NGO begrüßen Forderung von Unternehmen nach 30%-Klimaziel der EU / Verbände: Wichtiges Signal für Klimaverhandlungen europaweit und international
(ots) - Gemeinsame Presseerklärung von Brot für die Welt,
Germanwatch, Greenpeace, Oxfam, WWF.
Die Forderung namhafter Unternehmen nach einem ehrgeizigeren
Klimaziel der EU ist von Umwelt- und Entwicklungsverbänden
nachdrücklich begrüßt worden. "Die Erklärung der Unternehmen ist ein
wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Klimaschutz in Europa",
erklärte Stefan Krug von Greenpeace im Namen von "Brot für die Welt",
Germanwatch, Greenpeace, Oxfam und WWF heute in Berlin.
In einem Grundsatzpapier der "2 Grad-Initiative" fordern zwölf
Unternehmen, dass die EU ihre CO2-Emissionen bis 2020 um 30 Prozent
gegenüber 1990 reduzieren sollte, unabhängig von den
Klimaschutzzielen anderer Staaten. Zu den Unterzeichnern zählen unter
anderem die Vorstandsvorsitzenden von EnBW, Vattenfall Europe, EWE,
Deutsche Bahn, Deutsche Telekom, Otto-Group, Burda und Puma.
Unternehmen sind weiter als der BDI
Bisher hat die EU ein Emissions-Minderungsziel von 20 Prozent und
will dies nur dann auf 30 Prozent anheben, wenn sich andere
Industriestaaten und Schwellenländer vergleichbare Ziele setzen. Der
Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hält eine Anhebung des
EU-Klimazieles bisher für "kontraproduktiv" und behauptet, dies werde
von der deutschen Wirtschaft abgelehnt. "Die Erklärung der
2-Grad-Initiative zeigt, dass viele Unternehmen schon viel weiter
sind als der BDI. Sie haben begriffen, dass ambitionierter
Klimaschutz nicht nur dringend nötig ist, sondern auch enorme
wirtschaftliche Chancen bietet", so Krug.
Die Unternehmen fordern außerdem verbindliche
Reduktionsverpflichtungen für Verkehr und Landwirtschaft, den Ausbau
von Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Energienetzen, den
Abbau von Subventionen für fossile Energien, zusätzliche Mittel für
den internationalen Klimaschutz und viele weitere Maßnahmen.
Deutschland und Europa müssten beim Klimaschutz "als Vorbilder auf
internationaler Ebene vorangehen", heißt es in der Erklärung.
"Die Erklärung der Unternehmen ist ein wegweisendes Signal für die
Beratungen der EU über die Anhebung des europäischen Klimaziels",
unterstreicht Regine Günther vom WWF. Beim gestrigen EU-Umweltrat
konnten die Umweltminister hierüber keine Einigung erzielen. Morgen
befasst sich das EU-Parlament mit dem "Energie-Fahrplan 2050" der
EU-Kommission. "Wir appellieren an die Parlamentarier, die Signale
aus der Wirtschaft ernst zu nehmen und sich für die Anhebung des
EU-Klimaziels auf 30 Prozent einzusetzen. Ein solches Ziel wäre auch
wichtig für die UN-Klimaverhandlungen, die auch deshalb nicht
vorankommen, weil die Industrieländer keine ausreichenden Klimaziele
vorlegen. Die EU könnte hier ihrer früheren Führungsrolle wieder
gerecht werden", so Günther.
Für Rückfragen: Thomas Hirsch /Brot für die Welt (0172 625 92 07),
Christoph Bals /Germanwatch (0174-327 5669), Stefan Krug /Greenpeace
(0171-8780 836), Jan Kowalzig/ Oxfam (0177-4917135), Regine Günther
/WWF (0151 1885 49 23). Internet: Grundsatzpapier der
2-Grad-Initiative (www.initiative2grad.de), Hintergrundpapier "Zehn
gute Gründe für 30 Prozent"
(www.germanwatch.org/klima/zehn-gruende.htm).
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Datum: 22.06.2011 - 12:36 Uhr
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