Greenpeace: Rückschlag für den Klimaschutz in Durban
(ots) - Die 17. UN-Klimakonferenz wirft den 
internationalen Klimaschutz nach Auffassung von Greenpeace zurück. 
Weder die Beschlüsse zum Kyoto-Protokoll noch der Fahrplan für ein 
neues weltweites Klimaabkommen  sind ausreichend, um die 
Klimaerwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. "Angesichts des 
schwierigen Verhandlungsverlaufes wäre es besser gewesen, die 
Klimakonferenz hätte keine Beschlüsse gefasst, sondern im neuen Jahr 
so lange weiter verhandelt, bis ein wirklich gutes Ergebnis erzielt 
worden wäre", sagt Martin Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik 
von Greenpeace. Er hat die zweiwöchigen Verhandlungen als Beobachter 
begleitet.
   Klimaabkommen kaum rechtsverbindlich
   Anders als von der EU angestrebt, wird das künftige globale 
Klimaabkommen, das bis 2015 ausgehandelt sein und ab 2020 in Kraft 
treten soll, kaum rechtlich bindend sein. "Die Staatengemeinschaft 
ist den Menschen einmal mehr eine Antwort auf die dringend zu lösende
Klimafrage schuldig geblieben. Mit einem solch schwachen Klimavertrag
wird das 2-Grad-Ziel nicht zu erreichen sein", sagt Kaiser. Auf Druck
von den USA und Indien einigte sich die Konferenz auf eine 
Kompromisslösung. Völlig ungeklärt blieb in Durban, um wie viel die 
großen Staaten ihre CO2-Emissionen in den kommenden Jahren reduzieren
wollen.  "Mit diesem Fahrplan für ein Weltklimaabkommen werden sich 
Blockierer wie die USA, aber auch die großen Schwellenländer wie 
China und Indien  aus der Verantwortung ziehen können", so Kaiser. 
"Die Staaten hatten in Durban nicht den Mut, die Zukunft der Menschen
über ihre nationalen Interessen und die Interessen der Öl-und 
Kohleindustrie zu stellen."
   Kyoto II schwach
   Zwar sieht das Beschlusspaket auch eine zweite 
Verpflichtungsperiode für das im Jahr 2012 auslaufende 
Kyoto-Protokoll vor, beantwortet jedoch nicht die entscheidenden 
Fragen: Es wurde nicht festgelegt, ob das Protokoll fünf oder acht 
Jahre gelten soll und ob die zahlreichen Schlupflöcher, die das 
bisherige Kyoto-Protokoll abschwächten, künftig geschlossen werden.
   Finanzierung nicht geklärt
   Thema der Debatten war auch die Finanzierung von Klimaschutz in 
Entwicklungsländern und deren Anpassung an den Klimawandel. Woher die
geplanten Milliardensummen für diesen Fond kommen sollen, wurde auch 
in Durban wieder nicht geklärt. "Von der Dringlichkeit der Klimakrise
war in den klimatisierten Verhandlungsräumen nichts zu spüren, obwohl
Afrika vom Klimawandel schon heute stark betroffen ist", kommentiert 
Kaiser. "Mit diesen Beschlüssen steuern wir weiter auf eine Welt von 
vier bis sechs Grad Erwärmung zu." Bereits eine durchschnittliche 
Erwärmung von zwei Grad global würden für viele Länder Afrikas vier 
Grad oder mehr bedeuten.
   Achtung Redaktionen: Sie erreichen Martin Kaiser (Leiter 
Internationale Klimapolitik) und Stefan Krug (Leiter politische 
Vertretung) in Durban. Anfragen bitte an Michelle Bayona, 
Pressesprecherin: Tel. 0176-18188001. Hintergründe von Martin Kaiser 
über Twitter (twitter.com/martinkaisergp) und Blog (gpurl.de/durban).
      
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Datum: 11.12.2011 - 08:22 Uhr
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