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WWF-Report: Intensiv-Landwirtschaft verschuldet dramatischen Artenschwund in Deutschland / Rebhuhn, Singvögel und Schmetterlinge sind die großen Verlierer

Die Intensivierung der Landwirtschaft in Deutschland und Europa ist eine Hauptursache für den teils dramatischen Verlust von Tier- und Pflanzenarten. Diese Intensivierung beinhaltet unter anderem hohe Stickstofffrachten und Pestizideinsätze, die sich für viele Organismen negativ auswirken. Davor warnt die Naturschutzorganisation WWF anlässlich des Starts der "Internationalen Grünen Woche" in Berlin auf Basis einer auszugsweisen Vorabveröffentlichung einer Grundlagenstudie für ein Pilotprojekt zu Artenvielfalt und Landwirtschaft. So gelten beispielsweise die Vögel der Agrarlandschaft als überdurchschnittlich stark gefährdet: 45 Prozent befinden sich auf der Roten Liste. Selbst die Populationen vermeintlich häufiger Arten wie Star und Feldsperling sind um rund die Hälfte zurückgegangen. Zusätzlich hat die Universität Göttingen herausgefunden, dass die große Mehrzahl der ehemals für Grün- und Ackerland typischen Pflanzen in den vergangenen Jahrzehnten um bis zu 95 Prozent abgenommen hat.

Die teils dramatisch negativen Bestandsentwicklungen bei Vögeln, Faltern oder Amphibien sind zum Großteil der anhaltenden Intensivierung und Spezialisierung im Agrarbereich geschuldet. "Der Verlust extensiv bewirtschafteter Lebensräume ist die bedeutendste Ursache für den Rückgang der Artenvielfalt in Deutschland", warnt daher Frank Gottwald, einer der Autoren der Studie. Der WWF empfiehlt daher eine Wende weg von aufgeräumten, konventionell bewirtschafteten Flächen hin zum ökologischen Landbau. Dieser habe neben den vielen anderen positiven Effekten auf die Umwelt auch ein großes Potenzial zur Förderung der biologischen Vielfalt. "Den Artenschwund zu stoppen ist mit Nationalparken und Naturschutzgebieten allein nicht zu schaffen", so Tanja Dräger de Teran, Referentin für Landwirtschaft beim WWF Deutschland. "Über die Hälfte der Gesamtfläche Deutschlands wird heute landwirtschaftlich genutzt. Unser Ziel muss es sein, heimische Tiere und Pflanzen auf möglichst vielfache Weise wieder in die Landwirtschaft zu integrieren."





Verlierer der Intensiv-Landwirtschaft in Deutschland und Europa:

Ackerwildkräuter
Die auf Äckern lebenden Wildpflanzen gehören zu den am stärksten gefährdeten Artengruppen in Mitteleuropa. In Mecklenburg-Vorpommern stehen 44% der Arten auf der Roten Liste.

Vögel
Derzeit befinden sich 45% der Agrarvogelarten auf der Roten Liste und über 30% auf der Vorwarnliste. Besonders dramatisch ist der Einbruch beim Bestand der Rebhühner. Laut Daten des European Bird Census Council ist deren Vorkommen in Europa zwischen 1980 und 2010 von 13,4 Millionen auf nur noch 800.000 Exemplare zurückgegangen (minus 90 Prozent). Ähnlich dramatische Einbußen verzeichnen demnach die Populationen von Ortolan (minus 87 Prozent), Turteltaube (minus 73 Prozent) und Braunkehlchen (minus 71 Prozent).

Schmetterlinge
Eine weitere Artengruppe, die europaweit stark negative Trends aufweist, sind Tagfalter, die in Grünlandlebensräumen vorkommen. Dazu zählen Arten wie der Hauhechelbläuling oder das Große Ochsenauge. Der europäische Trendindikator für 17 ausgewählte Arten zeigt gegenüber dem Referenzwert von 1990 einen Rückgang um fast 50 Prozent.

Amphibien
Zu den typischen Arten in Agrarlandschaften zählt die Rotbauchunke, die innerhalb Deutschlands einen Verbreitungsschwerpunkt in Mecklenburg-Vorpommern hat. Laut der Roten Liste Deutschland wird die Rotbauchunke als "stark gefährdet" eingestuft. Ursachen sind die Degradierung von Kleingewässern in der intensiv gedüngten Agrarlandschaft und die Umwandlung von extensiv genutztem Grünland in aufgedüngte Vielschnittwiesen und Maisäcker.

Feldhamster
Während manche Säugetiere, etwa das Wildschwein, von einer Intensivierung der Landwirtschaft und dem Anbau von Energiepflanzen wie Mais profitieren, kämpft auch der Feldhamster in Deutschland ums Überleben. Laut der Roten Liste Deutschland ist das kleine Nagetier inzwischen akut "vom Aussterben bedroht".

Hinweis: Den Auszug aus der WWF Studie finden Sie anbei.


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Datum: 16.01.2015 - 13:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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