EU-Parlamentarier wollen Biokraftstoffen den Hahn zu drehen
(ots) - Der Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes
fällt heute sein Urteil zu Biokraftstoffen. Geplant ist die
Einführung eines negativen Klimafaktors.
Heute stimmt der Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes in
zweiter Lesung über die Zukunft europäischer Biokraftstoffe ab. Es
ist geplant, die Klimabilanz der Biokraftstoffe schlechter zu machen,
als sie in Wirklichkeit ist. Biokraftstoffe sollen demnächst
zusätzliche Treibhausgas-Emissionen aufgebrummt bekommen. Begründet
wird dieser negative Klimafaktor über indirekte
Landnutzungsänderungen (ILUC) zum Beispiel mit Regenwaldrodungen für
Palmöl. Dabei besteht Biodiesel zu rund 73 Prozent aus Rapsöl, 17
Prozent aus Altspeisefetten und nur zu 3 Prozent aus Palmöl, wie eine
Mitgliederumfrage des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie
(VDB) ergab.
Bereits 2013 geißelte eine Studie von Professor Finkbeiner ILUC
als unseriös und wissenschaftlich nicht belastbar. Auch der
Weltklimarat (IPCC) stufte 2014 Berechnungen zur Landnutzungsänderung
als unsicher und nicht überprüfbar ein.
Der geplante negative Klimafaktor hätte dramatische Folgen auf die
Biodieselbranche und die deutschen Bauern. "ILUC macht Biodiesel mit
einem Schlag klimaschädlicher als fossilen Sprit. Das ist unser
Todesurteil. Unter solchen Umständen ist eine Produktion überhaupt
nicht mehr möglich", so Wilhelm F. Thywissen, Präsident der
ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland.
Biodiesel aus Raps ist rund 60 Prozent klimafreundlicher als
fossiler Sprit und derzeit neben Ethanol die einzig wirtschaftlich
funktionierende und ökologische Alternative zu fossilen Kraftstoffen.
Seit dem 1. Januar 2011 gelten strenge Nachhaltigkeitskriterien für
die gesamte EU, sodass für die Produktion von Biokraftstoffen keine
schützenswerten Flächen wie etwa Regenwälder zerstört werden dürfen.
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Datum: 24.02.2015 - 12:25 Uhr
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