Drei Viertel der Deutschen wollen Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht bremsen/ Greenpeace: Energiegipfel muss Votum der Bevölkerung berücksichtigen
(ots) - 75 Prozent der Deutschen fordern von
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen ungedrosselten Ausbau der
Erneuerbaren Energien. Sie lehnen die von der Bundesregierung
vorgeschlagene Strompreisbremse ab. Das ergab eine repräsentative
Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace. 87 Prozent der
Befragten verlangen zudem, dass sich die Industrie stärker an den
Kosten der Energiewende beteiligt. Für den heute zwischen
Bundesregierung und Bundesländern anberaumten Energiegipfel ruft
Greenpeace dazu auf, dieses Votum zu berücksichtigen. "Die von der
Regierung geplanten Maßnahmen provozieren einen Ausbaustopp der
Erneuerbaren Energien, ohne dass der Strompreis nennenswert sinken
würde", sagt Niklas Schinerl, Energie-Experte von Greenpeace. "Die
Menschen wollen aber die Energiewende ohne Verzögerung. Dabei muss
die Industrie stärker in die Verantwortung genommen werden."
Für die Meinungsumfrage wurden vom 11. bis 13. März 1005
Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland befragt. Nach den
Parteienpräferenzen betrachtet stimmten 81 Prozent der SPD-Anhänger
und 68 Prozent der CDU/CSU-Wähler der Aussage zu "Der Ausbau der
Erneuerbaren Energien sollte konsequent fortgesetzt werden". Nur 23
Prozent sagten "Der Ausbau der Erneuerbaren Energien sollte
gedrosselt werden." In einer zweiten Frage fordern 90 Prozent der
SPD-Anhänger und 86 Prozent der CDU/CSU-Sympathisanten "Die Industrie
sollte sich stärker an den Kosten der Energiewende beteiligen". Acht
Prozent meinen "Ich halte Ausnahmeregelungen bei den Stromkosten in
der jetzigen Form für richtig".
Einsparvorschläge der Regierung bleiben vage und unzureichend
Bundeskanzlerin Merkel will heute mit Bundesumweltminister Peter
Altmaier (CDU), Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und den
Ministerpräsidenten eine Strompreisbremse und den Umbau des
Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) beschließen. Die beabsichtigten
Maßnahmen gefährden jedoch nach Ansicht von Greenpeace den Erfolg der
Energiewende. Bereits im Herbst 2012 zeigte die unabhängige
Umweltschutzorganisation in einer Studie, dass sich der größte
Einspareffekt mit einem Abbau der zu weit gefassten
Industrieprivilegien erzielen ließe. Doch genau in diesem Bereich
bleiben die Reformvorschläge vage. Hinzu kommt, dass die im Entwurf
vorgelegten Einsparungen von rund 700 Millionen Euro unzureichend
sind. Vorschläge wie die Direktvermarktung haben keinen
Einspareffekt, drängen aber kleine Investoren vom Markt. Diese hätten
kaum noch Chancen auf Kredite für Investitionen. "Das Rückgrat der
Energiewende ist die breite Beteiligung der Bevölkerung am Ausbau der
Erneuerbaren Energien. Mit den Vorschlägen des Umweltministers wird
genau dies gebrochen", so Schinerl.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Niklas Schinerl, Tel. 0151-62820237, oder
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 33087. Die
komplette Umfrage finden Sie unter http://gpurl.de/K0tAr.
Greenpeace-Aktivisten werden ab 13 Uhr vor dem Bundeskanzleramt
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Datum: 21.03.2013 - 06:00 Uhr
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