Todesserie bei Zirkuselefanten geht weiter ? Deutscher Tierschutzbund ruft zu Boykott von Zirkusvorstellungen auf
Todesserie bei Zirkuselefanten geht weiter - Deutscher Tierschutzbund ruft zu Boykott von Zirkusvorstellungen auf
(pressrelations) -
Erneut ist ein Zirkuselefant verstorben und erneut wurde diese Meldung unter Verschluss gehalten. Wie schon beim letzten Todesfall der Elefantenkuh Sandrin von Zirkus Krone wurde auch hier versucht, den Vorfall zu verschweigen. Der afrikanische Elefantenbulle Rambo des Zirkus Atlas starb unterschiedlichen Quellen zufolge offenbar bereits Anfang Juli. Skandalös: Das Unternehmen, welches derzeit in der Nähe von Trier gastiert, wollte offenbar nach dem Tod des Tieres auch noch dessen Stoßzähne veräußern. Angesichts der Todesserie von mindestens 7 toten Zirkuselefanten in den letzten 12 Monaten, ruft der Deutsche Tierschutzbund zu einem Boykott von Zirkussen mit Wildtiernummern auf.
Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, reagiert empört: "Wie viele Elefanten müssen noch elend zugrunde gehen? Wann handelt die Politik endlich? Dass man hier scheinbar auch noch einen letzten Profit aus dieser toten Kreatur schlagen wollte, macht das geringe Interesse am Tier nur noch deutlicher. Wir brauchen ein Wildtierverbot - ohne Kompromisse." Für Schröder steht vor allem die Bundesregierung in der Pflicht, das vom Bundesrat im vergangenen November geforderte Wildtierverbot umgehend umzusetzen. Aber auch die Öffentlichkeit müsse ihren Teil dazu beitragen und Zirkusse mit Wildtiernummern im Programm, insbesondere mit Elefanten, boykottieren. "Jeder Zirkus, der Wildtiere unter seiner Kuppel quält, darf nicht besucht werden. Uneingeschränkt empfehlenswert sind Unternehmen komplett ohne Tiere, denn sie bieten in jedem Fall Freude ohne Tierleid", so Schröder abschließend.
Nach "Mausi", "Maya", "Colonel Joe" und "Sandrin" ist Bulle "Rambo" bereits mindestens das fünfte Opfer der Zirkusindustrie in diesem Jahr. Der Deutsche Tierschutzbund vermutet allerdings noch weitere Fälle. "Rambo" wurde nur knapp 30 Jahre alt und bot seit Jahren ein Bild des Jammers. Dennoch musste das Tier weiter in der Manege auftreten.
Zirkuselefanten fristen auch heute noch ein trauriges Dasein: Ohne Möglichkeit arteigene Verhaltensweisen auszuleben, ohne ausreichende Sozialkontakte zu anderen Elefanten, ohne artgerechte Ernährung und mit dem ständigen Zwang, unnatürliche Mätzchen in der Manege zu zeigen. Diese gelingen nur mit dem Einsatz von "Hilfsmitteln" wie etwa Stöcken und Elefantenhaken, was bereits mehrfach von Tierschützern dokumentiert wurde. Viele Tiere stehen auch heute noch stundenlang in Ketten und zeigen daher erhebliche Verhaltensstörungen. Nach Recherchen des Deutschen Tierschutzbundes und anderer Tierschutzorganisationen sind allein seit 1997 über 30 Elefanten in deutschen Zirkussen frühzeitig verstorben, die jüngsten erreichten nicht einmal ein Alter von 20 Jahren. Nicht wenige Tiere mussten aufgrund ihres desolaten körperlichen Zustands eingeschläfert werden.
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Datum: 22.08.2012 - 17:00 Uhr
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