Energiepolitische Konzepte in Süddeutschland
Regionale Energiekonferenz "Süddeutschland 2013"
15. Juli 2013, München http://bit.ly/energie-süd13
(ots) - 4. Juni 2013. Der Bayerische
Staatsminister Martin Zeil erklärt auf der Regionalen
Energiekonferenz "Süddeutschland 2013" am 15. Juli 2013 in München,
wie Bayern die Kapazitätslücke schließen will, die 2022 durch die
Abschaltung der Kernkraftwerke entstehen wird. Nach dem bayerischen
Energiekonzept soll Wasserkraft bis 2021 rund 17 Prozent, die
heimische Windkraft sechs bis zehn Prozent und die Photovoltaik über
16 Prozent des Stromverbrauchs in Bayern decken. Um diese Ziele zu
erreichen, muss die Erzeugung erneuerbarer Energien stärker in das
Versorgungssystem und in den Strommarkt eingegliedert werden.
"Hierzu sind intelligente Lösungen mit der geeigneten Kombination
von regenerativen Energien sowie mit angepasster Einbindung in das
örtliche Netz zu finden", erklärt Rüdiger Pötter, Leiter des
Fachbereichs Geothermie bei der Pöyry Deutschland GmbH, Partner der
Tagung. Es müssen Anreize geschaffen werden, damit Anlagenbetreiber
aktiv am Markt teilnehmen und zur Systemintegration beitragen.
Erneuerbare Energien sind auch ein Jobmaker: Laut einer Studie der
AGEE-Stat soll die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren
Energien bis 2020 auf circa 500.000 ansteigen. Verglichen mit 2008
sind das rund 230.000 Arbeitsplätze mehr.
Fusion am Bodensee
Die Neugründung "Stadtwerk am See" ist durch den Zusammenschluss
der Stadtwerke Überlingen (SWÜ) und der Technischen Werke
Friedrichshafen (TWF) entstanden. Wie die beiden
Vorgänger-Unternehmen ist auch dieses vollständig in kommunaler Hand
und die Kommunen der Region können sich am Stadtwerk beteiligen. Auch
von den Bürgern erhofft sich das neugegründete Unternehmen Rückhalt.
Bürger und Kunden sollen bei allen Projekten einbezogen werden und
können auch finanziell teilhaben. Alfred Müllner, Vorsitzender des
Stadtwerks am See, erklärt auf der Energiekonferenz, warum das
Miteinander wichtig für den Fortbestand von Stadtwerken ist und
welche Stolpersteine es in der Praxis gibt.
Kritische Netzsituationen
Laut des Monitoringberichts über Versorgungssicherheit hat es
"keine Hinweise auf akute Gefährdungen der Systemsicherheit aufgrund
prozessualer oder organisatorischer Schwachstellen gegeben". Dennoch
ist die Sorge groß, dass es zu Ausfällen kommen kann. Thomas Barth
(E.ON Bayern AG), Ministerialrat Robert Götz (Bayerische
Energieagentur Energie Innovativ) und Dr. Claus Gebhardt (Stadtwerke
Augsburg Holding GmbH) diskutieren über Probleme und
Lösungsmöglichkeiten bei der Versorgungssicherheit und der
Integration von erneuerbaren Energien.
Ausstieg aus der Atomenergie durch Gaskraftwerke Im nächsten
Energiekonzept der bayerischen Bundesregierung werde Erdgas ein
wichtiger Aspekt sein, wird Martin Zeil in der Süddeutschen Zeitung
zitiert. Durch Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke werden etwa 60
Prozent der verbrannten Energie tatsächlich für das Stromnetz
gewonnen. Kohle-, Atom- und Ölkraftwerke setzen die Energie nur zu
rund einem Drittel in Strom um. Welche Rolle Erdgas künftig im
Energiesystem spielen wird, weiß Oliver Hill (VNG Verbundnetz Gas
Aktiengesellschaft). Claus Obholzer (E.ON Gas Storage GmbH) berichtet
von der Versorgungssicherheit im Gasnetz und Zugängen zu
Energiespeichern in Österreich.
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