Technology Reviewüber die Nutzung von Kohlehaldenwärme / Heizen mit der Halde
(ots) - In vielen Abraumhalden deutscher Kohlezechen
schwelen seit Jahrzehnten Brände, allein im Ruhrgebiet sind es sieben
Halden. Forscher vom Institut für Geotechnik der RWTH Aachen wollen
diese als Energiequelle anzapfen - ganz ohne tiefe Bohrungen und
Wärmepumpen wie bei herkömmlicher Geothermie, schreibt das Magazin
Technology Review in seiner aktuellen Januar-Ausgabe.
Sylvia Kürten und ihr Team vom Institut für Geotechnik trieben bis
zu 25 Meter tiefe Bohrungen in eine seit 1943 brennende Kohlehalde im
westlichen Ruhrgebiet. Dabei stießen sie auf Temperaturen zwischen 60
und 430 Grad. "Der Anteil der Restkohle beträgt in dieser Halde etwa
zehn Prozent", erklärt Sylvia Kürten. "Sie wird wahrscheinlich noch
Jahrzehnte brennen." Um die Wärme zu nutzen, verlegten die Forscher
drei Erdsonden in die Halde, die über einen geschlossenen
Wasserkreislauf rund acht Kilowatt Wärmeleistung liefern, genug, um
ein Einfamilienhaus zu heizen. Der Betreiber der Halde will das
System zum Heizen einzelner Bürogebäude auf dem Gelände nutzen.
Die Schwelbrände sind allerdings für Fernwärme oder Stromerzeugung
kaum geeignet, da sie nicht zuverlässig genug die benötigte
Wassertemperatur von 120 Grad liefern. Trotzdem könnte das Verfahren
schnell Nachahmer finden: Weltweit geht die Zahl der glimmenden
Kohlehalden und Mülldeponien in die Tausende.
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Datum: 22.12.2011 - 15:00 Uhr
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