Jahresbilanz 2014: TÜV NORD GROUP mit Umsatz- und Renditebestmarken auf Zukunftskurs (FOTO)
(ots) -
- Konzern-Umsatz auf 1.089,5 Mio. Euro erhöht (plus 3,1 Prozent) -
Industriegeschäft wächst um 5,9 Prozent
- Zuwachs im Geschäftsbereich Mobilität um 2,1 Prozent
- Betriebsergebnis (EBIT) steigt auf 58,8 Mio. Euro (plus 34,6
Prozent)
- Ergebnisverwendung erneut für Altersversorgungswerke, die durch
Zinssenkungen am Kapitalmarkt belastet sind
Die TÜV NORD GROUP hat 2014 ein erfolgreiches Geschäftsjahr
absolviert und bei Umsatz und Betriebsergebnis neue Bestmarken
erzielt. "Alle Geschäftsbereiche haben positive Ergebnisse geliefert
und damit zu diesem guten Resultat beigetragen", sagte der
Vorsitzende des Vorstands, Guido Rettig, bei der
Bilanzpressekonferenz in Hannover. Für das laufende Jahr erwartet
Rettig einen soliden Geschäftsverlauf. Mit dem Strategieprozess
2020plus stellt sich der Konzern für die kommenden Jahre auf.
Motor für das erfolgreiche Geschäftsjahr war das
Industriegeschäft, das einen um 5,9 Prozent höheren Umsatz (503,7
Millionen Euro) gegenüber dem Vorjahr verbuchen konnte. Guido Rettig:
"Im Industriegeschäft haben wir unsere Stärken eindrucksvoll unter
Beweis gestellt. Großes Potenzial sehen wir im Bereich Engineering,
den wir zurzeit neu aufstellen. In diesem international stark
wachsenden Segment wollen wir mit dem Know-how unserer Ingenieure
mittelfristig deutlich größere Marktanteile erreichen."
Der Geschäftsbereich Mobilität entwickelte sich erfreulich und
konnte den Umsatz (304,9 Millionen Euro) um 2,1 Prozent steigern.
Dies gelang, obwohl eine gesetzliche Änderung bei der
Fahrzeug-Hauptuntersuchung (Wegfall der Rückdatierung) zu
Einnahmeverlusten in Millionenhöhe führte. "Mobilität bleibt eine
wichtige Säule unseres Geschäfts", sagte Guido Rettig. "Wir legen
jetzt den Fokus darauf, unsere Dienstleistungen rund um das Fahrzeug
bundesweit, aber auch in anderen Ländern anzubieten.
Vielversprechende Projekte in Europa, China und Südostasien befinden
sich in der Umsetzung."
Die zuletzt schwächer agierenden Geschäftsbereiche Rohstoffe
(Umsatz: 112,1 Millionen Euro) und Bildung (115,9 Millionen Euro)
haben sich stabilisiert und legten 2014 positive Kennzahlen vor. TÜV
NORD Akademie mit Bildungsangeboten für Fach- und Führungskräfte
sowie TÜV NORD Transfer (Qualifizerung und Vermittlung ehemaliger
Opel-Mitarbeiter in Bochum) trugen dazu maßgeblich bei. Im öffentlich
geförderten Weiterbildungsgeschäft zeigt die noch laufende
Restrukturierung erste Erfolge.
Der Geschäftsbereich Aerospace (Umsatz: 40,1 Millionen Euro) blieb
beim Umsatz 2014 unter dem Vorjahr. Grund dafür sind verschobene
Raumfahrtprojekte in Südamerika, China und Korea. Dank eines
erfreulichen Auftragsbestandes und erwarteter Aktivitäten der
Europäischen Raumfahrtagentur ESA für 2016 ist Aerospace gut
ausgelastet.
Die IT-Sparte wuchs. Die Unternehmenstochter TÜV
Informationstechnik (TÜViT) steigerte den Umsatz (12,8 Millionen
Euro) durch die hohe Kompetenz im Bereich der Informationssicherheit
um 12 Prozent.
Trotz Rekordzahlen - Weitere Verbesserung des Ergebnisses
angestrebt Finanzvorstand Elmar Legge betonte, dass der Vorstand
trotz der erreichten Bestmarken weiter intensiv an der Verbesserung
der Ergebnisse arbeiten werde. "Wir haben uns 2014 in den Märkten gut
behaupten können. Zusätzlich ist es gelungen, Einsparpotenziale zu
identifizieren und konzernweit Kosten zu senken. Dieser Prozess wird
2015 fortgesetzt. Wir setzen alles daran, unsere Renditen weiter zu
erhöhen und die erwirtschafteten Mittel zum Nutzen unserer Kunden zu
investieren." Legge fügte hinzu, dass erneut im Berichtsjahr ein
beträchtlicher Teil des Konzernergebnisses für die Absicherung der
betrieblichen Altersversorgung eingesetzt werden musste. Hintergrund
sind Belastungen der Altersversorgungswerke durch Zinsrückgänge am
Kapitalmarkt.
Gezielte M&A-Aktivitäten
Im vergangenen Jahr wurde das Dienstleistungsangebot mit Zukäufen
und Mehrheitsbeteiligungen gezielt ergänzt. Mit ACPRO (Asesoría y
Control en Protección Radiológica) hat der TÜV NORD-Konzern seine
Kompetenzen im Bereich Medizintechnik und Röntgendiagnostik
erweitert. Die in Barcelona ansässige Firma prüft Röntgengeräte sowie
nuklearmedizinische Anlagen und bildet Fachpersonal für
Strahlenschutz aus.
Mit der Akquisition des Unternehmens TÜV NORD Bautechnik (vormals
Germanischer Lloyd Bautechnik) in Hamburg wurde das technologische
Know-how im Aufgabenfeld Brandschutz für kerntechnische Anlagen
ausgebaut.
Darüber hinaus wurde die Firma WPL Werkstatt-Prüf-Labor in Moers
übernommen. Damit werden neue Leistungen im Bereich
mechanisch-technischer Prüfungen und in der Analysetechnik angeboten.
Internationales Geschäft ausgebaut
Der Anteil der außerhalb Deutschlands erbrachten Dienstleistungen
ist im Berichtsjahr erneut leicht auf 25,5 Prozent gestiegen (2013:
24,9 Prozent). In den europäischen Staaten zeichnete sich das
Industriegeschäft durch einen deutlichen Aufschwung aus. Der Umsatz
stieg auf 81,3 Millionen Euro (2013: 73,5 Millionen Euro). Neben der
allgemein besseren Auftragslage durch die wirtschaftliche Erholung in
vielen Staaten Europas konnten einige größere Aufträge gewonnen
werden, unter anderem in Spanien (Raffinerie-Inspektion), Schweden
(Kerntechnik) und in der Türkei (Bahntechnik). Auch in den Regionen
Indien, Greater China, Middle East, South East Asia und Americas
stieg der Umsatz moderat an.
Chancen von TTIP nutzen - Bewährte Normen und Standards erhalten
Die Erhöhung der weltweiten Warenströme führt zu einer stärkeren
Nachfrage von Zertifizierungen von Produkten und Prozessen. Die TÜV
NORD GROUP setzt sich weltweit für hohe Sicherheitsstandards und
Konformitätsbestimmungen ein. Sie unterstützt die Bemühungen für ein
Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten (TTIP, Transatlantic
Trade and Investment Partnership), um Handelshemmnisse abzubauen und
gemeinsam ein hohes Sicherheitsniveau umzusetzen. Guido Rettig: "In
der Industrie, vor allem aber bei den Verbrauchern, wird TTIP nur auf
Akzeptanz stoßen, wenn jahrzehntelang bewährte Normen,
Akkreditierungen und Regelungen in Europa beibehalten werden. Wir
haben gemeinsam mit den anderen TÜV-Unternehmen konkrete und
praktikable Vorschläge gemacht, um Produkt-, Gesundheits- und
Arbeitsschutzstandards zu erhalten. Wir sehen, dass unsere Position
in Brüssel immer mehr verstanden wird, und erwarten, dass sie in den
schwierigen Verhandlungen mit den amerikanischen Partnern zur Sprache
kommt."
Innovationen
Innovationen sind wesentliche Treiber für das Wachstum der TÜV
NORD GROUP. Mit der Initiative "Game Changer" hat der Konzern 2014 im
Industriebereich einen Schwerpunkt für neue Prüfmethoden gesetzt. So
werden speziell programmierte Datenbrillen für Aufzugsprüfungen
getestet, TÜV NORD-Drohnen könnten künftig die Inspektion von
Windenergieanlagen unterstützen. Prüfroboter werden in Zukunft mit
Leichtigkeit schwer zugängliche Rohrleitungen und Anlagen erreichen.
An diesen und weiteren Aktivitäten arbeiten TÜV NORD-Ingenieure
intensiv. Dazu wurde ein innovatives Analyseverfahren für die
Lebensdauer von Pipelines entwickelt. Im Mobilitätsbereich hat TÜV
NORD bereits jetzt eine zuverlässige Messmethode für die kommenden
CO2-Obergrenzen schwerer Nutzfahrzeuge zur Verfügung und stellt sich
mit der Einführung des HU-Adapters auf die weiter zunehmende
Digitalisierung in der Fahrzeugüberwachung ein.
Herausfordernder Geschäftsverlauf 2015 erwartet
Rettig und Legge erwarten trotz gedämpfter Prognosen für die
Weltwirtschaft einen soliden Geschäftsverlauf für das laufende Jahr.
Schwer abzuschätzen seien die Entwicklungen politisch-militärischer
Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die weiteren
Auswirkungen der griechischen Finanzkrise auf die Eurozone. Mit Blick
auf den Geschäftsbereich Rohstoffe äußerte sich Rettig besorgt über
die Situation in den zurückgehenden Rohstoffmärkten. Durch die
niedrigen Preise würden weltweit Projekte für Rohstofferkundungen
verschoben. Zudem hielten sich Kraftwerksbetreiber mit Investitionen
für die Modernisierung ihrer Anlagen zurück. Hier sei kurzfristig
keine Umkehr des Trends in Sicht, so Rettig.
Strategie 2020plus stellt die Weichen auf Zukunft
Mit der Strategie 2020plus positioniert sich die TÜV NORD GROUP
für die kommenden Jahre in der Spitzengruppe technischer
Dienstleistungs-konzerne. Grundlage ist die Überzeugung, dass die
globalen Megatrends die Arbeitsprozesse des Konzerns stark verändern
werden. Rettig: "Digitalisierung, demografischer Faktor,
Urbanisierung, vernetzte Mobilität und vor allem die Verschmelzung
von IT und Produktion in der Industrie 4.0 bedeuten weltweit neue
Anforderungen für unsere Ingenieure. Dafür stellen wir uns mit der
Strategie 2020plus auf. Unser Ziel ist es, unseren Kunden bis 2020
und darüber hinaus eine exzellente Dienstleistungsqualität zu bieten.
Daran richten wir unsere Arbeit aus."
Über die TÜV NORD GROUP
Die TÜV NORD GROUP ist mit rd. 10.000 Mitarbeitern einer der
größten technischen Dienstleister. Mit ihrer Beratungs-, Service- und
Prüfkompetenz ist sie weltweit in mehr als 70 Ländern aktiv. Zu den
Geschäftsbereichen gehören Industrie Service, Mobilität, Bildung,
Rohstoffe, Aerospace und IT. Mit Dienstleistungen in den Bereichen
Rohstoffe und Aerospace hat der Konzern ein Alleinstellungsmerkmal in
der gesamten Branche. Leitmotiv: "Excellence for your Business".
www.tuev-nord-group.com
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Datum: 25.03.2015 - 11:30 Uhr
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