Antibiotika-Novelle der Bundesregierung: Am Problem vorbei
Antibiotika-Novelle der Bundesregierung: Am Problem vorbei
(pressrelations) -
Am Mittwoch (19.9.) legt die Bundesregierung eine Gesetzesnovelle vor, mit deren Hilfe für weniger Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung gesorgt werden soll. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes ist dringender Handlungsbedarf gegeben, doch der Regierungsentwurf bleibt mangelhaft. Der Verband betont, dass es beim Antibiotika-Einsatz in der Landwirtschaft nicht um eine Medikamentenfrage, sondern um eine Systemfrage geht. Es braucht in der Tierhaltung kleinere Bestände, geringere Besatzdichten und tiergerechte Ausgestaltung der Haltung. Denn nur so kann unter anderem der Stress reduziert werden, der zusammen mit anderen Faktoren nachweislich die Anfälligkeit für Erkrankungen erhöht. Die Intensivhaltung der Tiere in der Landwirtschaft bedingt systemimmanent den flächendeckenden Einsatz von Antibiotika: Prophylaktisch und zudem zur Wachstumssteigerung.
"Die Haltung der Tiere auf engstem Raum unter hohen Besatzdichten ist ohne hohen Medikamenteneinsatz praktisch nicht möglich. Daher geht es bei der Frage Antibiotika nicht um eine Medikamentenfrage, sondern um eine Systemfrage. Dieser Frage aber weicht die Bundesregierung erneut aus, wie schon bei den Änderungen zum Tierschutzgesetz. Die systemimmanenten Ursachen und die Zusammenhänge von Tierleid und dem Auftreten von Krankheiten in der Intensivhaltung werden ignoriert", kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Die nachgewiesenen Belastungen mit Antibiotika bei Geflügel sind ein deutliches Signal, wie sehr die Tiere in Intensivhaltungen belastet sind und leiden. Es belegt auch, wie eng die Fragen von Tierschutz mit Verbraucherschutz zusammenhängen, so Schröder weiter.
Vielfach werden, obwohl eigentlich verboten, wohl prophylaktisch Medikamente verabreicht. Zum einen ist bekannt, dass die Tiere zusammengepfercht in riesigen Tierhaltungsanlagen wegen des stark beanspruchten Immunsystems die kurze Mastdauer sonst nicht überstehen. Zusätzlich werden Tiere unterschiedlichster Herkunft zusammen eingestallt, was wiederum ein erhöhtes Infektionsrisiko bedeutet. Das Problem ist aber nicht nur der enorme Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung. Die Folgen für den Menschen sind ebenfalls noch kaum abzusehen und könnten gravierende Formen annehmen. So ist die Gefahr gegeben, dass Antibiotika-Resistenzen auch vom Tier auf den Verbraucher übertragen werden können.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Telefon: +49-(0)228-60496-24
Telefax: +49-(0)228-60496-41
Mail: presse(at)tierschutzbund.de
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 18.09.2012 - 14:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 723813
Anzahl Zeichen: 0
pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen
Diese HerstellerNews wurde bisher 725 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Antibiotika-Novelle der Bundesregierung: Am Problem vorbei
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
(Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Umweltschutz 2.0 in der Industrie: was alles möglich ist ...
Das jährliche Aufkommen an Abfall ist in den europäischen Ländern auf einem sehr hohen Niveau: Mehr als zwei Milliarden Tonnen sind es jährlich allein in der EU. Wichtig sind daher die Vermeidung oder zumindest Minimierung von Abfall und Optimier ...Clever Platz gespart: Wie auf Events, im Pausenraum und co. Platz auf kleinstem ...
Zu wenig Platz für die Gäste oder Mitarbeiter, das ist ein häufiges Problem bei vielen Partys, Veranstaltungen, im Pausenraum oder an anderen Orten. Doch es gibt auch für kleine Räumlichkeiten praktische Lösungen, wie Papphocker. Daneben sollte ...Flexibilität und Stil vereint: Innovative Büromöbel für dynamische Arbeitsum ...
Flexibilität und Stil vereint: Innovative Büromöbel für dynamische Arbeitsumgebungen Moderne Arbeitsumgebungen durchlaufen derzeit einen tiefgreifenden Wandel, der vor allem durch die Zunahme hybrider Arbeitsmodelle und flexibler Bürostrukturen ...Alle Meldungen von
Hybrid Power Solutions sichert sich Auftrag für saubere Energieanlagen im Wert von 600.000 $
Energiewirtschaftsgesetz§14a: Jetzt bares Geld sparen mit smarter Stromnutzung
First Phosphate reicht NI 43-101-konformen technischen Bericht zur ersten Mineralressourcenschätzung für seine Phosphatlagerstätte Bégin-Lamarche in der Region Saguenay-Lac-Saint-Jean in Quebec ein
Der Termin rückt näher - Die Woche der Wärmepumpe: einfach informieren
Polaris Renewable Energy Declares Quarterly Dividend