Gemeinsame Pressemitteilung: Umweltverbände fordern von Energiekonzern Vattenfall: Keine Holzverbrennung in Kraftwerken
(ots) -
- Vattenfall plant Ausweitung der klima- und umweltschädlichen industriellen Holzverbrennung in Deutschland
- Wälder als wertvolle Ökosysteme geraten noch stärker unter Druck
- Umweltverbände fordern von Vattenfall: Ausstieg aus fossilen Energien und Holzverbrennung, Einstieg in echte Erneuerbare
Anlässlich der morgigen Jahreshauptversammlung von Vattenfall hat heute ein Bündnis aus Umweltverbänden gegen die geplante Ausweitung von Holzverbrennung in deutschen Kraftwerken protestiert. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), ROBIN WOOD, der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und das lokale Bündnis "Kohleausstieg Berlin" fordern den schwedischen Energiekonzern auf, die Umrüstungs- und Ausbaupläne für Kohlekraftwerke auf Holz- und Gasverbrennung sofort zu stoppen. Stattdessen solle der Konzern ausschließlich in erneuerbare Energien wie Wind oder Solar investieren. Die Aktion vor dem Berliner Kraftwerk in Moabit war Teil eines internationalen Protests: auch in den Niederlanden und in London fanden zeitgleich Aktionen statt.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Wälder sind unsere engsten Verbündeten, um die globale Erderhitzung und das Artensterben zu bekämpfen. Anstatt sie zu verbrennen, müssen sie geschützt und ihre Kohlenstoffspeicher erhalten und ausgebaut werden. Nur so und mit einem raschen Umstieg auf wirklich erneuerbare Energien können wir die Erderhitzung auf ein verträgliches Maß reduzieren. Vattenfall muss seine Pläne zur massenhaften Holzverfeuerung sofort stoppen - das eine Übel darf nicht durch ein anderes ersetzt werden."
Ronja Heise, Energiereferentin von ROBIN WOOD: "Für faule Ausreden ist keine Zeit mehr! Wir müssen unseren Energieverbrauch radikal senken und auf echte erneuerbare Wärme und Strom umsteigen. Studien zeigen, dass dies absolut machbar ist. Berlin könnte eine Modellstadt für erneuerbare Wärmeversorgung werden. Wer Holz oder fossiles Gas statt Kohle verbrennt, verlagert nur ein Problem auf das andere. Die Emissionen müssen jetzt sinken!"
Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU: "Die Verbrennung von Holz zur Energiegewinnung stößt nicht weniger Kohlendioxid aus als Kohle. Uns bleiben nur noch Jahre, nicht Jahrzehnte, um den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre drastisch zu reduzieren. Dafür braucht es einen raschen Ausstieg aus allen kohlenstoffreichen Brennstoffen und das sind neben den fossilen Brennstoffen auch Holzbiomasse und Abfall. Es ist Zeit für emissionsfreie Technologien, die Klima und natürliche Lebensgrundlagen schützen."
Hintergrund:
Vattenfall setzt derzeit in den Niederlanden, Schweden und in Deutschland auf die industrielle Holzverbrennung. Allein in Berlin soll sie bis 2027 auf 450.000 Tonnen erhöht werden - im Vergleich zum derzeitigen Stand wäre das eine Verfünffachung. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass Stammholz aus ausgewachsenen Bäumen verbrannt wird.
Die direkte energetische Nutzung von Holz sorgt dafür, dass der Holzeinschlag in Europa stark zugenommen hat und sich so die natürliche CO2-Senkenleistung der Wälder verringert. Statt Holz zu verfeuern, sollte es entweder zum Biodiversitäts- und Klimaschutz im Ökosystem Wald verbleiben oder stofflich, zum Beispiel als Bau- oder Dämmstoff, genutzt werden. Nur so bleibt klimaschädliches CO2 für einen möglichst langen Zeitraum im Holz gebunden.
Links:
- Offener Brief an Vattenfall und Pressefotos der Aktion: http://l.duh.de/p220427
- Petition von ROBIN WOOD, der Deutschen Umwelthilfe und Peter Wohlleben "Keine Büsche und Bäume in Großkraftwerken verfeuern!" https://www.change.org/kein-Holz-für-deutsche-Großkraftwerke (https://www.change.org/kein-Holz-f%C3%BCr-deutsche-Gro%C3%9Fkraftwerke)
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner(at)duh.de
Ute Bertrand, Pressesprecherin ROBIN WOOD
0171 835 95 15, presse(at)robinwood.de
Michaela Kruse, Campaignerin Energie und Kohleausstieg NABU
0162 2953083, Michaela.Kruse(at)nabu.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse(at)duh.de
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Datum: 27.04.2022 - 12:29 Uhr
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