Performance Management in der Supply Chain
Eine enge Kooperation und weitgehende Integration von Ausrüstern, 
Dienstleistern und Zulieferern gehört heute in vielen Branchen zum 
Alltag. Die Prozesskette aus Planung, Beschaffung, Her-stellung und 
Auslieferung gestaltet sich immer komplexer. Business Intelligence 
liefert Lösungen, um die Supply Chain Performance besser zu steuern 
und zu optimieren. 
(industrietreff) - Auslagerung an Lieferanten, vernetzte Fertigung und virtuelle 
Fabriken gelten als Königsweg für eine schlanke Produktion. In der 
Theorie produziert ein Unternehmen nichts mehr selbst. Fokussiert 
auf die Kundenorientierung oder einen vermuteten Bedarf werden 
Produkte entwickelt und man lässt sie extern fertigen. Das Ergebnis 
ist ein Unternehmen mit geringer Kapitalbindung und hoher 
Profitabilität – zumindest in den Simulationsmodellen der 
Wirtschaftstheoretiker. Sie entwickeln ausgeklügelte 
Netzwerkkonzepte und Betreibermodelle bis zur virtuellen Fabrik. 
Keinerlei Eigenfertigung ist das eine Extrem, das andere ist 100 
Prozent Eigenfertigung. Während Unternehmen ohne eigene 
Produktion durchaus anzutreffen sind, gibt es solche, die alles selbst 
fertigen nur in der Theorie. In der Realität schwankt der Anteil der 
Eigenfertigung von Branche zu Branche und in einzelnen 
Produktbereichen. Der Anteil der Eigenfertigung bei der Erstellung 
von Gütern und Dienstleistungen liegt oft weit unter 50 Prozent, bei 
einzelnen Produkten gar nur bei zehn Prozent. 
Je geringer die Fertigungstiefe, um so mehr Abstimmungsprozesse
Unternehmen aus dem Anlagen-, Automobil- oder Maschinenbau und 
einer Reihe weiterer Branchen stehen vor der Anforderung, detailliert 
den gesamten Prozess der Wertschöpfungskette zu steuern und zu 
koordinieren. Sie müssen in einem ersten Schritt alle involvierten 
internen und in einem zweiten Schritt die externen Datenquellen bei 
Geschäftspartnern und Lieferanten anzapfen, um eine vollständige 
360-Grad-Sicht der Aktivitäten in ihrer Wertschöpfungskette zu 
erhalten. Mit diesen Informationen ausgerüstet, können sie nahezu 
in Echtzeit Ineffizienzen aufdecken und kontinuierliche 
Verbesserungen an wichtigen Prozessen vornehmen, zum Beispiel bei 
dem Entwurf und der Konstruktion, den Materialien und der 
Bestandsverwaltung, der Produktion, der Qualitätskontrolle, der 
Lieferkettenausführung, der Nachfrageprognostizierung und der 
Planung sowie der Lieferantensuche und -verfolgung. Eines der 
mittelfristigen Ziele: die lückenlose Optimierung der gesamten 
Supply Chain vom Rohstoff über die Logistik bis zum Endkunden.
Supply Chain Management betrachtet dabei den gesamten Prozess, 
von Anfang bis zum Ende: Planung (Plan), Beschaffung (Source), 
Herstellung (Make), Lieferung (Deliver) und Rückgabe (Return). 
Genau dies sind auch die fünf Supply-Chain-Management-Prozesse 
wie sie die beiden US-Unternehmensberatungen PRTM (Pittiglio 
Rabin Todd & McGrath) und AMR in ihrem Mitte der 90er-Jahre 
entstandenen Supply-Chain-Operations-Reference-Model (SCOR) 
definiert haben. Die SCOR-Kennziffer „Perfect Order Fullfillment“ 
etwa beantwortet Fragen wie: Wurde zum vereinbarten Termin 
geliefert? War die Fracht vollständig? Ist die Qualität fehlerfrei? Ist 
das Produkt richtig konfiguriert? Ist die Dokumentation vollständig?
Business Intelligence als Steuerzentrale für SCM
Die zentralen betriebswirtschaftlichen Kennziffern gelten übrigens für 
alle Fertigungskonzepte, sei es bei der Lager-, Auftrags-, Projekt- 
oder Programmfertigung. Kennzeichnend für die Lagerfertigung: 
Kundenaufträge werden möglichst aus dem Lager bedient. Das gilt 
beispielsweise in weiten Teilen der Konsumgüterindustrie. Typisch 
für den Anlagen- und Maschinenbau ist die Produktion nach 
Kundenauftrag. Die Programmfertigung schließlich ist eine 
Mischform aus Lager- und Auftragsfertigung wie sie etwa der 
Automobilbau praktiziert. Eine auftragsneutrale Vorfertigung wird 
um eine kundenspezifische Endmontage (Ausstattung, Farbe, 
Zubehör etc.) ergänzt. 
Der Indikator „Perfect Order Fulfillment“ hilft Unternehmen, die 
internen und unternehmensübergreifenden Planungsschritte zu 
definieren. Daraus abgeleitete Indices beschreiben die erforderliche 
Konfiguration für die Analyse und Evaluation von Kennzahlen wie 
Durchlaufzeiten der Auftragsausführung, Kapazitätsauslastung, 
Prognosegenauigkeit sowie Ressourcen- und Vorgangsdatenanalyse. 
All die dazu notwendigen Basisdaten werden am Entstehungsort mit 
einer Vielzahl betriebswirtschaftlicher Programme erfasst. Aber erst 
Business-Intelligence-Anwendungen machen die Daten in Form von 
KPIs (Key Perfor-mance Indicators) für das operative und 
strategische Management – und damit unternehmensweit für alle an 
den zentralen Prozessschritten Beteiligte – zugänglich. 
Data Governance und Stammdatenmanagement
Wichtige Ansätze dafür liefert Data Governance, ein Oberbegriff für 
Datenqualität, Data Compliance und Stammdatenmanagement. Die 
dazu benötigten Funktionen stellt beispielsweise iWay Software, eine 
Sparte von Information Builders, bereit. Data Governance umfasst 
alle Prozesse und Verfahren, um auf aktuelle, akkurate und 
konsistente Daten zugreifen zu können. Bei Data Governance geht es 
unter anderem um die Aspekte:
•Wer ist für die Daten verantwortlich: die IT-Abteilung, die 
Fachabteilung, der Data Steward einer Fachabteilung oder ein 
abteilungsübergreifendes Data-Governance-Komitee? 
•Welche Compliance-Anforderungen sind zu berücksichtigen? So 
müssen etwa die Materialdaten im Automobilbau für diverse 
gesetzliche Anforderungen unterschiedlich aufbereitet werden.
•Wer darf als Inhaber welcher Rollen in einem Unternehmen 
lesend auf welche Daten zugreifen? Wer darf Daten ändern? 
Data-Governance-Funktionen verhindern, dass überhaupt fehlerhafte 
Daten in Datenbanksysteme, und letztlich in Reports oder 
Auswertungen, einfließen können. Die Datenqualität ist der eine 
Punkt. Ergänzend dazu sorgt das Stammdatenmanagement anhand 
zuvor definierter Regeln für eine Konsolidierung umfangreicher 
Datenbestände. Zu klären ist hier etwa, wo Stammdaten abgelegt 
und verwaltet werden und wie ein konsistenter Zustand 
sichergestellt wird. 
Dabei geht es nicht nur um einen Abgleich der Stammdaten, 
sondern auch um betriebswirtschaftliche Definitionen, die in 
unterschiedlichen Fachbereichen manchmal verschieden gehandhabt 
werden. Wenn es keine einheitliche „Sprachregelung“ gibt, wird man 
auf keine vergleichbaren Kennzahlen kommen, die vom Vorstand, 
den Mitarbeitern in den Fachabteilungen, den IT-Fachkräften und 
immer häufiger auch von Geschäftspartnern und Lieferanten 
akzeptiert werden. Das Ziel: Unternehmenskritische Applikationen 
können ein-heitliche und konsistente Daten nutzen, die Eingang in 
die KPIs finden. 
Die internen KPIs sind der Anfang, denen die 
unternehmensübergreifende Betrachtung als zweiter Schritt folgen 
muss. Abgeleitet werden die KPIs aus der mittelfristigen 
Unternehmensplanung. Nur so ist eine wirksame wertbasierte 
Unternehmenssteuerung (Value Based Management) möglich, die 
sowohl die internen als auch die externen Performanceparameter 
umfasst. Das Entscheidende daran: Es muss einen geschlossenen 
Kreislauf zwischen strategischer Planung und operativer Umsetzung 
geben, kontrolliert in Form eines Soll-Ist-Vergleichs der in einer 
unternehmensübergreifenden Scorecard festgelegten KPIs. 
Unternehmensübergreifend deshalb, weil wesentliche Teile der Wert-
schöpfung von Lieferanten erbracht werden. Für einen reibungslosen 
Ablauf der Produktion ist es notwendig, dass die richtigen 
Materialien/Vorprodukte, in der richtigen Menge, von der richtigen 
Qualität, zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort vorhanden 
sind. Das gilt für Einzelteile, aber mehr noch für komplette Module 
und komplexe Systeme wie Fahrwerkskomponenten. 
Eine Lösung zur Überwachung von KPIs und Steuerung von 
Unternehmen bietet beispielsweise Information Builders mit seinem 
WebFOCUS Performance Management Framework (PMF). PMF 
ermöglicht Unternehmen, verschiedene Methoden zu nutzen, um 
Geschäftsstrategien zu definieren, grafisch abzubilden, Scorecards 
sowie Strategy Maps (Ursache-Wirkung-Diagramme) zu erstellen. 
Eine wichtige Anforderung an eine Lösung zur wertorientierten 
Unternehmensführung: Sie muss einfach zu bedienen und individuell 
anpassbar sein, und zwar so, dass Modifikationen auch von 
Fachanwendern ohne Hilfe der IT-Abteilung vorgenommen werden 
können. Eine leicht verständliche Datenvisualisierung, beispielsweise 
in Form eines Dashboards, vereinfacht das Verständnis der Bu-
sinessdaten auf allen Ebenen eines Unternehmens und hilft jedem, 
die Auswirkungen von Entscheidungen besser zu verstehen. Ganz 
entscheidend dabei sind Echtzeitdaten zur Lösung von Problemen, 
die nicht warten können. Kurzfristig geht es darum, unmittelbar 
nach Bekanntwerden auf nicht geplante Konstellationen wie fehlende 
Teile oder eine alternative Beschaffung reagieren zu können. Diese 
Einblicke in alle unternehmenskritischen Geschäftsprozesse schaffen 
Business-Intelligence-Lösungen mit den passenden 
Datenzugriffsmöglichkeiten.
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Datum: 14.12.2012 - 15:25 Uhr
Sprache: Deutsch
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