Nachhaltig angebauter Kakao schützt vor Kinderarbeit
Stärkung der afrikanischen Frauen im Fokus
(industrietreff) - sup.- Armut ist die hauptsächliche Ursache für gefährliche und missbräuchliche Kinderarbeit im Kakaoanbau. Im Mittelpunkt der Aktivitäten des "Forum Nachhaltiger Kakao" stehen deshalb nicht nur die Schonung sowie Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität in den Anbauregionen, sondern vor allem auch die Verbesserung der Lebensumstände der Kakaobauern. Einen ganz besonderen Stellenwert nimmt dabei die Stärkung der Frauen ein, denen eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen missbräuchliche Kinderarbeit zukommt.
Nach Informationen des "Forum Nachhaltiger Kakao", das von der Bundesregierung als Leuchtturmprojekt der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie 2016 ausgezeichnet worden ist, leisten Kakaobäuerinnen fast 50 Prozent der Arbeit im Kakaoanbau, erhalten jedoch nur einen geringen Teil des Einkommens dafür. Ihr Verdienst kommt aber nahezu vollständig der Familie zugute, vor allem für Ausgaben in Ernährung und Bildung der Kinder, während dies bei Männern nur für ca. 30 Prozent ihres Einkommens gilt.
"Um den Kindern helfen zu können, ist es notwendig, auch die Lebensbedingungen der Mütter zu verbessern", bestätigt Dominique Ouattara, die Frau des ivorischen Staatspräsidenten und Präsidentin der Organisation Children of Africa. Als größtes und für deutsche Importe wichtigstes Kakaoanbauland steht die Cote d"Ivoire (ehemals Elfenbeinküste, Westafrika) im internationalen Fokus. Die Abschaffung der missbräuchlichen Kinderarbeit ist ein wesentliches Anliegen der ivorischen Regierung, die hierzu die Einführung der Schulpflicht für Kinder ab sechs bis 16 Jahren verabschiedet hat, außerdem die strafrechtliche Verfolgung solcher Kinderarbeit forciert.
Mit dem Projekt "PRO-PLANTEURS", das von dem "Forum Nachhaltiger Kakao" gemeinsam mit der Bundesregierung sowie der ivorischen Regierung ins Leben gerufen wurde, werden rund 20.000 Kakaobauernfamilien der Cote d"Ivoire effektiv unterstützt, damit sie durch nachhaltige Anbaumethoden die Erträge und damit auch ihre wirtschaftliche Situation verbessern können.
Dank des umfassenden Engagements des im Jahr 2012 gegründeten Forums stammen mittlerweile 57 Prozent des von den Mitgliedern verwendeten Kakaos aus nachhaltig zertifizierten Anbaugebieten. Zum Vergleich: Noch im Jahr 2011 lag dieser Anteil lediglich bei drei Prozent. Bis zum Jahr 2020 strebt die Gemeinschaftsinitiative aus Vertretern der Süßwarenindustrie, des deutschen Lebensmittelhandels, standardsetzenden Vereinigungen (Fairtrade, Rainforest Alliance, UTZ Certified) sowie den Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), einen Marktanteil von 70 Prozent an. Mitglieder mit Vorreiterfunktion wie Ferrero, Lindt & Sprüngli oder Nestle wollen bis spätestens zu diesem Zeitpunkt bereits ausschließlich nachhaltig zertifizierten Kakao verwenden. Weitere Infos gibt es unter www.kakaoforum.de.
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Datum: 16.10.2017 - 11:05 Uhr
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