EEG-Novelle: Windenergie bei Netzengpässen alternativ nutzen
(ots) - Deutsche Umwelthilfe fordert Bundeskanzlerin,
Wirtschaftsminister und Länderchefs auf, Erneuerbare Energien zu
fördern, statt sie auszubremsen - Gewonnener Strom aus Windenergie
kann alternativ genutzt werden - Ausbau Erneuerbarer wesentlich für
das Erreichen der Klimaschutzziele
Am Dienstagabend, dem 31.5.2016, treffen sich Bundeskanzlerin
Merkel, Wirtschaftsminister Gabriel und die Ministerpräsidenten der
Länder, um Eckpunkte für die Novelle des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2016 (EEG) festzuzurren. Ein Vorschlag
sieht vor, den Ausbau der Windenergie zu reduzieren, wenn wegen
fehlenden Netzausbaus (Netzengpass) der Strom nicht abgeleitet werden
kann. Davon betroffen sind überwiegend Regionen in Norddeutschland
und Hessen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt davor, den Ausbau
der erneuerbaren Energien aufgrund von Netzengpässen zu reduzieren.
Schließlich kann der gewonnene Strom alternativ in Form von Wärme
oder zur Herstellung von Wasserstoff für die Industrie und zur
klimafreundlicheren Mobilität genutzt werden. Mit der Nutzung von
erneuerbarem Strom für andere Anwendungen kann ein wichtiger Schritt
gemacht werden, um Treibhausgase zu verringern.
"Netzengpässe sind kein Grund, um den Ausbau der Windenergie zu
reduzieren. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir nicht
weniger, sondern mehr Erneuerbare Energien. Das muss die
Bundesregierung auch in der Novelle des EEG deutlich machen. Die
Alternativen sind da - sie müssen anerkannt und gefördert werden",
fordert Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.
"In den Sektoren Wärme und Mobilität besteht erhebliches
Potenzial, um einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen zu leisten.
Erneuerbarer Strom bietet uns die Chance, auch in diesen Sektoren von
kohlenstoffhaltigen Energieträgern wie Gas oder Kohle unabhängiger zu
werden", so Peter Ahmels, Leiter der Abteilung Energie und
Klimaschutz bei der DUH. Allerdings müssten hier noch eine Reihe von
regulatorischen Hemmnissen, wie unterschiedliche Steuerbelastungen
für die einzelnen Energieträger, beseitigt werden.
Die DUH fordert ferner, dass Kraftwerke, die beispielsweise als
Heizkraftwerke besondere Priorität im Netz genießen, in
Netzengpassgebieten besonders überprüft werden, damit sie die Netze
nicht unnötig belasten. Zudem muss die Definition eines
Netzengpassgebietes, aus dem nicht der gesamte Strom exportiert
werden kann, von unabhängigen Dritten überprüft werden. In den
nächsten Jahren werden viele sogenannte Repowering-Projekte kommen,
bei denen alte durch neue Anlagen ersetzt werden. Die DUH fordert
deswegen für Windenergie an Land einen Zubau von mindestens 2.500
Megawatt Nettoleistung über die ersetzten Anlagen hinaus. Denn diese
verjüngen zwar den Bestand, führten aber nicht zu erheblicher
zusätzlicher Leistung.
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner | Bundesgeschäftsführer
0160 90354509| mueller-kraenner(at)duh.de
Dr. Peter Ahmels | Leiter Energie & Klimaschutz
030 2400867 91 | 0151 16225863 | ahmels(at)duh.de
DUH-Pressestelle:
Daniel Hufeisen | Ann-Kathrin Marggraf | Laura Holzäpfel | 030
2400867-20 | presse(at)duh.de www.duh.de | www.twitter.com/umwelthilfe |
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Datum: 30.05.2016 - 14:05 Uhr
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