Schmutziges Palmöl made in Kamerun
Schmutziges Palmöl made in Kamerun
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WWF kritisiert geplante Plantage in Zentralafrika des Unternehmens Herakles
Der US amerikanische Palmölproduzent Herakles und seine Tochterfirma Sustainable Oil Cameroon sind aus dem RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) ausgetreten. Der Austritt der Unternehmensgruppe ist eine Reaktion auf Beschwerden des WWF Kamerun und acht weiterer NGOs und internationaler Experten gegen eine geplante Ölpalmplantage in Kamerun. Dort sollen rund 70.000 Hektar Wald inmitten von vier Schutzgebieten den Kettensägen zum Opfer fallen. Durch die Beschwerde hatte der RSPO Herakles vorerst weitere Aktivitäten wie Rodungen untersagt. "Offenbar will das Unternehmen die Plantage jetzt ohne Rücksicht auf ökologische und soziale Verluste vorantreiben", so die Einschätzung von Ilka Petersen, Referentin für Agrarrohstoffe beim WWF Deutschland. "Herakles ist zwar damit gescheitert, den RSPO als Deckmantel für seine Aktivitäten zu nutzen, aber leider ist damit die Gefahr für den Regenwald nicht gebannt."
Das von der Plantage betroffene Gebiet gehört zu den ökologisch wertvollsten Gebieten der Erde. Hier leben bedrohte Tiere wie Schimpansen, Waldelefanten, Wildkatzen und Stummelaffen. Der WWF hat mit Hilfe von Satellitenaufnahmen mindestens die Hälfte der Konzession als weitestgehend intakten Wald identifiziert, der als wichtige ökologische Pufferzone und Korridor für die umgebenden Schutzgebiete sowie als Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung dient. Johannes Kirchgatter, Afrikareferent beim WWF Deutschland kündigt an, mit den Gemeinden vor Ort und anderen Organisationen weiter massiv gegen die Errichtung der Plantage in diesem artenreichen Wald zu kämpfen. "Wir hoffen, dass die Regierung in Kamerun Herakles nicht erlaubt, ohne die Zustimmung der lokalen Bevölkerung und die Bewertung der biologischen Risiken mit dem Projekt fortzufahren."
Sollte dies nicht der Fall sein, wird der WWF auch Klagen vor kamerunischen Gerichten unterstützen. Die Wälder Afrikas stehen unter enormen Druck. Nachdem in Indonesien und Malaysia bereits auf einer Fläche von mehr als zehn Millionen Hektar Ölpalmen wachsen, suchen die Produzenten jetzt nach Flächen in Afrika, um ihre Produktion auszuweiten.
Der WWF wird weiter nach alternativen, umweltfreundlicheren Nutzungen für das Gebiet suchen und warnt potenzielle Investoren, darunter auch mögliche Geldgeber aus Deutschland, davor, einen ungezügelten Palmölboom in Afrika finanziell zu unterstützen. "Investitionen in Projekte, die nicht einmal die Regeln des RSPO als Mindeststandards erfüllen, müssen tabu sein", so die WWF-Forderung.
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Jörn Ehlers
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joern.ehlers(at)wwf.de
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Datum: 05.09.2012 - 18:01 Uhr
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