Internationaler Fortbildungskongress pharmacon: Medikamentöse Therapie chronischer Darmentzündungen deutlich verbessert
(ots) - "Durch die Entwicklung neuer Arzneistoffe 
lassen sich chronische Darmentzündungen heute deutlich besser 
behandeln als noch vor einigen Jahren", sagte Prof. Dr. Gerd Bendas 
von der Universität Bonn beim pharmacon, einem internationalen 
Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. "Heute haben wir die 
Möglichkeit, die Entzündungen dauerhaft zu hemmen, statt nur akute 
Symptome zu behandeln." An den Krankheiten Morbus Crohn und Colitis 
ulcerosa leiden etwa 350.000 Bundesbürger. Die Beschwerden zeigen 
sich erstmals oft schon bei jungen Menschen.
   Ergänzend zu bewährten Arzneistoffen wurden in den letzten Jahren 
biologisch hergestellte Arzneistoffe in die Therapie eingeführt. 
Diese so genannten "Biologicals" können die Entzündungen dauerhaft 
vermindern. Bendas: "In der Therapie werden die verschiedenen 
Arzneistoffe nach einem Stufenschema eingesetzt. Dieses ist für die 
beiden Krankheiten ähnlich, aber nicht identisch. Gleich sind aber 
die beiden Therapieziele: Erstens sollen akute Beschwerden gebessert 
und zweitens soll das Wiederauftreten von Entzündungen verzögert 
werden."
   Bei der Anwendung von Biologicals sollten Patienten einiges 
beachten: Da die Biologicals Eiweißsubstanzen sind, werden sie immer 
gespritzt. Eine Gabe in Tablettenform ist bislang nicht möglich. Sie 
müssen immer gekühlt werden, denn bei höheren Temperaturen oder auch 
beim Einfrieren verlieren die Eiweiße ihre Aktivität. Die Biologicals
dürfen nicht stark geschüttelt werden, da sich sonst ein stabiler 
Schaum bildet und dann keine korrekte Dosis gespritzt werden kann.
   Bei Reisen ins Ausland oder vor jeder Selbstmedikation sollten 
sich Patienten mit chronischen Darmentzündungen individuell beraten 
lassen. So sind beispielsweise rezeptfreie Schmerzmittel mit den 
Arzneistoffen Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure nicht empfehlenswert,
da sie Entzündungsschübe auslösen können. Besser erträglich sind 
rezeptfreie Schmerzmittel mit Paracetamol. Zusätzlich stehen 
verschiedene verschreibungspflichtige Schmerzmittel zur Verfügung.
   Auch die Ernährung hat bei Darmerkrankungen eine große Bedeutung. 
Eine spezielle Diät gibt es nicht. In akuten Phasen ist eine 
hochkalorische (Trink-) Nahrung empfehlenswert. Betroffene sollten 
darauf achten, dass sie ausreichend Mineralstoffe und Vitamine zu 
sich nehmen und viel trinken. Bei einem Eisenmangel sollte dieser 
Mineralstoff aber nicht in Tablettenform eingenommen werden, weil er 
über den Darm nicht ausreichend in den Körper aufgenommen werden 
kann. Stattdessen kann der Arzt bei Bedarf Eisen spritzen. Auf 
ballaststoffreiche Lebensmittel, saures Obst wie Zitrusfrüchte oder 
blähendes Gemüse wie Kohl sollten Patienten mit chronischen 
Darmentzündungen ebenso verzichten wie auf Alkohol.
   Weitere Informationen unter www.abda.de
Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, Tel. 030 40004-132, presse(at)abda.de
Dr. Ursula Sellerberg, Stellv. Pressesprecherin, Tel. 030 40004-134, 
u.sellerberg(at)abda.de
      
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Datum: 19.01.2016 - 10:15 Uhr
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