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VDE-Studie: Intelligente Netze machen Energiewende bezahlbar / VDE fordert mehr Systemdenken beim Ausbau von Smart Grids / Technologieverband präsentiert Papier zur Energieversorgung der Zukunft

ID: 755604

(ots) - Das Herzstück der Energiewende sind
Smart Grids. Sie können nicht nur die dezentralen Erzeuger komplett
mit einbeziehen, sondern passen den Netzbetrieb auch den
Verbrauchergewohnheiten an. Jeder Verbraucher kann seinen Strom dann
beziehen, wenn er am günstigsten ist.

Windräder können wegen der schwachen Netze nicht liefern. Strom
aus Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) wird nicht genutzt.
Energiespareffekte verpuffen, weil das Netz an die unregelmäßige
Erzeugung und den wechselnden Verbrauch von Strom nicht angepasst
ist. Ohne Automatisierung der Verteilnetze drohen Einspeise-Staus und
Netzinstabilität. Das macht die Energiewende nicht nur für alle
teurer. Dadurch werden auch keine Anreize zum Strom sparen gesetzt.
Darauf verwies der Verband der Elektrotechnik Elektronik und
Informationstechnik (VDE) in einem Papier zur Zukunft der
Energieversorgung.

Die aktuelle Debatte über die Energiewende geht dem VDE zufolge zu
einem großen Teil am Kern vorbei. Die zentrale Herausforderung
lautet: Umbau und Flexibilisierung des gesamten Systemdesigns mit den
Elementen Ausbau der Netzinfrastruktur, der Speicherkapazitäten und
des Kraftwerksparks. Das Herzstück sind Smart Grids, intelligente
Netze. Sie integrieren sämtliche Akteure auf dem Strommarkt durch das
Zusammenspiel von Erzeugung, Speicherung, Netzmanagement und
Verbrauch. Sie beziehen die Sparanstrengungen der Verbraucher ebenso
ein wie dezentrale kleine Energielieferanten und -speicherorte.

Heute schon beträgt der Überschuss an regenerativer und
KWK-Einspeisung bereits zehn Prozent der Gesamtmenge an Energie aus
erneuerbaren Quellen. Werden die Stromübertragungsnetze nicht zügig
ausgebaut, könnten den Berechnungen des VDE zufolge 2020 bis 20 und
2030 bis zu 45 Prozent erneuerbare Energie nicht genutzt werden. Da
der größte Teil des Leistungszubaus erneuerbarer Energiequellen bis




2020 zu erwarten ist, muss das Netz bereits zu diesem Zeitpunkt in
der Lage sein, mit vollständiger Lastdeckung durch die erneuerbaren
Energien umzugehen. Es gilt daher, innerhalb dieser Dekade ein
komplett neues integriertes Gesamtsystem vorzubereiten.

Deutschland hat laut einer Umfrage unter den 1.300
VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen, die besten Voraussetzungen
dafür, beim Thema Smart Grid voranzugehen. 80 Prozent der Befragten
sehen hier wichtige Standortchancen und 74 Prozent sehen Deutschland
an der Weltspitze. Auch in der Normung übernimmt Deutschland mit der
Deutschen Normungsroadmap "E-Energy / Smart Grid 2.0" von VDE|DKE
eine Vorreiterrolle. Es gilt, diese Expertise verstärkt für
Gesetzesinitiativen zu nutzen, um verlässliche rechtliche und
regulative Rahmenbedingungen zu schaffen.

Bereits heute nimmt die Anzahl der "Eingreif- und
Gefährdungs-Tage" zu, das Risiko größerer Störungen mit
überregionalen Auswirkungen wächst, und bereits Mini-Blackouts können
spannungssensitive Industrieprozesse empfindlich stören. Mit Blick
auf die Netzstabilität warnt der VDE davor, nach dem Motto "es
funktioniert doch" vorzugehen. Denn ab einem Anteil erneuerbarer
Energien an der Stromversorgung von 25 Prozent drohen zunehmend
Netzausfälle - mit unabsehbaren Folgen für die hochtechnisierte
deutsche Wirtschaft und Gesellschaft.

Beim Netzausbau fordert der VDE eine verstärkte EU-weite
Kooperation. Nach dem deutschen Netzentwicklungsplan 2012 müssten
rund 8.200 Trassenkilometer um- und ausgebaut werden. Bisher wurden
pro Jahr gerade einmal 20 Kilometer geschafft. Die Herausforderung
ist gewaltig, denn Europa braucht insgesamt rund 42.000 Kilometer
neue Trassen. Die Netze in den europäischen Ländern isoliert
voneinander ausbauen zu wollen, wäre sinnlos. Es sollte ein
europäischer Energiebinnenmarkt geschaffen werden, dem ein
gemeinsames Netz zum Transport und zur Speicherung von Energie zu
Grunde liegt. Der VDE empfiehlt daher, die Maßnahmen zur Energiewende
in eine gesamteuropäische Energiestrategie einzubetten.

Über den VDE:

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000
Studierende, 6.000 Young Professionals) und 1.100 Mitarbeitern einer
der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE
vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach.
VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs-
und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik,
Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die
Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln
der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und
Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte.
Die Technologiegebiete des VDE: Informationstechnik, Energietechnik,
Medizintechnik, Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie
Automation. Mehr Infos zum VDE unter: www.vde.com.



Pressekontakt:
Melanie Mora, Tel.: 069 6308461, melanie.mora(at)vde.com


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Datum: 05.11.2012 - 11:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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