3D-Druck an der Schwelle der Massenfertigung / Weltweiter Umsatz wächst bis 2018 auf über zwölf Milliarden US-Dollar (FOTO)
(ots) -
Kapitalintensive Technologie erfordert hohe Investitionen und
genaue Bedarfsplanung
- Bain hat fünf Erfolgsfaktoren für das 3D-Druckgeschäft
identifiziert
Der 3D-Druck hat die Experimentierphase verlassen und wird zum
boomenden Geschäft. Im kommenden Jahr werden die Umsätze weltweit um
rund 30 Prozent auf mehr als sieben Milliarden US-Dollar steigen. Bis
2018 wird ein Anstieg der Erlöse um weitere gut 30 Prozent erwartet -
auf dann 12,5 Milliarden US-Dollar. Das zeigt die aktuelle Studie
"Five questions to shape a winning 3D printing strategy" der
internationalen Managementberatung Bain & Company.
Am 3D-Druck scheint kein Vorbeikommen mehr. Um die revolutionäre
Technologie jedoch bestmöglich einzusetzen, müssen sich Unternehmen
mit fünf strategischen Fragen befassen:
1. Wie groß ist der tatsächliche Bedarf?
Die Bandbreite des Einsatzes von 3D-Druck ist enorm. Manche
Unternehmen bauen mittels dieser Technologie Prototypen für sehr
spezielle Komponenten. Der Sportwagenhersteller Ferrari etwa nutzt
den 3D-Druck für die Herstellung besonderer Modellteile oder für
Komponententests in Windkanälen und Montagekomponenten für
Formel-1-Rennwagen. Andere Firmen bauen die Technologie dagegen in
die gesamte Wertschöpfungskette ein - vom Design bis hin zum After
Sales. Dazu zählt Flugzeughersteller Airbus. "Je detaillierter
Unternehmen von Anfang an planen, in welchem Umfang sie 3D-Druck
einsetzen wollen, desto klarer sind die daraus folgenden
strategischen Schritte", betont Michael Schertler, Partner und
Industrieexperte bei Bain & Company. Die Studie zeigt, dass Firmen
mit großen Ambitionen beim 3D-Druck tendenziell kleine
Produktionsvolumina und anspruchsvolle Time-to-Market-Anforderungen
haben, ihre Produkte sehr komplex und die Ansprüche der Kunden hoch
sind.
2. Wie sieht der ideale Integrationsprozess aus?
Es gibt drei Wege für Industrieunternehmen, den 3D-Druck zu
implementieren. Bei einigen der von Bain untersuchten Beispiele fällt
der Startschuss bereits in der Konstruktionsphase. Dies führt zwar
zunächst zu längeren Entwicklungszeiten, ermöglicht aber gleichzeitig
einen strukturierten und zuverlässigen Prozess des
Voneinander-Lernens. Die zum General Electric-Konzern gehörende Avio
Aero hat Ende 2013 ihr erstes 3D-Druckwerk eröffnet. Vorangegangen
waren etliche Jahre der Forschung.
Andere Unternehmen haben die 3D-Drucktechnologie direkt in ihre
Produktion integriert - hier mit den Schwerpunkten Fertigung und
Mitarbeiterqualifizierung. MBDA, Hersteller von
Lenkflugkörpersystemen, gehört dazu. Dieses Vorgehen beschleunigt den
Einsatz des 3D-Drucks in der Produktion und involviert von Anfang an
unterschiedliche Abteilungen. Allerdings bleibt die Verwendung der
Technologie suboptimal, da sie durch die Zwänge der traditionellen
Fertigungsprozesse limitiert ist.
Schließlich gibt es Unternehmen wie BMW, Ducati und Logitech, die
den 3D-Druck zur Fertigung von Prototypen einführen. "Hier hat sich
die Technologie als überlegen bei Kosten und Schnelligkeit erwiesen",
so Produktionsexperte Schertler. Der Bau von Prototypen mittels
3D-Drucktechnik ist häufig eine gute Ausgangsbasis für die Ausweitung
der Produktion auf die Endkunden oder für das Produkt-Redesign.
3. Welche Umsetzungsgeschwindigkeit ist richtig?
Für einige Firmen kann es sinnvoll sein, Schritt für Schritt
Erfahrungen mit 3D-Druck zu sammeln und daraus zu lernen. Dieses
Vorgehen dauert zwar länger, erfolgt aber angepasst an den
Betriebsrhythmus und minimiert somit Störungen. Eine schnellere
Implementierung bietet sich für Unternehmen an, die konkrete
Möglichkeiten für den Einsatz von 3D-Druck identifiziert haben und
die Installation von Fertigungskapazitäten oder Patent- und
Lizenzverfahren beschleunigen wollen. In diesen Fällen empfehlen sich
vorübergehende Partnerschaften mit Anlagenherstellern und
Service-Providern oder auch gezielte Neueinstellungen von
3D-Druckspezialisten.
4. Wie stark soll 3D-Drucktechnologie integriert werden?
Industrieunternehmen mit langjähriger Erfahrung im 3D-Druck
integrieren diese Aktivitäten in die Wertschöpfungskette, um so
Wettbewerbsvorteile zum Beispiel bei der Materialentwicklung zu
erzielen. Das erfordert jedoch hohe Investitionen und die Veränderung
eingespielter Prozesse. Gleichzeitig müssen auf jeder
Wertschöpfungsstufe Qualitäts- und dementsprechende
Kontrollmechanismen etabliert werden, um nachsteuern zu können.
Grundsätzlich gilt, dass je tiefer die Integration von 3D-Druck in
den traditionellen Fertigungsprozess geht, desto höher sind Risiko
und Initialisierungskosten und desto länger dauert die
Implementierung. Wie auch immer sich ein Unternehmen entscheidet:
3D-Druck wirkt sich in jedem Fall auf die Lieferkette aus, da die
Technologie Entscheidungen beeinflusst, ob Produkte zugekauft oder
selbst hergestellt werden. "Deshalb müssen die Folgen für die
wichtigsten Lieferanten gut geprüft werden", sagt Schertler.
5. Wie verändert sich die Organisationsstruktur?
Die Integration von 3D-Drucktechnologie führt zu Veränderungen in
der Unternehmensorganisation. Wie weit diese reichen, hängt davon ab,
an welcher Stelle in der Wertschöpfungskette 3D-Druck eingesetzt wird
und wie tief die Integration geht. Möglich ist, dass
Verantwortlichkeiten wechseln, aber sich auch ganze Abteilungen
vergrößern oder verkleinern. Typischerweise verschiebt die Einführung
der 3D-Drucktechnologie den Schwerpunkt - weg vom Betrieb der
Produktionsanlage und dem Supply Chain Management hin zu Engineering
und Produktionsplanung. 3D-Druck ist eine kapitalintensive
Technologie, die Kapazitäten im Betrieb der Produktionsanlage, im
Rohstoffmanagement und in der Nachbearbeitung freisetzt. Gleichzeitig
ist mehr Augenmerk auf Maschinenauslastung und -leistung zu legen.
"Unternehmen, die eine 3D-Druckstrategie entlang der skizzierten
Fragen haben und ihre Organisationsstrukturen sowie Fähigkeiten
rechtzeitig anpassen, werden jahrelang einen echten
Wettbewerbsvorsprung haben", erklärt Bain-Experte Schertler.
Bain & Company
Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation,
Private Equity und M&A - und das industrie- wie länderübergreifend.
Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare
Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den Unternehmenswert
nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung
stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken
Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer
Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den Ergebnissen unserer
Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 53 Büros in 34 Ländern und
beschäftigt weltweit 6.000 Mitarbeiter, 700 davon im
deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain unter: www.bain.de.
Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Inc.
Karlspatz 1
80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik(at)bain.com
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Datum: 13.11.2015 - 09:30 Uhr
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