingelegt
werden sollen. Imtech wird weiterhin prüfen, ob und in welchem Umfang
die entstandenen Schäden durch Versicherungsentschädigungen
ausgeglichen werden können. Diese potenzielle Kompensation wurde in
der erwarteten Abschreibung nicht berücksichtigt. Die Ergebnisse der
Untersuchungen und die Gesamtjahreszahlen für 2012 sollen bei der
Hauptversammlung am 28. Juni 2013 besprochen werden.
Erstellung des Jahresabschlusses 2012, revidierte Ergebnisse 2011
Da der Abschluss der Untersuchungen in Polen und Deutschland
länger andauert als ursprünglich angekündigt, verzögern sich auch die
finale Erstellung und die Prüfung des Jahresabschlusses 2012. Damit
verschiebt sich das in der Pressemitteilung vom 27. Februar 2013
genannte Veröffentlichungsdatum von Ende April auf Anfang Juni. In
diesem Prozess ist Sorgfalt wichtiger als Schnelligkeit. Gemäß den
rechtlichen Vorschriften für die Finanzberichterstattung werden
außerdem die Vergleichszahlen für 2011 im Jahresabschluss 2012
angepasst, da einige der Abschreibungen auch Vorjahre betreffen. Das
Unternehmen wird eine entsprechende Nachricht beim Handelsregister
einreichen.
Neues Managementmodell schmälert Risikoprofil
In der Pressemitteilung vom 27. Februar 2013 wurde darüber hinaus
über die ersten Schritte zur Anpassung des Managementmodells
informiert. Imtech hält auch weiterhin an seinem dezentralen
Managementmodell als Grundlage des Unternehmens fest. Gleichzeitig
werden wir die Qualität und Effektivität unserer Kontrollmechanismen
erheblich stärken. Der Genehmigungsprozess für größere Projekte wurde
am 20. März 2013 verschärft. Der extern ernannte Prüfer, der die
Prüfung leiten wird, hat Anfang April seine Tätigkeit aufgenommen.
Für die Rechts- und Finanzangelegenheiten wurden mittlerweile
funktionale Berichtslinien eingeführt. Zur Stärkung der
Kontrollmechanismen wird zudem externes Know-how herangezogen.
Darüber hinaus spielen in diesem Bereich Schulungen eine Rolle, die
nicht nur auf Wissenstransfer abzielen, sondern auch auf die
Entwicklung einer geeigneten Unternehmenskultur, in der Integrität,
Loyalität und kritisches Denken miteinander im Gleichgewicht stehen.
Die Anzahl der Vorstandsmitglieder soll um zwei erhöht werden, die
Suche läuft. Ernst & Young hat die Leistung des aktuellen
Managementmodells überprüft und bekräftigt, dass das Risikomanagement
in seiner Entwicklung nicht mit der Größe und Komplexität der
Organisation standhalten konnte. Der Prüfbericht kam außerdem zum
Ergebnis, dass eine erfolgreiche Umsetzung der am 27. Februar
angekündigten Maßnahmen zur Reduzierung des Risikoprofils, zur
Stärkung der finanziellen Solidität sowie zur Verbesserung der
Kontrollmechanismen von Imtech beitragen wird.
Vorläufiger Finanzkalender
Anfang Juni: Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2012 und
Einladung zur außerordentlichen Hauptversammlung
28. Juni 2013: Hauptversammlung in Rotterdam
Die Tagesordnung beinhaltet die Besprechung der Ergebnisse für
2012, der Untersuchungsergebnisse in Deutschland und Polen, Änderung
der Satzung und Zuteilung der Aktien für die Kapitalerhöhung sowie
Änderungen der Vergütungsrichtlinie
Zweite Hälfte Juli 2013: Außerordentliche Hauptversammlung mit
Tagesordnungspunkt Billigung des Jahresabschlusses 2012
27. August 2013: Veröffentlichung der Halbjahreszahlen 2013
Telefonkonferenz für Analysten
Analystenkonferenz vom 23. April 2013 verfügbar als Aufzeichnung
auf der Website des Unternehmens (www.imtech.com).
Über Imtech Deutschland GmbH & Co. KG:
Imtech Deutschland GmbH & Co. KG ist der führende Anbieter auf dem
Gebiet der Energie- und Gebäudetechnik und hat 2008 sein 150-jähriges
Jubiläum begangen. Gut 5.800 Mitarbeiter planen, bauen und betreiben
Energie-, Klima-, Kommunikations- und Sicherheitstechnik für Arenen,
Flughäfen, Industrieanlagen und Bürogebäude. Imtech Deutschland &
Osteuropa ist Teil des europaweit tätigen Imtech N.V. Konzerns mit
Sitz in Gouda, Niederlande. Imtech N.V. beschäftigt insgesamt 28.600
Mitarbeiter und ist an der Euronext Stock Exchange in Amsterdam
notiert.
Pressekontakt:
Sebastian Conrad
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 40 6949 2022
E-Mail: sebastian.conrad(at)imtech.de
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 23.04.2013 - 11:46 Uhr
Sprache: Deutsch
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Energiewirtschaft
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