Alles Nano ? oder was?
Alles Nano ? oder was?
(pressrelations) - Pünktlich zur Jahrestagung des Öko-Instituts: Machbarkeit eines Nano-Produktregisters aufgezeigt / 30. Geburtstag des Öko-Institut in Darmstadt
Ein Register für Nanoprodukte, die in Deutschland hergestellt oder in Verkehr gebracht werden, ist rechtlich machbar und realisierbar. Zu diesem Schluss kommt eine Machbarkeitsstudie des Öko-Instituts, die pünktlich zur Jahrestagung des Instituts veröffentlicht wird. "Ein Verzeichnis, das Aufschluss über die Verwendung von Nanomaterialien in einzelnen Produkten gibt, schafft Transparenz und gewährleistet Risikovorsorge", erklärt Andreas Hermann, Umweltrechtexperte und Nanotechnologiespezialist am Öko-Institut.
Diese Studie und weitere Untersuchungen des Öko-Instituts zu Chancen und Risiken der Nanotechnologie diskutieren WissenschaftlerInnen im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung des Instituts am 14. September 2010. Unter der Überschrift "Nanotechnologien: Chancen für die Nachhaltigkeit?" erörtern sie mit Experten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, welchen Beitrag nanotechnologische Produkte zu den Zielen der Nachhaltigkeit insbesondere zum Ressourcen- und Klimaschutz leisten. Wie nachhaltig Nanoprodukte und -materialien selbst sind und welche Formen der gesetzlichen Regulierung es möglicherweise braucht, sind weitere Arbeitsschwerpunkte der Jahrestagung.
Bei der Debatte um Nanomaterialien, ihren Möglichkeiten, Nutzen und Risiken wird regelmäßig die Frage gestellt, welche Produkte Nanomaterialien enthalten. Eine verlässliche Antwort kann darauf bislang nicht gegeben werden, da eine allgemeine, rechtsverbindliche Definition von Nanomaterialien nicht existiert und explizite Informations- oder Kennzeichnungspflichten weitestgehend fehlen. Aufbauend auf der Analyse der rechtlichen Anforderungen an die Herstellung und die Vermarktung von Nanoprodukten in Deutschland, haben die Wissenschaftler des Öko-Institut ein gestuftes Verfahren zur Registrierung von Nanomaterialien vom Ausgangsmaterial bis zum Endprodukt erarbeitet. Der Regelungsvorschlag des Öko-Instituts soll eine staatliche Stelle in die Lage versetzen, sowohl die Hersteller als auch die von ihnen in Verkehr gebrachten Produkte sowie die darin enthaltenen Nanomaterialien eindeutig identifizieren zu können. Im Sinne des Vorsorgeprinzips können dann mögliche Belastungen für die Umwelt oder Menschen besser abschätzt werden und die Hersteller frühzeitig über auftretende Probleme mit den Produkten informiert werden.
"Nanoprodukte müssen sich die Frage gefallen lassen, wie nachhaltig sie tatsächlich sind und welchen konkreten Nutzen sie für den Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz haben", fasst Martin Möller, Wissenschaftler am Öko-Institut mit Blick auf Nachhaltigkeitsthemen, zusammen. "Nur wenn die positiven Beiträge zu den Nachhaltigkeitszielen klar erkennbar werden, werden sich Nanotechnologie-Unternehmen künftig dauerhaft erfolgreich am Markt behaupten können."
Gleichzeitig feiert das Öko-Institut in Darmstadt heute sein 30-jähriges Bestehen. Gegründet im September 1980, forschen die WissenschaftlerInnen am Standort Darmstadt vor allem zu den Themen Energie und Klimaschutz, zu Sicherheit von Nuklearanlagen und zu der Endlagerung von radioaktiven Abfällen und begleiten zahlreiche Projekte aus umweltrechtlicher Sicht. Highlights der Arbeit waren dabei die Untersuchungen zur nuklearen Sicherheit in den Anfangsjahren, über Informationsbereitstellung während des Reaktorunfalls in Tschernobyl, die fachliche Begleitung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und zuletzt das Umwelt-Konzept für die Fußball-Weltmeisterschaft oder die Forschung zu nachhaltigem Ressourcenmanagement.
"In den 30 Jahren unserer wissenschaftlichen Arbeit war es uns immer besonders wichtig, mit allen Seiten zu sprechen", erläutert Michael Sailer, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts und ehemals Leiter des Büros in Darmstadt. "Das heißt, dass wir wissenschaftliche Forschungsergebnisse als Bewertungsgrundlage für Politik, Wirtschaft und gesellschaftliche Gruppen bereitstellen. Mit diesem einheitlichen Wissensstand können politische und wirtschaftliche Entscheidungen unter Umweltgesichtspunkten transparent und nachvollziehbar erfolgen."
Ansprechpartner:
Michael Sailer
Sprecher der Geschäftsführung
Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt
Telefon: +49 6151 8191-120
E-Mail: m.sailer(at)oeko.de
Zum Nano-Produktregister und rechtlichen Bewertungen:
Andreas Hermann
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutsbereichs Umweltrecht Governance
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Telefon: +49 30 405085-324
E-Mail: a.hermann(at)oeko.de
Zum Thema Nachhaltigkeit der Nanotechnologie:
Martin Möller
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutsbereichs Produkte Stoffströme
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Telefon: +49 761 45295-56
E-Mail: m.moeller(at)oeko.de
Kontakt Pressestelle:
Tel.: +49 761 452 95-22
Fax: +49 761 452 95-88
E-Mail: presse(at)oeko.de
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Datum: 13.09.2010 - 18:16 Uhr
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