VDI warnt vor steigender Gefahr durch Antibiotika-Resistenzen
(ots) - Viele Antibiotika wirken nicht mehr, Bakterien 
entwickeln zunehmend Resistenzen. Die Folgen sind dramatisch. Jedes 
Jahr sterben in der EU Schätzungen zufolge 33.000 Menschen an 
resistenten Erregern. Wir brauchen also dringend neue Antibiotika. 
Doch neben der Entwicklung neuer Präparate braucht es aus Sicht des 
VDI zugleich sehr viel mehr Anstrengungen bei dem Verhindern einer 
Ausbreitung von Resistenzen.
   Resistente Bakterien und Wirkstoffe gelangen vor allem über das 
Abwasser kommunaler Kläranlagen sowie über Gülle und Gärreste aus 
Biogasanlagen in die Umwelt. Ein großes Problem: Denn resistente 
Keime können sich in der Umwelt vermehren und ihre Resistenzgene auf 
andere, und für den Menschen gefährliche Krankheitserreger, 
übertragen. Speziell an den genannten Hotspots müssen geeignete 
Behandlungsmethoden die Ausbreitung von Resistenzen reduzieren.
   Der VDI setzt sich dafür ein, dass vor allem die technische 
Entwicklung von effizienten Verfahren zur Entfernung von Antibiotika 
in Kläranlagen, Stallungen und bei Biogasanlagen stärker gefördert 
wird. Außerdem sollte bereits bei der Entwicklung neuer Antibiotika 
auch deren Abbau in der Umwelt mitgedacht werden. Denn je schneller 
sich ein Wirkstoff in der Umwelt abbaut, desto geringer ist sein 
Beitrag zur Verbreitung von Resistenzen.
   Einsatz von Antibiotika auf medizinisch notwendiges Maß reduzieren
   Über 90 Prozent der Atemwegsinfekte wie Erkältung, akute 
Bronchitis oder akute Sinusitis sind viraler Natur. Eine 
antibiotische Behandlung ist in diesen Fällen nicht wirksam und oft 
mit unangenehmen Nebenwirkungen verbunden. Neben einer besseren 
Aufklärung der Öffentlichkeit setzt sich der VDI insbesondere für die
Entwicklung von schnellen Diagnosetests ein, die die Unterscheidung 
zwischen viralen und bakteriellen Infektionen direkt in der 
Arztpraxis erlauben und unnötige Antibiotikagaben verhindern können.
   VDI sieht Politik in der Pflicht
   Immer mehr Pharmakonzerne haben in den vergangenen Jahren ihre 
Antibiotika-Forschung eingestellt. Niemand investiert schließlich in 
ein Produkt, das die Entwicklungskosten nicht decken kann. Der VDI 
fordert deshalb einen gesetzlichen europäischen Rahmen, der die 
Unternehmen in die Lage versetzt, Antibiotika-Forschung 
voranzutreiben.
   Der VDI veröffentlicht im Januar 2020 die Publikation 
"Lebensretter Antibiotika - Kampf gegen Resistenzen und Erforschung 
neuer Wirkstoffe", die konkrete Handlungsempfehlungen formuliert und 
technische Maßnahmen vorstellt.
   Fachlicher Ansprechpartner im VDI: 
   Dr. Martin Follmann 
   VDI VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences (TLS) 
   Telefon: +49 211 6214-320 
   E-Mail: follmann(at)vdi.de
   Der VDI - Sprecher, Gestalter, Netzwerker
   Die Faszination für Technik treibt uns voran: Seit 160 Jahren gibt
der VDI Verein Deutscher Ingenieure wichtige Impulse für neue 
Technologien und technische Lösungen für mehr Lebensqualität, eine 
bessere Umwelt und mehr Wohlstand. Mit rund 145.000 persönlichen 
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Deutschlands. Als Sprecher der Ingenieure und der Technik gestalten 
wir die Zukunft aktiv mit. Mehr als 12.000 ehrenamtliche Experten 
bearbeiten jedes Jahr neueste Erkenntnisse zur Förderung unseres 
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Datum: 19.09.2019 - 12:40 Uhr
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