Hightech-Forum: Neue Impulse für den Ausbau von Forschung und Innovation in Deutschland
(ots) - Auf seiner fünften Sitzung hat das Hightech-Forum 
weitere Ergebnisse vorgestellt. Themen waren unter anderem, wie 
verändert Digitalisierung unsere medizinische Versorgung, wie können 
gesellschaftliche Gruppen besser in Forschungsprozesse und 
Innovationsverfahren eingebunden werden und welche 
Internationalisierungsstrategien werden den Forschungs- und 
Innovationsstandort Deutschland stärken.
   Die Mitglieder des Hightech-Forums beraten in acht Fachforen die 
Bundesregierung bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der 
Hightech-Strategie. Das Fachforum Digitalisierung und Gesundheit ging
dabei den Fragen nach: Welche Chancen bietet die Digitalisierung für 
die medizinische Versorgung beim Hausarzt, im Krankenhaus oder in der
Pflege? Wird sich das Verhältnis zwischen Patient und Arzt verändern?
Werden neue technische Anwendungen wie Apps und Wearables (z.B. 
Fitness-Armbänder) das Gesundheitsbewusstsein des Menschen 
beeinflussen? Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, um die mit der
Digitalisierung verbundenen Potentiale nutzen zu können?
   Die Antworten auf diese Fragen haben die Mitglieder des Fachforums
mit hochrangigen Experten aus dem Gesundheitsbereich validiert und 
die zentralen Handlungsfelder für die digitale Transformation im 
Gesundheitswesen diskutiert. In einem Zukunftsbild werden diese 
relevanten Entwicklungen und Konsequenzen für das Gesundheitssystem 
und für die Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft durch konkrete 
Anwendungsszenarien beschrieben. Beispielsweise ermöglichen 
Assistenzsysteme älteren Menschen ein längeres selbstbestimmtes 
Leben. Digitale Entscheidungshilfesysteme unterstützen Ärzte bei der 
schnellen und präziseren Therapieplanung. Fernbehandlungen und 
elektronische Visiten sichern eine gute Gesundheitsversorgung auch in
ländlichen Regionen.
   Siegfried Russwurm, Sprecher des Fachforums Digitalisierung und 
Gesundheit und Vorstandsmitglied der Siemens AG resümiert: "Digitale 
Anwendungen haben das Potential, unsere Gesundheitsversorgung 
grundlegend zu verändern. Sie können Prävention, 
Krankheitsbehandlung, Pflege und Nachsorge verbessern und dabei 
zugleich Qualität und Effizienz steigern. Die gemeinsam entwickelten 
Handlungsfelder und das Zukunftsbild sind eine gute Grundlage für die
notwendige breite gesellschaftliche Diskussion."
   Handlungsbedarf sehen die Mitglieder des Fachforums bei der 
Schaffung der technischen und rechtlichen Grundlagen, um mit dem 
enormen Datenwachstum sicher und zweckdienlich umzugehen. Hierzu 
gehört auch die Stärkung des Vertrauens aller Beteiligten in die 
Sicherheit und den Schutz ihrer Daten, aber auch den Zugang zu den 
eigenen Daten. Die Bevölkerung wird mit mehr Eigenverantwortung 
eingebunden, hierfür ist der entsprechende Kompetenzaufbau und 
größere Transparenz von Kosten und Behandlungsoptionen nötig. 
Forschungsbedarf besteht bei Kausalzusammenhängen von individuellen 
Patientenmerkmalen und Krankheiten.
   Neue Wege gesellschaftlicher Beteiligungen an Forschungs- und 
Innovationsprozessen
   Das Fachforum Partizipation und Transparenz stellte anschließend 
ein Konzept vor, unter welchen Bedingungen Bürger, Verbraucher, 
Betroffene oder andere gesellschaftliche Gruppen Themen von 
Forschungs- und Innovationsprozessen mitgestalten können.
   "Eine von hoher Veränderungsdynamik geprägte Gesellschaft ist für 
ihren inneren Zusammenhalt auf einen intensiven Gedankenaustausch 
zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft 
angewiesen. Dies gilt insbesondere für die Weiterentwicklung des 
Forschungs- und Innovationsstandortes Deutschland," erklärt Wilhelm 
Krull, Sprecher des Fachforums Partizipation und Transparenz sowie 
Generalsekretär der VolkswagenStiftung. "Um den vor uns liegenden 
Herausforderungen gewachsen zu sein, brauchen wir ein hohes Maß an 
Offenheit und neue Beteiligungsformen, vor allem bei der Vorbereitung
groß angelegter Förderprogramme. Eine frühzeitige Interaktion und 
transparente Entscheidungsprozesse werden immer wichtiger, wenn es 
gilt, das Vertrauen in die maßgeblichen Akteure zu stärken und 
wissenschaftliches Neuland zu erschließen."
   Das Fachforum hat vor diesem Hintergrund einen Vorschlag für 
gesellschaftliche Beteiligungsverfahren im Agenda-Setting-Prozess 
erarbeitet. Dabei wurden auch Gütekriterien formuliert, so dass 
Beteiligung nicht in Scheinbeteiligung mündet, sondern die Ergebnisse
des gesellschaftlichen Engagements auch wirklich umgesetzt werden. 
Für die Herausforderungen einer neuen Partizipationskultur haben die 
Experten Maßnahmen definiert, die die Position der Zivilgesellschaft 
stärken, aber auch die Grenzen der Partizipation berücksichtigen.
   Mehr Wohlstand durch Internationalisierung
   Im Zuge der Globalisierung muss Deutschland seine wirtschaftliche 
Spitzenposition im internationalen Wettbewerb stärken und seine 
international vernetzte Spitzenforschung weiter ausbauen. Dafür sei 
eine koordinierte, ressortübergreifende internationale 
Innovationspolitik aus einer Hand notwendig, sagen die Mitglieder des
Fachforums Internationalisierung. Das könnte durch eine bessere 
Zusammenarbeit der deutschen Wissenschafts- und 
Wirtschaftsorganisationen im Ausland gelingen, aber auch durch den 
Ausbau innovationspolitischer Kompetenzen in den deutschen 
Botschaften.
   "Wollen wir wettbewerbsfähig bleiben, neues Wachstum schaffen und 
den Wohlstand in Deutschland sichern, müssen wir attraktive 
Arbeitsplätze für die weltweit besten Talente anbieten", sagt Jürgen 
Mlynek, Sprecher des Fachforums Internationalisierung und Professor 
am Institut für Physik der Humboldt-Universität in Berlin. "Wir 
müssen aber auch in der Lage sein, weltweit zu kommunizieren, dass 
wir einen führenden Innovationsstandort nicht nur für international 
führende Konzerne, sondern auch für junge Start-ups bieten können."
   Darüber hinaus sprechen sich die Experten des Fachforums unter 
anderem für einen stärkeren Einsatz gezielter Rückkehrprogramme aus, 
um aus dem Ausland forschende Wissenschaftler wieder nach Deutschland
zu holen. Das sei eine große Chance, der großen Nachfrage nach 
hochqualifizierten Forschern nachzukommen. Aber auch eine 
attraktivere Willkommens- und Gründungskultur würde helfen, 
internationale Akteure, wie Start-ups, in Deutschland anzusiedeln, um
neues Innovationspotenzial zu schaffen. Wichtige Impulse könnten 
beispielsweise Gründerstipendien oder internationale 
Trainingsprogramme sein.
   Das Hightech-Forum begleitet und berät die Bundesregierung bei der
neuen Hightech-Strategie bis zum Ende der Legislaturperiode 2017. In 
dem zentralen Beratungsgremium versammeln sich 18 berufene Experten 
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Geleitet wird das 
Hightech-Forum von den beiden Vorsitzenden Reimund Neugebauer, 
Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, und Andreas Barner, Präsident 
des Stifterverbandes. Gemeinsam mit der Politik erarbeiten die 
Experten konkrete Empfehlungen zur Umsetzung der Hightech-Strategie, 
diskutieren aktuelle Entwicklungen der Innovationspolitik und 
formulieren neue Forschungsaufgaben.
   www.hightech-forum.de
Pressekontakt:
Kontakt:
Stifterverband
Peggy Groß
T 030 322982-530
peggy.gross(at)stifterverband.de
Fraunhofer-Gesellschaft
Janis Eitner
T 089 1205-1350
janis.eitner(at)zv.fraunhofer.de
      
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Datum: 15.09.2016 - 15:04 Uhr
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