Beamter des US-Außenministeriums: Ukraine zukünftiger Energieumschlagplatz in Osteuropa
(ots) -
Die derzeit in der Ukraine durchgeführten Reformen könnten das
Land zu einer wichtigen Energiedrehscheibe in Osteuropa machen. Das
erklärte der Sonderbeauftragte und Koordinator für internationale
Energieangelegenheiten des US-Aussenministeriums, Carlos Pascual, bei
seinem Treffen mit dem Premierminister der Ukraine, Mykola Asarow.
Die Ukraine handele im Einklang mit den Massnahmen und Prioritäten
Europas, stellte der Beamte des US-Aussenministeriums fest.
Anlässlich des Treffens verwies Carlos Pascul auf die jüngsten
Verhandlungen und Vereinbarungen zwischen der Ukraine und den
weltweit führenden Energie- und Petrochemie-Unternehmen Shell und
Chevron. Dank dieser Zusammenarbeit könne die Ukraine in sieben bis
acht Jahren zusätzlich 25 Milliarden Kubikmeter Schiefergas jährlich
gewinnen, sagte er. Laut Pascual haben die USA die Produktion von
Schiefergas erheblich erhöht, weshalb sie auf die Einfuhr von
Kohlenwasserstoffen verzichten können. Die USA konnten ihre
Schiefergasproduktion von 1 % im Jahr 2005 auf 35 % der gesamten
Gasproduktion im Jahr 2012 erhöhen. Die Ukraine hingegen muss mit der
Erschliessung ihrer Schiefergasvorkommen, die nach US-Schätzungen mit
1,2 Billionen Kubikmeter Gas das drittgrösste Vorkommen in Europa
darstellen, erst noch beginnen.
Da die Ukraine der europäischen Integration verpflichtet bleibt,
wies Präsident Janukowitsch das Angebot Russlands, kostengünstigeres
Gas im Gegenzug für eine engere wirtschaftliche und politische
Zusammenarbeit mit den Nachbarländern zu erhalten, ab. Dies und die
hohen Preise für importiertes russisches Gas zwingen die Ukraine, in
die Erforschung der eigenen Erdgasvorkommen zu investieren, die
lokale Gasproduktion zu steigern, Massnahmen zur Verringerung des
inländischen Gasverbrauchs zu ergreifen und für die Diversifizierung
der Versorgungswege zu sorgen. Bemerkenswerterweise sank der
Gasverbrauch in ukrainischen Metallurgiefabriken 2012 im Vergleich zu
2011 mit fast 1,3 Milliarden Kubikmeter um ein Viertel.
In dem Bemühen, inländische Gasvorkommen zu erschliessen, arbeitet
die Ukraine mit globalen Energieunternehmen zusammen, die Gas in den
westlichen und östlichen Regionen der Ukraine sowie in den Tiefen des
Schwarzen Meeres fördern werden. Shell erhielt das Recht, ab Mai 2012
Gas im Yuzivske-Gasfeld in der Ostukraine zu fördern. Im August 2012
erhielten Shell, ExxonMobil, der rumänische Konzern OMV Petrom und
das ukrainische Staatsunternehmen Nadra die gemeinsamen Rechte zur
Erschliessung der Tiefseevorkommen im Schwarzen Meer.
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Datum: 05.02.2013 - 22:27 Uhr
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